Leopoldstraße 5 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen

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==Geschichte==
==Geschichte==


Erste Planungen sahen einen Neubau auf dem Platz des alten Gymnasiums an der [[Schülerstraße 15–25 (Detmold)]] vor. Der Kommission aus Konsistorium und Magistrat beauftragte 1830 Landbaumeister Ferdinand Brune, der den Abbruch der alten Klosterkirche, des als baufällig beurteilten ehemaligen Pforthauses [[Schülerstraße 23 (Detmold)]] und [[Schülerstraße 25 (Detmold)]] vorschlug, um in der Fluchtlinie der Schülerstraße ein ausreichend großes Baugrundstück für ein etwa 100 Fuß langes und 45 Fuß tiefes Gebäude zu gewinnen. Als Bauprogramm listete er auf: im Erdgeschoss das Brennholzlager, wie bisher eine kleine Wohnung für den Aufwärter und die Abtritte, darüber zwei Stockwerke für fünf bis sechs Schulstuben, Konferenzzimmer, Auditorium und Bibliothek.<ref>LAV NRW OWL, L 106 B Tit. 4 Nr. 1, unfoliiert.</ref>
Erste Planungen sahen einen Neubau auf dem Platz des alten Gymnasiums an der [[Schülerstraße 15–25 (Detmold)]] vor. Der Kommission aus Konsistorium und Magistrat beauftragte 1830 Landbaumeister [https://lippelex.de/index.php?title=Brune,_Ferdinand_(1803-1857) Ferdinand Brune], der den Abbruch der alten Klosterkirche, des als baufällig beurteilten ehemaligen Pforthauses [[Schülerstraße 23 (Detmold)]] und [[Schülerstraße 25 (Detmold)]] vorschlug, um in der Fluchtlinie der Schülerstraße ein ausreichend großes Baugrundstück für ein etwa 100 Fuß langes und 45 Fuß tiefes Gebäude zu gewinnen. Als Bauprogramm listete er auf: im Erdgeschoss das Brennholzlager, wie bisher eine kleine Wohnung für den Aufwärter und die Abtritte, darüber zwei Stockwerke für fünf bis sechs Schulstuben, Konferenzzimmer, Auditorium und Bibliothek.<ref>LAV NRW OWL, L 106 B Tit. 4 Nr. 1, unfoliiert.</ref>


Mit Brunes erstem Entwurf war die Kommission nicht einverstanden und wandte sich an den Ober-Ingenieur Justus Kühnert in Kassel, der schon beim [[Marktplatz 5 (Detmold)|Rathausbau]] für den Magistrat tätig gewesen war. Kühnerts Riss zeigt ein traufständiges, dreigeschossiges Gebäude mit neun Achsen, die mittlere als Risalit mit Dreiecksgiebel, Freitreppe und Eingang. Das Walmdach ziert ein Uhrentürmchen. Gegen Kühnerts Projekt gab es Einwände hinsichtlich der Konstruktion und der Tatsache, dass die Lehrerwohnung in das dritte Geschoss gelegt, in dem Plan aber nicht anders platziert werden konnte. Die geringe Raumhöhe von 9 Fuß in diesem Geschoss beurteilte man für einen Lehrer als unzumutbar. Daher kehrte die Kommission zu Brune zurück, "der bei dem Kühnertschen Plan die Veränderungen anzubringen suchte, durch die er brauchbar werden könne."<ref>LAV NRW OWL, L 77 A 1859, fol. 8</ref> Zugleich legte Brune einen weiteren, eigenen Riss vor, aus dem die Lehrerwohnung ausgeschlossen war, was nicht gutgeheißen wurde. Die Kommission ließ alle vier bisher angefertigten Risse und die Anschläge durch den Assessor Karl Wilhelm Stein als Bauverständigen prüfen. Dieser stimmte für Brunes Überarbeitung des Kühnert’schen Plans.  
Mit Brunes erstem Entwurf war die Kommission nicht einverstanden und wandte sich an den Ober-Ingenieur Justus Kühnert in Kassel, der schon beim [[Marktplatz 5 (Detmold)|Rathausbau]] für den Magistrat tätig gewesen war. Kühnerts Riss zeigt ein traufständiges, dreigeschossiges Gebäude mit neun Achsen, die mittlere als Risalit mit Dreiecksgiebel, Freitreppe und Eingang. Das Walmdach ziert ein Uhrentürmchen. Gegen Kühnerts Projekt gab es Einwände hinsichtlich der Konstruktion und der Tatsache, dass die Lehrerwohnung in das dritte Geschoss gelegt, in dem Plan aber nicht anders platziert werden konnte. Die geringe Raumhöhe von 9 Fuß in diesem Geschoss beurteilte man für einen Lehrer als unzumutbar. Daher kehrte die Kommission zu Brune zurück, "der bei dem Kühnertschen Plan die Veränderungen anzubringen suchte, durch die er brauchbar werden könne."<ref>LAV NRW OWL, L 77 A 1859, fol. 8</ref> Zugleich legte Brune einen weiteren, eigenen Riss vor, aus dem die Lehrerwohnung ausgeschlossen war, was nicht gutgeheißen wurde. Die Kommission ließ alle vier bisher angefertigten Risse und die Anschläge durch den Assessor Karl Wilhelm Stein als Bauverständigen prüfen. Dieser stimmte für Brunes Überarbeitung des Kühnert’schen Plans.  
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13.031

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