Teutoburger-Wald-Straße, Parkplatz neben Nr. 5: Unterschied zwischen den Versionen

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Vier Jahrzehnte betreibt Wilhelm Runte sen. die Schmiede, dann übergibt er Stätte und Schmiede 1941 an seinen ältesten, noch unverheirateten Sohn Wilhelm Runte jun., der aber noch vor seinen Eltern Anfang 1943 verstirbt. Die Stätte fällt an seine drei Geschwister Paul, Luise und Erwin Runte. Nach Kriegsende wird die Schmiede bis Ende der 1970er Jahre von dem Pächter Podschwadek weitergeführt.
Vier Jahrzehnte betreibt Wilhelm Runte sen. die Schmiede, dann übergibt er Stätte und Schmiede 1941 an seinen ältesten, noch unverheirateten Sohn Wilhelm Runte jun., der aber noch vor seinen Eltern Anfang 1943 verstirbt. Die Stätte fällt an seine drei Geschwister Paul, Luise und Erwin Runte. Nach Kriegsende wird die Schmiede bis Ende der 1970er Jahre von dem Pächter Podschwadek weitergeführt.
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==Gebäude==
==Gebäude==
Ab etwa1555 existiert für mindestens hundert Jahre nur ein kleines Haus (Salbuch um 1640: ''nichts alß ein Klein Hauß''), erst im Messbuch 1730 heißt es: ''2 gebäu auff der gemeine ohne Hoffraum''; im Salbuch 1753 ist notiert: ''an Gebäuden 1. das Wohnhaus, 2. das Backhaus''. Im Salbuch 1781 ist zusätzlich eine Leibzucht nachgetragen, die also zwischen 1780 und der nächsten Salbuch-Erhebung 1829 erbaut worden ist. 1896 wird diese südwestlich an der Straße (Dorf-auswärts) gelegene Leibzucht samt einem zugehörigen Backhaus abgetrennt und verkauft; sie wird zur Neuwohnerstätte Hörste Nr. 93.
Das Haupthaus, von der Grundfläche kaum größer als die Leibzucht, wechselt mit einem weiteren Backhaus 1901 den Besitzer und wird danach für sieben Jahrzehnte zu Hörstes Schmiede(-Stätte).<ref>In manchen lipp. Dörfern (z. B. Heiden u. Wellentrup/Oerl.) hat es sehr früh und über Jahrhunderte Stätten geben, deren Recht und Pflicht (neben der obligatorischen Landwirtschaft) der Betrieb einer Schmiede war, wie für Ostmann in Heiden u. Kespohl in Wellentrup bereits aus dem Salbuch 1617 hervorgeht. Auch in Hörste werden früh verschiedentlich Schmiede erwähnt (z. B. Johan Rosenbaum im GoG 1710/11), die aber Einlieger waren, und deren Wirkungsstätte nicht genauer lokalisierbar ist.</ref> Bald nach dem Erwerb wird das Wohnhaus durch einen Anbau rechts der Rundbogentür vergrößert, in den 1920er Jahren entsteht auf der linken Seite die Schmiedewerkstatt. Schließlich wird 1938 eine Dienstbarkeit für den Benzol-Verband, Bochum, in das Grundbuch eingetragen betreffend Bau einer Tankanlage mit unterirdischem Tank. Diese Tankstelle vor dem Giebel der Schmiede belegt, dass auch der Service für motorisierte Fahrzeuge durchgeführt wurde.
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==Inschriften==
==Inschriften==
Eine Inschrift hat es auf dem Torbogen gegeben. Diese ist auf einem Foto erkennbar, aber nicht lesbar.
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==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
um 1555 Johan Kerckhoff und Ehefrau Anke erbauen ein kleines Haus auf Dorf-gemeinschaftlichen Grund
1590 Henrich Kirchhof, Sohn des Vorangehenden, ist Kötter; seine Stätte wird ''vf den Schatz gesetzet'' (steuerpflichtig).
1594/95 Henrich Kirchhof und Frau Ilse bemühen sich um rechtliche Absicherung der Rechte und Pflichten ihrer Stätte.
1603 Henrich Kirchof (Landschatzregister)
1609 Henke Kerkhoff und Frau (Volkszählung; offenbar keine kleinen o. halbwüchsigen Kinder)
1617 Heinrich Kirchoff , m. gnd. Herrn eigen (Salbuch)
1640 (um) Johan Kirchhoff  (Salbuch)
1645 (um) Witwe des Johan vffm Kirchhoff, 2 Kinder (Zustand der Höfe/Salbuch)
1648 Witwe des Johan vffm Kirchhoff, 1 Kind (Volkszählung)
1651/52 Jost auffm Kirchhoffe verstorben, nicht verheiratet gewesen, hinterlässt u. a. 5 Taler Brautschatzforderung gegen seine elterliche Stätte (Erbteilung)
1651/52 Die Halbbrüder Henrich und Bartoldt Kirchhof streiten, wer von ihnen die Stätte antritt. (Weinkauf)
1656 Jost auff dem Kirchhoffe, ein Hoppenpflücker hatt  (2 Söhne)
1)  Heinrich – von 3 ½ Jahr
2) Hans Henrich – von 1 Jahr (Verz. der eig.behör. Kinder)
1674 Jost Kerckhoffs fraue ist gestorben, hat hinterlaßen 2 Kuhbiester vndt acht kleine Kinder  .  .  .    (Erbteilung)
1680 Johann vffm Kirchhoffe Ein Kleinkötter, der gnd. Herrsch. Eigen, hat 2 Kühe, aber keine eigene Ländereÿ,  .  .  . (Salbuch)
1680 Hanß Henrich Kirchhoffe zu frühe beÿ geschlaffen  (GoG, Bauerschaft Hörste)
1680/81 Lücken Berent muß Johan Kerckhoffes Kottstette beweinkaufen (GoG, Brsch. Hörste)
1686 Hermann Bartold, weil. Jost Kerckhoffs zu Hörste hinterlassener Sohn, heiratet Catrina Ilsabein  .  .  .  auf der Breitenheide Witwe; er zu ihr, .  .  . verbessert mit 30 thlr so ihm sein Bruder Hans Henrich zum kindlichen Anteil aus seiner väterlichen Stätte mitgibt  .  .  .  (Eheprotokoll)
1687 Simon Kerckhoff hatt mit Anna Catharina Piepers in Unzucht gelebet. Ist Ihr erstes mahl (GoG, Brsch. Hörste)
1689 Simon Kerckhoff zum andern mahl unpflicht getrieben mit Catharina von Schlinck Jacobs Hoff, dieser erstes mahl (GoG, Brsch. Hörste)
1708 Jobst Kerckhoff hat(te) Kinder    (Verzeichnis der eigenbehörigen Untertanen in der Vogtei Lage)
1. Hanß Herm ist an Erbe zur Stette, hat eine frau von der Pivitsheide so Eÿgen
2. Schling Herm, uff der Breiden Heide v. Lage so Eÿgen
3. Simon ein Einlieger
1716 Anna Maria, gebohren von Hanß Henrich Kerckhoff und Annen Cathrinen Lucken, Eheleuten in Hörste, Vogteÿ Lage, freÿ gelaßen für – 3 rthlr    (Freilassungen)
ca. 1652 – 1680/81 Jost Kirchhof, † vor 1687, ∞ um 1650 NN († 1674)
Kinder:
• Heinrich, * 1653
• Hans Hermann, * 1655, Anerbe
• Hermann Bartold, * um 1660, ∞ 1686 Witwe Catharina Schling, wird KK Schling a. d. Breitenheide, † um 1708
• Simon, * um 1665,  zeugt 1687 u. 1689 unehel. Kinder, ist 1695 Krawinkels Knecht, 1708 Einlieger
• 4 weitere Kinder, * vor 1675
1681 – 1722 Hans Hermann Kirchhof (1655 - 1728), ∞ 1680/81 Anne Cathrine Lücke (1652 - 1728) aus Pivitsheide VL
Kinder:
• Johann Hermann, * um/nach 1680, verh., 4 Kinder, † vor 1729
• Anna Maria, * um 1689, ∞ 1716
• Johann Berend, * 1690, Anerbe
• Anne Margarethe Ilsabein, * 1696, ∞ 1726 KK Johann Philip Riesenberg in Hörste, wird Riesenbergsche
1722 – 1752 Johann Berend Kirchhof (1690 – 1758), ∞ 1722 Agnete Schierlau
Kinder:
• Marie Ilsabein, * 1723
• Johann Hermann, * 1725, † 1740 (vom Boden gefallen)
• Anna Catharina, * 1726, Anerbin
• NNw, * 1730
• Simon Jobst, * 1734, † 1747
1752 – 1760 Johann Hermann Pollmann (1722 – 1760) aus Pivitsheide, ∞ 1752 Anna Catharina Kirchhof (1726 – 1758), Anerbin; J. H. Pollmann wird StK Kirchhof; er ∞ (II) 1759 Anna Maria Ilsabein Möller aus Pivitsheide; diese ∞ (III) 1760 Henrich Christoph Großhof (1734 – 1807) aus Hörste, der (Interims-)StK Kirchhof wird
Kinder aus 3 Ehen:
• Henrich Herm:, * 1753, † 1755
• Anna Catrine Liesabeth, * 1755
• Anne Marie Ilsabein, * 1756
• Anne Margarethe Ilsabein, * 1758, Anerbin
• Johann Töns, * 1760, † 1760
• Johann Berend, * 1761
• Johann Hermann Christoph, * 1764, ∞ 1807, Einl. und Weber in Hörste
• Agnetha Elisabeth * 1769
1760 – vor 1782 Henrich Christoph Kirchhof , geb. Großhof (vgl. oben)
vor 1782 – 1816 Johann Berend Wilhelm (1746 – 1817) aus Schmeltebruch bei Greste, ∞ (I) vor 1782 Anne Margarethe Ilsabein Kirchhof (1758 – 1806), Anerbin, und wird StK Kirchhof; ∞ (II) 1807 Amalie Christine Wiemann aus Hörste
Kinder:
• Amalie Elisabeth, * 1781, † 1784
• Anne Marie Luise, * 1783, † 1805
• Töns Henrich, * 1788,  1813 heimlich ins Ausland entwichen, verliert 1816 das Anerberecht
• Hanna Catharina Ilsabein, * 1792, wird 1816 Anerbin
• Johann Friedrich Wilhelm, * 1800, † 1802
1816 – 1840 Töns Henrich Kuhställer (1792 – 1840) aus Greste, ∞ 1816 Hanna Catharina Ilsabein Kirchhof (1792 – 1862), Anerbin, und wird StK Kirchhof
Kinder:
• 3 ungetauft verstorbene Kinder, * und † 1817, 1818, 1821
• Wilhelmine Caroline, * 1822, ∞ 1849
• Friedrich Heinrich August, * 1825, Anerbe
• Caroline Amalie, * 1828, ∞ 1853
1840 – 1853 Witwe Hanna Catrina Ilsabein Kirchhof (vgl. oben)
1853 – 1866 Friedrich Heinrich August Kirchhof (1825 – 1866), ∞ (I) 1853 Henriette Friederike Amalia Quentmeier (1828 – 1890) aus Hörste; diese ∞ (II) 1869 Friedrich Wilhelm Hausmann (1832 – 1892) aus Pivitsheide VL
Kinder:
• Heinrich Adolf, * 1853, † 1856
• Friedrich August, * 1856, † 1858
• Friedrich Wilhelm, * 1858, Anerbe
1869 – 1883 Friedrich Wilhelm Hausmann (1832 – 1892) (vgl. oben) ist (Interims-) StK Kirchhof
1883 – 1900 Friedrich Wilhelm Kirchhof (* 1858), Ziegler/Ziegelmeister u. StK, ∞ 1883 Henriette Elise Detering von Hidessen Nr. 72 (* 1862)
Kinder:
• Minna Auguste Luise, * 1882
• Emilie Hermine, * 1884
• Auguste Regine Klara, * 1887
• Bertha Johanne Luise, * 1889
• Friedrich Wilhelm, * 1895, † 1896
Januar 1901 Verkauf der Stätte Hörste Nr. 25 seitens des Ziegelmeisters Wilhelm Kirchhof an den Schmiedemeister Wilhelm Runte sen. aus Piv. VH; Wegzug der Familie Kirchhof Nr. 25 nach Rheydt bei Düsseldorf
1901 – 1941 Wilhelm Runte sen. (1865 – 1944), Schmiedemeister, ∞ 1894 Juliane Marie Justine Schulze (1870 – 1944) von Hörste Nr. 32
Kinder:
• Wilhelm jun., Anerbe
• Paul
• Luise
• Erwin
1941 – 1943 Wilh. Runte jun., Schmiedemeister (1xxx – 1943) (ledig)
ab 1943 Erbengemeinschaft Geschwister Paul, Luise und Erwin Runte
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==Literatur==
==Literatur==
Experten
1.812

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