Lange Straße 35 (Bad Salzuflen)
| Lange Straße 35 (Bad Salzuflen) | |
|---|---|
| Ortsteil | Bad Salzuflen (Kernstadt) |
| Straße | Lange Straße (Bad Salzuflen) |
| Hausnummer | 35 |
| Karte | |
| Adressbuch von 1901 | Ja |
| Gemeinde | Salzuflen |
| Straße | Langestraße |
| Hausnummer | 035 |
Die Hausstätte Lange Straße 35. Bis 1878 als Salzuflen Nr. 70 geführt.[1]
Geschichte
Gebäude
1618 errichtete der wohlhabende Salzufler Bürger Heinrich Ladewich an der späteren Adresse Lange Straße 35 ein dreigeschossiges Fachwerkhaus mit Krüppelwalmdach, bei dem die Giebelseite im Stil der Weserrenaissance mit aufwändigen Schnitzereien verziert wurde. Besonders herausstechende Zierstücke bildeten dabei zwei sich gegenüberstehende Figuren in Löwen- und Greifenform.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Torbogen des Gebäudes entfernt, in den 1930er Jahren erfolgte dann der Einbau von Läden im Erdgeschoss sowie die Anbringung eines Balkons am Gebäude. Ende der 1970er Jahre wurde das Erdgeschoss vollends entkernt, um eine größere Ladenfläche zu gewinnen. Der historische Giebel samt Inschrift blieb allerdings unversehrt erhalten.[2]
Inschriften
Der historische Giebel des Hauses trägt das folgende Bibelzitat: „Psal. 40. Wol dem, der seine Hoffnung setzet auf den Herren und sich nicht wendet zu den Hoffertigen und die mit Lügen umgehen“.[3]
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
1549/62 Johan Amelinck (Amlynck).[4]
1565/67 Herman Harthman - Johan Harttman; später Hynrick Lodewich sen. und Henrich Ladewich jun. (jur. 27.02.1623).
1623/33 Bewohner: Henrich Lodewich sen.; „besaß 35 Scheffel Land“; vgl. auch Salzuflen Nr. 10.
1632/33 Besitzer: Cleve – Lamm; „zur Heuer“: Henr. Ladewig jun.
1645/65 Jürgen Cleve (Georg Cl.), Sohn des Rittmeisters Gerdt Cleve und der A. Stork; „dann sein Schwiegersohn Arndt (Rud.) Lamm (wohnt Nr. 221)“ sowie die „vid. Jürgen Kleiffen“, gestorben im Jahr 1684; „Arndt (Rud.) Lamm war Scheffer der Schützen-Comp.“
1702 Die Witwe des Arend Lamm (vgl. auch Salzuflen Nr. 83 und 124b); „Besitzer der Stätte“: (Wilh.) Diederich Gießenbier.
1724, am 13.04.: „Verkauf das Haus Nr. 70 und der Scheune an den Ratsherrn Conrad Roddewich und seine 2. Frau A. Elis. Geldemeisters.“
1724, am 15.06.: Conr. Rodewig verkauft das Haus an Albert Schmack in Herford; dessen Ehefrau: Elisabeth, geb. Fricke; er wohnt in Herford, sie [und die] Tochter in Salzuflen.“
1748/55 Die Witwe des Albert Schmack, Elisabeth geb. Fricke („100 + 50 Thaler“); „Nach dem Tode der Witwe Schmack erbte ihre einzige Schwester, die Ehefrau des Bürgermeisters Hildebrand in Detmold, Amalia, ferner Kriegs- und Dom.-Rat Hild. in Minden [und] Past. A. F. Hild. in Oerlinghausen.“
1758, am 13. Oktober: „Diese drei Geschwister Hildebrand verkaufen das Haus für 300 Thaler an den Salzufler Bürger Joh. Berend Schalk (dieser hat sein bisheriges Haus Nr. 190 an Tegeler verkauft).“
1760/82 Johan Berend Schalk, „Wohnhaus und Scheune (300 Thaler Brand- Assecuranz).“
1793 Die Witwe des Joh. Berend Schalk; „Wohnhaus [und] Scheune: 300 + 100 Thaler.“
1795/1807 Der Schumacher Joh. Henrich Hollman.
1813/15 Der Kellerwirt Hans Henrich Schäfermeier.
1823, am 14.05.: „Küster Althof in Lage kauft das Haus am 14.05. von Schäfermeier.“
1837 Der „Kaufmann und Gastwirt Friedrich Schäfermeier (als Mieter) (Wohnhaus: 975 Thaler, Scheune 425 Thaler).“
1844/45 Herz Katzenstein, „Schutzjude“; Frau Theiler und Heinr. Frigge.
1847 Der Schumacher Joh. Conrad Sehring, „kauft die Stätte in Subharstation [sic].“
1851/52 Der „Schumacher Sehring aus Nr. 58“; Natan Nebenberg, „Schutzjude“ und der Schneider Fr. Meyerjohann.
1857 Der Schuhmachermeister Johan Sehring; im Jahr 1861 vierter Ratsherr.
1866/71 Ders.
1871/80 Der Schumacher Joh. Sehring und seine Frau Rosine; das „Fräulein Ottilie Krecke, 1859/77 Industrie-Lehrerin, außerdem Pflegerin des unverheirateten Onkels C. A. Krecke Nr. 83, den sie 1877 beerbt.“
1901 Der Schuhmachermeister Joh. Sehring und sein Schwiegersohn, der Realschullehrer Carl Kayser.[5]
1951 Christiane Kayser; die Arbeiterin Ludmilla Häusler; der Kellner Theo Hoffmann; Helene Hunecke; der Maschinenschlosser Alois Kondziela und die Witwe Anna Scholz; „Molei“- die „Moderne Leihbücherei“.[6]
Literatur
Otto Pölert, Alte Häuser Salzuflens. Besitzer, Bewohner. Um 1960. Stadtarchiv Bad Salzuflen Msc 13.
Stefan Wiesekopsieker, Inschriften an Bad Salzufler Häusern (Bad Salzufler Haus- und Hofgeschichten 2), Bad Salzuflen 2017 [2009].
Quellen
Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901.
Adreßbuch für Bad Salzuflen. Mit Gewerbeverzeichnis der Stadt Schötmar, Detmold 1951.
Gröppel, Inschriften alter Häuser in Salzuflen, Detmold 1909.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Otto Pölert, Alte Häuser Salzuflens. Besitzer, Bewohner. Um 1960. Stadtarchiv Bad Salzuflen Msc 13, Nr. 70.
- ↑ Vgl. Stefan Wiesekopsieker, Inschriften an Bad Salzufler Häusern (Bad Salzufler Haus- und Hofgeschichten 2), Bad Salzuflen 2017 [2009], S. 16.
- ↑ Gröppel, Inschriften alter Häuser in Salzuflen, Detmold 1909, S. 12.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, Informationen zu diesem und folgenden Einträgen entnommen aus: Otto Pölert, Alte Häuser Salzuflens. Besitzer, Bewohner, um 1960. Stadtarchiv Bad Salzuflen Msc Nr. 13., Nr. 70.
- ↑ Vgl. auch Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901, S. 120.
- ↑ Adreßbuch für Bad Salzuflen. Mit Gewerbeverzeichnis der Stadt Schötmar, Detmold 1951, S. 149.
Autor*innen
Seitenhistorie
Seite erstellt am 27.10.2025 von Lennart Stephan
Letzte Änderung am: 17.11.2025 von Lennart Stephan