Marktstraße 7 (Schwalenberg)
OrtsteilSchwalenberg
StraßeMarktstraße (Schwalenberg)
Hausnummer7
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeSchwalenberg
Hausnummer001

Rathaus des Fleckens Schwalenberg, erbaut 1579. 1901 und 1926 in de Adressbüchern mit der Anschrift Mittelstraße 1.

Geschichte

Im Kern aus dem Jahr 1579 [i], Anbau links (neue Ratsstube) 1603, Renovierung und Erweiterung 1904–1907 durch den Marburger Architekten August Dauber.

Gebäude

 
Rathaus, um 1935, Foto: Ludwig Römer, LLB: HS V 215

Giebelständiger zweigeschossiger Fachwerkbau, eine im Erdgeschoss angenommene, ursprünglich offene Markthalle durch aktuelle Bauforschung widerlegt (Preuß bemerkte noch 1873: "Dasselbe hat eine offene Halle und über derselben in vier Gliederungen eine reiche, freilich nur noch theilweise erhaltene Ornamentik in Holzsculptur."[1]. Tatsächlich bestand von Anfang an ein Stubeneinbau aus Fachwerk hinter den hölzernen Arkaden im Erdgeschoss, ebenso im Ratsstubenanbau von 1603. Brüstungsfelder im Obergeschoss mit hölzernen Brüstungsbohlen ausgefüllt, darauf reiches Schnitzwerk der Renaissance mit Fächerrosetten und Darstellungen der Justitia und des Stadtwappens. Weitere Brüstungsfelder über der Giebelschwelle und dem Kehlbalken. Satteldach mit Sollingplattendeckung, seitliche Querdächer, der linke Anbau (Ratsstube, 1603) mit Zwerchgiebel zur Straße.

Inschriften

 
Inschriften am Rathaus, Emil Zeiß, 1873, LLB: 4 S 18

Über dem Eingang "1579".

Auf den Giebelschwellen: "MINSCHE GEDENCKE WAR DV BETENGEST DEN LIECK VND RECHT WARET LENGST." [betengen = anfangen]

"WERSTVA … VNRECHT HANDLEN SO MOSTV THOM LESTEN IN DE HELLE WANDRN."

"WOL GEBRVKET [falsch] GEWICHT STRAFET GOT AM JVNGSTN GERICHT."

"Godt mit uns woll kan den wedder uns paul romanos Am 8 cap."[2]

Emil Zeiß dokumentierte eine weitere fragmentarische Zeile (siehe Abbildung).

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

Eigentümer war der Magistrat.

1901 Eigentümer: Magistrat; Bewohner*innen: Friedrich Rosemeier, Ratskeller-Wirt.[3]

1926 Rathaus, Standesamt; Bewohner*innen: Fr. Meinberg, Ratskellerwirt.[4]

seit 1970 in Rechtsnachfolge im Eigentum der Stadt Schieder-Schwalenberg.

Literatur

Otto Preuß, Die baulichen Alterthümer des Lippischen Landes, Detmold 1873, S. 93.

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Otto Preuß, Die baulichen Alterthümer des Lippischen Landes, Detmold 1873, S. 93.
  2. Nach der Skizze von Zeiß, abweichend: Otto Preuß, Die baulichen Alterthümer des Lippischen Landes, Detmold 1873, S. 93.
  3. Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901.
  4. Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns

Seitenhistorie

Seite erstellt am 22.02.2025 von Joachim Kleinmanns

Letzte Änderung am: 21.04.2025 von Heinrich Stiewe