Bruchtor (Detmold)
OrtsteilDetmold (Kernstadt)
StraßeBruchstraße (Detmold)
Hausnummer-
Karte
Adressbuch von 1901Nein

Öffnung in der Stadtmauer nach Westen.

Geschichte

Ursprünglich hatte die Detmolder Stadtmauer nur zwei Stadttore, das Hornsche Tor im Süden und das Lemgoer Tor im Norden. Wohl mit Aufgabe der militärischen Funktion des Mauerrings ab dem 16. Jh. wurde ein Durchlass zum Bruch, der städtischen Hudefläche, geschaffen, um den Bürgern den Weg zur Weidefläche zu verkürzen. Auch Uffeler Tor genannt (Weg nach Salzuflen)

Als Johann von der Borch 1632 eine Stadtmauertür von seinem Adelshof in der Schülerstraße 14 zu seinem Garten vor der Mauer beantragte, erwähnte er, dass schon "vor vielen Jahren" ein solcher Durchlass für jedermann zur Mühle (gemeint war die Mittelmühle) entstanden sei.

Gebäude

 
Rechts das Bruchtor auf der Ansicht des ehemaligen Heilig-Geist-Spitals von Westen, Johann Ludwig Knoch, 1790, Kopie von Paul Böhmer, 1883, LLB: 1 D 36,1
 
Links das Bruchtor auf der Ansicht des ehemaligen Heilig-Geist-Spitals von Süden, Johann Ludwig Knoch, 1790, Kopie von Paul Böhmer, 1883, LLB: 1 D 36
 
Plan der Stadt Detmold, um 1660, Rekonstruktion von Helmuth Riemann, 1952, ganz links das Bruchtor, irrtümlich als Kammertor rekonstruiert

Über das Aussehen des Bruchtores ist nichts genaues bekannt. Es handelte sich nicht um ein größeres Bauwerk wie beim Lemgoer Tor und beim Hornschen, sondern vielmehr um eine unbefestigte Pforte.[1]

Knochs Zeichnung des Hospitals ist erst um 1790 entstanden und zeigt hier nur die Zugbrücke über den Friedrichstaler Kanal mit seinen beiden Pfeilern.[2] Ähnlich eine Zeichnung Knochs aus anderer Pespektive.[3] Diese Zugbrücke ist allerdings erst zu Beginn des 18. Jh. entstanden, lange nach den Ersterwähnungen einer Bruchpforte. Die Rekonstruktion von helmuth Riemann als wehrhaftes Kammertor analog zu den beiden anderen Stadttoren ist sicherlich übertrieben.

Auch wenn es sich nur um eine verschließbare Öffnung in der Stadtmauer handelte, so war doch ein Pförtner (Torwärter) notwendig, der hier in einem Pförtnerhaus wohnte.[4]

Inschriften

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

Magistrat der Stadt Detmold.

Literatur

Michael Sprenger, Detmolder Bürgerhäuser. Zur Baugeschichte einer kleinen Residenzstadt vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Petersberg 2024, S. 240.

Quellen

LAV NRW OWL, L 92 S / Lippische Rentkammer - Verkehrswege- und Wasserbau, Tit. III c Nr. 12: Bruchstraße und Bruchtor, 1848.

LAV NRW OWL, L 77 A / Lippische Regierung (Ältere Registratur) - Allgemeine und innere Verwaltung, Nr. 86: Die Krankenstube im Pförtnerhaus am Bruchtor zu Detmold, 1813-1847.

LAV NRW OWL, D 72 Knoch Nr. 13.

LLB, 1 D 36 und 1 D 36,1.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. LAV NRW OWL, L 92 S / Lippische Rentkammer - Verkehrswege- und Wasserbau, Tit. III c Nr. 12: Bruchstraße und Bruchtor, 1848.
  2. LAV NRW OWL: D 72 Knoch Nr. 13.
  3. LLB: 1 D 36.
  4. LAV NRW OWL, L 77 A / Lippische Regierung (Ältere Registratur) - Allgemeine und innere Verwaltung, Nr. 86: Die Krankenstube im Pförtnerhaus am Bruchtor zu Detmold, 1813-1847.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns

Seitenhistorie

Seite erstellt am 20.06.2024 von Joachim Kleinmanns

Letzte Änderung am: 05.09.2024 von Joachim Kleinmanns