Lange Straße 69 (Lage)
| Lange Straße 69 (Lage) | |
|---|---|
| Ortsteil | Lage (Kernstadt) |
| Straße | Lange Straße (Lage) |
| Hausnummer | 69 |
| Karte | |
| Adressbuch von 1901 | Ja |
| Gemeinde | Kernstadt |
| Hausnummer | 069 |
Das heutige Gebäude Bergstraße 19 wurde 1915–1918 als Geschäftshaus mit Ladenlokal im Erdgeschoss und zwei darüber liegenden Wohngeschossen errichtet.
Vorgängerbau war ein 1663 errichtetes und 1915 abgerissenes Fachwerkhaus, ein Vierständerbau mit linksseitiger zweigeschossiger Utlucht. Die Hausstelle trug die historische Stätten-Nr. 33, später die Hausnummer 74.
Geschichte
Gebäude
Inschriften
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
Erinnerungen
Clara-Arabin Welchert schilderte in ihren Jugenderinnerungen, den Lagenser Straßenzügen folgend, zahlreiche Häuser und Menschen der Kernstadt; ihre lebhaften Beschreibungen umfassen i.d.R. einen Zeitraum zwischen 1890 und 1920.
"Das Seiler Siekmann'sche Haus, Bergstraße 19, war ein altes schönes Fachwerkhaus aus dem Jahre 1663 mit einem vorspringenden Erker, der weit in die Gehbahn ragte. Das Haus hatte noch die alte zweiteilige Hekentür. Im Innern des Hauses, auf der „Deele", hingen lange Seile an den Wanden. Der alte Seilermeister war ein äußerst fleißiger Mann, der sein Gewerbe mit Umsicht und Ausdauer betrieb. Ja, längs der Friedhofsmauer in der Eichenallee war der alte Handwerksmeister dabei, dicke Seile zu drehen. Hier ging er, mit einer blauleinenen Schürze angetan, in welcher sich Flachs und Hede befanden, längs der Friedhofsmauer auf und ab, von seinem Seilerhäuschen, das sich am oberen Ende der Bahn befand, bis ans untere Ende, wo sich eine Haspel oder ein Kreuz befand. Für unsere Jugend war dies eine recht interessante Beschäftigung, man sah gern dem alten Seilermeister mit seinen Silberlocken bei seiner Arbeit zu. Als die Anlage einer Gehbahn an der Bergstraße akut wurde, und der Siekmann'sche Erker im Wege war, kaufte die Stadt im Januar 1914 den Erker an. Nach dem Abbruch des alten Hauses im Jahre 1914 wurde sofort mit einem Neubau begonnen. Durch die Kriegsereignisse verzögerte sich jedoch die Fortführung des Baues derart, daß der Rohbau erst im Jahre 1918 fertig wurde. Als der alte Herr das Zeitliche gesegnet hatte, wurde von seinen Erben der heutige Bau errichtet. Das Handwerk der alten Seilerzunft war mit ihm in unserem Städtchen erloschen. Die Nachfolger widmeten sich mehr dem Verkauf von Kinderwagen und Spielsachen."[1]
Literatur
Roland Siekmann: Das Haus Siekmann an der Bergstraße und seine Nachbarschaft am „Ehlentruper Gang“. In: Historisches Jahrbuch Lage 2019, Lippe Verlag 2019, S. 71-92.
Quellen
Hausakten, Grundbücher u. Kataster im LAV NRW OWL
Akten aus Privatbesitz u. Stadtarchiv Lage
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Clara Arabin-Welchert, Ich schrieb es auf. Erinnerungen aus der Stadt Lage, Lage 1962, S. 212
Autor*innen
Seitenhistorie
Seite erstellt am 14.12.2025 von Roland Siekmann
Letzte Änderung am: 14.12.2025 von Roland Siekmann