Bruchstraße 35 (Detmold)
| Bruchstraße 35 (Detmold) | |
|---|---|
| Ortsteil | Detmold (Kernstadt) |
| Straße | Bruchstraße (Detmold) |
| Hausnummer | 35 |
| Karte | |
| Adressbuch von 1901 | Ja |
| Gemeinde | Detmold |
| Hausnummer | D 151 |
1878 gegründete Hausstätte, Quartiernummer: D 151, 1884–1909 Bruchstraße 31, seit 1912 Bruchstraße 35 (Adressbücher).
Geschichte
1877/78 durch Maurermeister Friedrich Sielemann errichtet. Erstes Haus außerhalb der ehemaligen Bruchpforte an der 1875 verlängerten Bruchstraße. Umbau 1927/28 in ein Geschäftshaus.
Am 26.8.1997 als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold, Nr. A 520.
Gebäude
Zweigeschossiger verputzter Massivbau, auf spitzwinkligem Grundriss (den Fluchtlinien von Bruchstraße und Wall entsprechend), auf Schrägansicht vom Bruchberg konzipiert. Fünfeckiger Baukörper mit Walmdach aus Schiefer in englischer Deckung. Dachrinnen in das weit vorkragende profilierte Traufgesims aus Holz integriert. Die Schauseiten von je 4 Fensterachsen, dazwischen die durch einen Balkon betonte zweiachsige abgeschrägte Stirnfassade. 1927/28 Umbau zum Wohn-Geschäftshaus. Dabei die Fassade zur Bruchstraße mit kunststeingerahmten Schaufenstern und zwei Ladentüren hinter viertelkreisförmig gebogenen Schaufensterschreiben versehen.
Die äußeren etwas breiteren Fensterachsen der beiden Schauseiten sind als Seitenrisalite, die dazwischen liegende Stirnfassade ist als Mittelrisalit vorgezogen. Jeder Risalit ist mit einem Dreiecksgiebel abgeschlossen und im Obergeschoss durch Pilaster mit korinthischen Kapitellen und Gebälk betont. Fenster im Obergeschoss sind profiliert eingefasst und mit flachen Verdachungen auf Konsolen und aufgesetzten Akroterien bestückt. Zwischen Erd- und Obergeschoss je ein Stockwerksgesims und ein Sohlbankgesims, dazwischen stuckierte Brüstungsfelder in jeder Fensterachse. Die Rückseiten des Hauses schlicht, nur die Fassade des eingeschossigen Anbaus (um 1907 für den Färber Koch) mit flachem Pultdach im Norden von Pilastern gegliedert und mit einer Balustrade zum Wall. An der Westseite Eingang mit achtstufiger Freitreppe aus Sandstein und Windfang.
Östlich zum Wall angebauter Verkaufspavillon (nicht Bestandteil des Baudenkmals).
Inschriften
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
1878 Friedrich Sielemann, Maurermeister.[1]
1880 Joseph Mandik, Zuschneider.[2]
1884 (Adressbuch) Friedrich Sielemann, Maurermeister; Johanne Hoffmann, Frl., Rentnerin.
1887 (Adressbuch) Eigentümer: Friedrich Sielemann, Maurermeister; Bewohner*innen: Anna Eschenburg, Stiftsdame; von Behr, Seconde-Leutnant.
1891 (Adressbuch) Mandik, Herrengarderobegeschäft; Berkemeier, Assessor; Eschenburg, Stiftsdame; Habichtsberg, Putzgeschäft.
1894 (Adressbuch) Josef Mandik, Herrengarderobe-Geschäft; Pauline Mandik, Ehefrau, Putzgeschäft, Firma: Pauline Habichtsberg; Anna Eschenburg, Frl., Stiftsdame.
1897 (Adressbuch) Joseph Mandik, Schneider; Pauline Habichtsberg, Putzgeschäft; Anna Eschenburg, Frl., Stiftsdame; Johann Papenkord, Schneider.
1901 (Adressbuch) Josef Mandik, Herren-Garderobe; Pauline Mandik, Putzgeschäft, Hoflieferantin; Anna Eschenburg, Stiftsdame.
1904 (Adressbuch) Josef Mandik, Herren-Garderobe; Pauline Mandik, Putzgeschäft, Hoflieferantin; Anna Eschenburg, Stiftsdame.
1909 (Adressbuch) Mandik, Putzgeschäft; Diederichs, Apothekers-Witwe; Pavillon (Koch, Färber); Mauersberger, Uhrmacher.
1912 (Adressbuch) Mandik, Putzgeschäft; Mandik, Fräulein; Diederich, Rentnerin.
1914 (Adressbuch) Josef Mandik, Putzgeschäft; Margarete Diederichs, Witwe; Friedrike Krösche, Gesellschafterin.
1916 (Adressbuch) Josef Mandik, Putzgeschäft; Margarete Diederichs, Witwe; Friedrike Krösche, Gesellschafterin.
1918 (Adressbuch) Josef Mandik, Schneidermeister; Pauline Mandik, Hoflieferantin, Putzgeschäft; Elly Mandik, Hofpianistin, Lehrerin am Fürstlichen Konservatorium.
1920 (Adressbuch) Eigentümer: Josef Mandik; Bewohner*innen: Pauline Mandik, Hoflieferantin, Putzgeschäft; Elly Bruns-Mandik, Hofpianistin.
1923 (Adressbuch) Josef Mandik, Rentner; Elly Bruns-Mandik, Hofpianistin; Julius Moser, Kaufmann.
1925 (Adressbuch) Josef Mandik, Rentner; Elly Bruns-Mandik, Hofpianistin; Julius Moser, Kaufmann.
1926 (Adressbuch) Josef Mandik, Rentner; Elly Bruns-Mandik, Hofpianistin; Otto Kampmeier, Inspektor.
Literatur
Quellen
StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.
Adreßbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1884.
Adreßbuch der Residenzstadt Detmold. 2. Aufl., Detmold 1887.
Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1891.
Adressbuch der Residenzstadt Detmold. 4. Aufl., Detmold 1894.
Adreßbuch der Residenzstadt Detmold. 5. Aufl., Detmold 1897.
Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901.
Adressbuch der Residenzstadt Detmold. 6. Aufl., Detmold 1904.
Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1909.
Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1912.
Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1914.
Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1916.
Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1918.
Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1920.
Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1923.
Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1925.
Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926.
Weblinks
Einzelnachweise
Autor*innen
Seitenhistorie
Seite erstellt am 27.06.2024 von Joachim Kleinmanns
Letzte Änderung am: 25.02.2025 von Joachim Kleinmanns