Weinbergfriedhof (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen

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==Grabstätten==
==Grabstätten==


34 Grabsteine sind erhalten, die meisten aber weder in ihrer ursprünglichen Gestalt, noch an ihrem ursprünglichen Standort. Gaul beschreibt 17 Grabsteine,<ref>{{GaulStadt1968}}, S. 121–123.</ref> Ruppert wie übrigen.<ref>{{RuppertWeinbergfriedhof2010}}.</ref>
34 Grabsteine sind erhalten, die meisten aber weder in ihrer ursprünglichen Gestalt, noch an ihrem ursprünglichen Standort. Gaul beschreibt 17 Grabsteine,<ref>{{GaulStadt1968}}, S. 121–123.</ref> Ruppert die übrigen.<ref>{{RuppertWeinbergfriedhof2010}}.</ref>


* Wilhelmine Sophie Ernst geb. Kestner, 1769–1824. Postament, ursprünglich mit Urne.
* Wilhelmine Sophie Ernst geb. Kestner, 1769–1824. Postament, ursprünglich mit Urne.
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* Maximilian Freiherr von Laßberg, Fürstlich Lippischer Thurn- und Taxis’scher Postkommissar und Postrat, * 9. November 1813 in Salzburg, kam 1847 nach Detmold, regte hier den Bau der katholischen Kirche an, erreichte die Gleichberechtigung der katholischen Konfession im Fürstentum Lippe und die Erhebung Detmolds zur eigenständigen katholischen Kirchengemeinde. † 26. Februar 1866 in Detmold. (siehe Plakette in der Bonifatiuskapelle am Wallgraben). Von Laßbergs Grabstein wurde beim Bau der katholischen Grundschule in der Emilienstraße 1955 dorthin gebracht. Nach der Auflösung der Konfessionsschulen versetzt zur Heilig-Kreuz-Kirche am Schubertplatz, 1988 von dort wegen des Neubaus eines Gemeindezentrums zurück auf den Weinbergfriedhof.
* Maximilian Freiherr von Laßberg, Fürstlich Lippischer Thurn- und Taxis’scher Postkommissar und Postrat, * 9. November 1813 in Salzburg, kam 1847 nach Detmold, regte hier den Bau der katholischen Kirche an, erreichte die Gleichberechtigung der katholischen Konfession im Fürstentum Lippe und die Erhebung Detmolds zur eigenständigen katholischen Kirchengemeinde. † 26. Februar 1866 in Detmold. (siehe Plakette in der Bonifatiuskapelle am Wallgraben). Von Laßbergs Grabstein wurde beim Bau der katholischen Grundschule in der Emilienstraße 1955 dorthin gebracht. Nach der Auflösung der Konfessionsschulen versetzt zur Heilig-Kreuz-Kirche am Schubertplatz, 1988 von dort wegen des Neubaus eines Gemeindezentrums zurück auf den Weinbergfriedhof.
[[Datei:DT-Weinbergfriedhof-Grabbe_HSA_5_B042r1.png|thumb|Weinbergfriedhof, Gräber Christian Dietrich Grabbes und seiner Mutter, o. J., LLB: HSA 5,42r-1]]


* Christian Dietrich Grabbe, * 11. Dezember 1801 in Detmold, † 12. September 1836 ebendort. "Den Grabstein hatte ihm seine Mutter setzen lassen. Anfang 1955 wurde er renoviert und bei der Gelegenheit auch die Inschrift 'verbessert' – 'Dieses Denkmal widmet Deine Mutter Dier' stand dort ursprünglich, nun ist das 'Dier' korrigiert."<ref>{{RuppertWeinbergfriedhof2010}}.</ref> 1876 hatte sich der Magistrat der Stadt Detmold zur Pflege der Gräber Grabbes und seiner Mutter verpflichtet, die Pflege des übrigen Friedhofsgeländes fällt allerdings nicht mehr in die Zuständigkeit der Stadt. Der Grabstein von Grabbes Frau Louise Christiane geb. Clostermeier ist nicht erhalten. Sie wurde am 15. August 1791 in Detmold geboren und starb dort am 15. Oktober 1848. 1833 hatte sie Grabbe geheiratet.   
* Christian Dietrich Grabbe, * 11. Dezember 1801 in Detmold, † 12. September 1836 ebendort. "Den Grabstein hatte ihm seine Mutter setzen lassen. Anfang 1955 wurde er renoviert und bei der Gelegenheit auch die Inschrift 'verbessert' – 'Dieses Denkmal widmet Deine Mutter Dier' stand dort ursprünglich, nun ist das 'Dier' korrigiert."<ref>{{RuppertWeinbergfriedhof2010}}.</ref> 1876 hatte sich der Magistrat der Stadt Detmold zur Pflege der Gräber Grabbes und seiner Mutter verpflichtet, die Pflege des übrigen Friedhofsgeländes fällt allerdings nicht mehr in die Zuständigkeit der Stadt. Der Grabstein von Grabbes Frau Louise Christiane geb. Clostermeier ist nicht erhalten. Sie wurde am 15. August 1791 in Detmold geboren und starb dort am 15. Oktober 1848. 1833 hatte sie Grabbe geheiratet.   
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* Fürstin Pauline zur Lippe. Auf wuchtigem Postament ein auf 4 Kugeln ruhender Obelisk mit der Inschrift "Dem segensreichen Andenken gewidmet von Leopold Fürsten zur Lippe". Umgeben von Eisengittern.
* Fürstin Pauline zur Lippe. Auf wuchtigem Postament ein auf 4 Kugeln ruhender Obelisk mit der Inschrift "Dem segensreichen Andenken gewidmet von Leopold Fürsten zur Lippe". Umgeben von Eisengittern.
[[Datei:DT-Weinbergfriedhof_BA_LP-30-48.png|thumb|Weinbergfriedhof, Grabmal der Fürstin Christine Charlotte Friederike, geb. Prinzessin zu Solms-Braunfels, vor 1911, Foto: Ferdinand Düstersiek, LLB: BA LP-30-48]]


* Fürstin Christine zur Lippe, * 30. August 1744 als Prinzessin zu Solms-Braunfels in Braunfels geboren. 1780 vierte Ehefrau des Grafen Simon August, der schon zwei Jahre später starb. Sie residierte im Neuen Palais und durfte, nachdem das Haus zur Lippe 1789 den Fürstentitel erhalten hatte, diesen ebenfalls führen. † 16. Dezember 1823 in Detmold. Aufgrund eigener testamentarischer Verfügung nicht im Mausoleum am Büchenberg begraben: "Mein Begräbnis soll auf dem Kirchhof sein unter meinen Brüdern, wo ich ganz in der Stille hingebracht werden will. Nur um eine Feierlichkeit bitte ich, dass mit allen Glocken geläutet wird. Ich wünsche auch, dass es niemand verwehrt wird, meiner Leiche zu folgen, auch dem Ärmsten nicht, da es von heilsamen Folgen sein kann, an den Tod erinnert zu werden. Ich verbiethe hiermit, dass zwei Särge gemacht werden, nur einen und den ganz gewöhnlich, auch will ich durchaus kein seidenes Sterbekleid haben."<ref>Zit. nach {{RuppertWeinbergfriedhof2010}}.</ref> Ihr Grabmal wurde von Leopold II. beauftragt, der auch sich selbst auf dem Stein erwähnte. Die umlaufende Inschrift zitiert zentrale christliche Werte: "Wen Glaube führt, Und Liebe rührt, Und Hoffnung ruft, Dem bangt nicht vor der finstern Gruft."
* Fürstin Christine zur Lippe, * 30. August 1744 als Prinzessin zu Solms-Braunfels in Braunfels geboren. 1780 vierte Ehefrau des Grafen Simon August, der schon zwei Jahre später starb. Sie residierte im Neuen Palais und durfte, nachdem das Haus zur Lippe 1789 den Fürstentitel erhalten hatte, diesen ebenfalls führen. † 16. Dezember 1823 in Detmold. Aufgrund eigener testamentarischer Verfügung nicht im Mausoleum am Büchenberg begraben: "Mein Begräbnis soll auf dem Kirchhof sein unter meinen Brüdern, wo ich ganz in der Stille hingebracht werden will. Nur um eine Feierlichkeit bitte ich, dass mit allen Glocken geläutet wird. Ich wünsche auch, dass es niemand verwehrt wird, meiner Leiche zu folgen, auch dem Ärmsten nicht, da es von heilsamen Folgen sein kann, an den Tod erinnert zu werden. Ich verbiethe hiermit, dass zwei Särge gemacht werden, nur einen und den ganz gewöhnlich, auch will ich durchaus kein seidenes Sterbekleid haben."<ref>Zit. nach {{RuppertWeinbergfriedhof2010}}.</ref> Ihr Grabmal wurde von Leopold II. beauftragt, der auch sich selbst auf dem Stein erwähnte. Die umlaufende Inschrift zitiert zentrale christliche Werte: "Wen Glaube führt, Und Liebe rührt, Und Hoffnung ruft, Dem bangt nicht vor der finstern Gruft."
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* Henriette Margarethe Amalie Ernst. Mit Lambrequins verziertes Postament, ursprünglich mit Urne. * 28. Januar 1766 als Tochter des Bürgermeisters Emilius (auch: Ämilius) Wohlfahrt Kestner und seiner Ehefrau Johanna Florentine. 1783 heiratete sie den Hofgerichtsrat und Bürgermeister Philipp Christian Ernst. † 25. Juni 1792.
* Henriette Margarethe Amalie Ernst. Mit Lambrequins verziertes Postament, ursprünglich mit Urne. * 28. Januar 1766 als Tochter des Bürgermeisters Emilius (auch: Ämilius) Wohlfahrt Kestner und seiner Ehefrau Johanna Florentine. 1783 heiratete sie den Hofgerichtsrat und Bürgermeister Philipp Christian Ernst. † 25. Juni 1792.
[[Datei:DT-Weinbergfriedhof-Piderit_BA_DT-29-11.png|thumb|Grabmal der Ernestine Piderit geb. Heyderstädt, um 1950, LLB: BA DT-29-11]]
Verloren ist das Grakmal der Ernestine Piderit geb. Heyderstädt, * 17.1.1799, † 1.4.1869 (?).


==Inschriften==
==Inschriften==
Administrator, Projektmitglied, Bürokraten, Oberflächenadministratoren, Administratoren
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