Emilienstraße 17 (Detmold)
| Emilienstraße 17 (Detmold) | |
|---|---|
| Ortsteil | Detmold (Kernstadt) |
| Straße | Emilienstraße (Detmold) |
| Hausnummer | 17 |
| Karte | |
| Adressbuch von 1901 | Nein |
1890 gegründete Hausstätte, ehem. Quartiernummer D 273.[1] 1894 im Adressbuch mit der Anschrift Teutstraße 4, 1897 Teutstraße 2, 1901 Emilienstraße 2. Ab 1909 Änderung der Nummerierung, nun Emilienstraße 7.
Geschichte
1890/91 für den Maurermeister August König auf einer großen Parzelle an der (damaligen) Teutstraße/Ecke Elisabethstraße wohl nach eigenen Entwürfen errichtetes Mehrfamilienhaus.
Zunächst nach Süden, zur Straßenkreuzung, große Freifläche, da, wie die schlichte Südfassade zeigt, beabsichtigt war, dort ein weiteres Wohnhaus als Eckgebäude zu bauen, das Haus Elisabethstraße 21. Dies geschah 1893 durch den Bauherrn Maurermeister König nach den Plänen von Architekt Hermann Cuno Heufer. König hatte auch am Alten Postweg Wohnhäuser errichtet und diese anschließend veräußert.
1906 das Dachgeschoss zu Wohnzwecken ausgebaut und straßenseitig belichtet durch einen mittig hinzugefügten Zwerchgiebel, der von zwei Dachhäuschen flankiert wird.
Als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 12.12.2006, Nr. A627.
Gebäude
Zweigeschossiges, traufständig zur Emilienstraße stehendes Wohnhaus, halbhoher Sockel, Walmdach. Ohne Vorgarten unmittelbar am Gehwegrand. An der Südseite etwa mittig ein giebelständiger Treppenhausanbau mit quergestelltem Satteldach, über dessen östliche Schmalseite wird das Haus erschlossen. Vierachsige Straßenfassade aufwändig gegliedert mit Stuckaturen von Gesimsen und Quaderputz, die um die Hausecken geführt sind. Im Erdgeschoss Sohlbankgesims und horizontalePutznuten. Reich profilierte Fenstereinfassungen, Schlusssteine mit Diamantquadern auf den Fensterstürzen. Kräftiges Stockwerksgesims zum Obergeschoss, dort Sohlbankgesims und profilierte Fenstereinfassungen, kassettierte Brüstungsfelder und flache Fensterverdachungen auf Konsolen. Zwerchhaus mit 2 Fensterachsen, verkröpftem Gurtgesims und Pilastergliederung sowie einem Rundfenster zwischen Halbsäulen in der Giebelspitze, flankiert von zwei kleinen Dachgauben mit Satteldach. Giebelaufsatz ist in früherer Zeit teilweise abgetragen. Originale Haustür ist mit Diamantquadern auf den Füllungen und Verdachungen über den Glasfüllungen.
Innere Raumkonzeption weitgehend erhalten, ebenso die Ausstattung: zweiläufige Holzpodesttreppe, Wohnungsabschlusstüren, Zimmertüren, keramische Bodenfliesen in ocker, terrakotta und schwarz.
Zweiflügeliges Eisengittertor zwischen schlicht verputzten Pfeilern an der Zufahrt.
Inschriften
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
1891 König, Baugewerksmeister.[2]
1894 August König, Maurermeister; Alfred Bleckmann, Rentner.[3]
1897 August König, Maurermeister; Emma Diekmeyer, Witwe, Rentnerin; Alma Steinmeyer, Witwe, Rentnerin; Emilie Klinker, Witwe.[4]
1901 Eigentümer: König, Maurermeister; Bewohner*innen: Wilhelm Hoffmann, Rentner; Emilie Klinker, Witwe, Rentnerin.[5]
1904 Eigentümer: König, Maurermeister; Bewohner*innen: August Gronemeyer, Gerichtssekretär; Friedrich Roschmann, Steuer-Einnehmer.[6]
1909 Eigentümer: Wächter/Berlebeck; Bewohner*innen: Roschmann, Zolleinnehmer; Hasenkamp, Bauratswitwe.[7]
1912 Eigentümer: C. Urhahn; Bewohner*innen: Otto, Kaufmann; Kruse, Rentner.[8]
1914 Eigentümer: Urhahn; Bewohner*innen: Sofie Lindemann, Rentnerin; Christian Geyer, Direktor.[9]
1916 Eigentümer: Urhahn; Bewohner*innen: Sofie Lindemann, Rentnerin; Christian Geyer, Direktor; Anna Hiendlmayer, Witwe.[10]
1918 Eigentümer: Holzhändler Urhahn; Bewohner*innen: Christian Geyer, Fabrikdirektor; Anna Hiendlmayer, Witwe; Sophie Lindemann, Rentnerin.[11]
1920 Eigentümer: Holzhändler Urhahn; Bewohner*innen: Christian Geyer, Fabrikdirektor; Sophie Lindemann, Rentnerin.[12]
1923 Eigentümer: Holzhändler Urhahn; Bewohner*innen: Bruno Gericke, Kaufmann; Sophie Lindemann, Rentnerin.[13]
1925 Eigentümer*innen: Urhahns Erben; Bewohner*innen: C. A. Geyer & Co.; Bruno Gericke, Kaufmann; Sophie Lindemann, Rentnerin; E. Strathmann, Kaufmann.[14]
1926 Eigentümer*innen: Urhahns Erben; Bewohner*innen: Dr. Wilhelm Piepenbrink, Parteisekretär; Richard Zinburg, Schauspieler; Sophie Lindemann, Rentnerin; Ernst Strathmann, Kaufmann.[15]
Literatur
Quellen
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Georg Wegemann, Das Alter der Detmolder Wohnhäuser, Typoskript, Detmold 1957 (häufig mit ungenauen oder falschen Datierungen).
- ↑ Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1891.
- ↑ Adressbuch der Residenzstadt Detmold. 4. Aufl., Detmold 1894.
- ↑ Adreßbuch der Residenzstadt Detmold. 5. Aufl., Detmold 1897.
- ↑ Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901.
- ↑ Adressbuch der Residenzstadt Detmold. 6. Aufl., Detmold 1904.
- ↑ Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1909.
- ↑ Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1912.
- ↑ Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1914.
- ↑ Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1916.
- ↑ Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1918.
- ↑ Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1920.
- ↑ Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1923.
- ↑ Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1925.
- ↑ Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926.
Autor*innen
Seitenhistorie
Seite erstellt am 24.03.2025 von Joachim Kleinmanns
Letzte Änderung am: 18.06.2025 von Joachim Kleinmanns