Woldemarstraße 22 (Detmold)

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Woldemarstraße 22 (Detmold)
OrtsteilDetmold (Kernstadt)
StraßeWoldemarstraße (Detmold)
Hausnummer22
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeDetmold
Hausnummer-

1893 gegründete Hausstätte, ehem. Quartiernummer A 198. Bis 1901 einschl. im Adressbuch noch ohne Hausnummer, bis 1909 Woldemarstraße 18.

Geschichte

1893 nach den Entwürfen des Detmolder Architekten Hermann Cuno Heufer für den Büchsenmacher Heinrich Brinken errichtetes Wohnhaus. 1894 wurde an der westlichen Grundstücksgrenze ein Fachwerk-Pferdestall ergänzt.[1]

Als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 24.11.2011, Nr. A675.

Gebäude

Woldemarstraße 22, 2025, Foto: Joachim Kleinmanns
Woldemarstraße, Blick von Süden über den Einschnitt der Bahnlinie hinweg auf die Häuser 14/16 (links) und 22, 1910, StadtA DT, BA 2513

Zweigeschossiger Putzbau aus Backstein auf halbhohem Sockel, oben Mezzaningeschoss. Zur Woldemarstraße diagonal zur Hausachse ein Eckrisalit mit steilem Pyramidendach. Die ursprünglich darauf befindliche Wetterfahne auf dem Dachboden des Hauses. Im Erdgeschoss des Eckrisalits ein Rundbogenfenster, im Obergeschoss reich verzierte Pilaster und ein geschmücktes Zierfeld im Sturzbereich. Seitlich im Eckrisalit rechteckige schlanke Fenster. Der Hauptbaukörper mit Walmdach, dessen oberer Teil flach, ursprünglich als Freisitz geplant.

Profilierte Gurtgesimse zwischen Sockel und Erdgeschoss, stark profiliertes Stockwerkgesims zwischen Erd- und Obergeschoss, profilierte Brüstungsgesimse im Erd-, Ober- und Mezzaningeschoss. Im Mezzaningeschoss jeweils zwei oder vier Fenster von Pilastern flankiert. Die Gebäudeecken durch Eckquader betont. Die Fenster des Gebäudes in der Regel hochrechteckig und zweiflüglig mit Oberlicht. Rundbogenfenster mit hervorstehendem Schlussstein.

Südseite dreiachsig, die östlichen beiden Fensterachsen als Zwillingsfenstern, im Obergeschoss jeweils mit einer gemeinsamen doppelten Verdachung. Die Loggien im Erd- und Obergeschoss an der Südwestecke mit Rundbögen und zugemauerten Balusterpartien. Die Böden der Loggien mit ockerfarbigen und schwarzen Keramikplatten im Wechsel diagonal verlegt.

Ostseite mit Mittelrisalit, ehemals wohl geschweifter Giebel und Rundbogenfenster als Abschluss. Ecklisenen, im Erdgeschoss als Quader, an den oberen Lisenen-Enden verkröpftes Traufgesims auf Konsolen mit Fabelwesen. Kleiner Flachdachportikus auf Säulen über der zweiflügeligen rundbogige Haustür.

Grundriss weitestgehend unverändert. Erdgeschossflur mit ornamentalgemusterten Mettlacher Platten. Wohnungstüren im Erd- und Obergeschoss vertikal vierteilig gegliedert, horizontal mit kräftigem Kämpferprofil geteilt und mit Eisblumenglas gefüllt. Dreiläufige Holzpodesttreppe mit Zierbrettern auf den Freiwangen reicht bis zum Mezzaningeschoss. Die gedrechselten Geländerstäbe mit Antrittspfosten und Handläufe durch ein Flachstahlgeländer mit PVC-Handlauf ersetzt. Flur im Kellergeschoss mit Keramikplatten in ocker und schwarz diagonal im Wechsel gefliest. Im Erdgeschoss die beiden nach Süden gelegenen Wohnräume ehemals mit Doppelflügeltür verbunden (Türblätter entfernt), üppiger Deckenstuck mit Mittelrosetten. Zimmertüren, Fußleisten und Fensterbänke zeittypisch profiliert erhalten, Fußböden erneuert. Im Obergeschoss Zimmertüren und eine hohe Doppelflügeltür erhalten. Fußböden erneuert. Im Mezzaningeschoss alle Zimmertüren mit Rahmen und Füllungen etwas kleiner, mit ihren Beschlägen bauzeitlich erhalten wie auch alle Fenster und alle Dielenböden einschließlich Fußleisten.[2]

Inschriften

In der Wetterfahne auf dem Eckrisalit "1894", darüber modern ergänzt "RK 2012".

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1897 Heinrich Brinken, Büchsenmacher; H. Castendyk, Prem.-Leutnant.[3]

1901 Emma Brinken, Witwe; Georg Freiherr von dem Busche, Hauptmann; Albrecht Tasche, Referendar.[4]

1904 Emma Brinken, Wintwe, Rentiere; Carl Berghahn, Landrichter; Ernestine Buhle, Witwe, Rentiere; Georg Freiherr von dem Bussche, Hauptmann.[5]

1909 Brinken, Witwe; Buhle, Witwe.[6]

1912 Brinken, Witwe; Buhle, Witwe; Schröder, Lokomotivführer a. D.[7]

1914 Emma Brinken geb. Buhle, Witwe; C. Brockmann, Prokurist; Ernestine Buhle geb. Heß, Witwe; Emil Kumbruck, Fabrikant [8]

1916 Emma Brinken geb. Buhle, Witwe; Emil Kumbruck, Fabrikant.[9]

1918 Emma Brinken, Witwe; Prof. Dr. Hermann Kastner, Hauptamtlicher Dozent an der Fürst-Leopold-Akademie; Mary Spengemann, Kontoristin.[10]

1920 Marg. Büchner, Frau; Otto Meyer zu Spelbrink, Diplom-Optiker; Emma Brinken, Witwe; Josef Menke, Werkführer.[11]

1923 August Büchner, Zivilingenieur; Otto Meyer zu Spelbrink, Diplom-Optiker; Fritz Luttmann, Kellner.[12]

1925 August Büchner, Zivilingenieur; Otto Meyer zu Spelbrink, Diplom-Optiker; Fritz Luttmann, Kellner; Alfred Lamprecht, Ingenieur.[13]

1926 August Büchner, Zivilingenieur; Otto Meyer zu Spelbrink, Diplom-Optiker; Fritz Luttmann, Kellner.[14]

Literatur

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stadt Detmold, Untere Denkmalbehörde, Denkmalkartei.
  2. Stadt Detmold, Untere Denkmalbehörde, Denkmalkartei.
  3. Adreßbuch der Residenzstadt Detmold. 5. Aufl., Detmold 1897.
  4. Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901.
  5. Adressbuch der Residenzstadt Detmold. 6. Aufl., Detmold 1904.
  6. Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1909.
  7. Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1912.
  8. Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1914.
  9. Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1916.
  10. Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1918.
  11. Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1920.
  12. Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1923.
  13. Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1925.
  14. Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns

Seitenhistorie

Seite erstellt am 27.05.2025 von Joachim Kleinmanns

Letzte Änderung am: 03.06.2025 von Joachim Kleinmanns