Linnenkamp 24 (Hornoldendorf): Unterschied zwischen den Versionen

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Der Hofname wandelte sich von Steynhuss/Steinhaus (bis 1590) zu Steinß/Steins (ab 1609). Der ältere Name weist auf ein spätestens im 15. Jahrhundert entstandenes Steinhaus hin, eine Besonderheit auf dem Land, welche dem Hof seinen Namen gab. Möglicherweise stand dieser Steinbau ursprünglich in Zusammenhang mit dem bischöflichen Vorwerk Hornoldendorf, dem im [[Rittergutsweg 1 (Hornoldendorf)|Rittergut]] aufgegangenen Meierhof.
Der Hofname wandelte sich von Steynhuss/Steinhaus (bis 1590) zu Steinß/Steins (ab 1609). Der ältere Name weist auf ein spätestens im 15. Jahrhundert entstandenes Steinhaus hin, eine Besonderheit auf dem Land, welche dem Hof seinen Namen gab. Möglicherweise stand dieser Steinbau ursprünglich in Zusammenhang mit dem bischöflichen Vorwerk Hornoldendorf, dem im [[Rittergutsweg 1 (Hornoldendorf)|Rittergut]] aufgegangenen Meierhof.


==Baubeschreibung==
Der Anerbe Konrad Steins und Sofie Röwe aus [[Schmedissen]] Nr. 3 hatten sechs Töchter: Sofie, Wilhelmine, Luise, Konradine, Amalie und Henriette. Als Konrad starb und die Witwe Sofie sich 1844 in zweiter Ehe mit Friedrich Niederkrüger aus [[Herrentrup]] verheiratete, musste geschichtet werden. Das entsprechende Protokoll wurde am 30.12.1844 aufgenommen. Dabei wurde zugleich der Tochter Sofie das Eigentum des Steinschen Kolonats ab dem 25. Lebensjahr überwiesen. Luise Steins ist früh verstorben, die übrigen nachgeborenen Geschwister erhielten sämtlich ihren Schichtteil. Bei Verheiratung der Tochter Sofie am 2.4.1850 wurde ein weiterer Vertrag zwischen ihr, der Mutter und dem Stiefvater abgeschlossen, dass Erstere den Letzteren das Eigentum des Steinschen Kolonats wieder gegen eine Abfindung übertrug. So kam das einzige Kind aus der zweiten Ehe, der am 31.10.1845 geborene Friedrich Steins an das Kolonat. Am 14.7.1873 traten seine Eltern ihm das Kolonat mit allen Zubehörungen, Pachten und Lasten gegen die folgende Leibzucht-Vereinbarung ab:<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 10 Bd. 2, 23.</ref>
 
1) zur Wohnung das ganze Leibzuchthaus und Backhaus, welches in wohnbarem Stande zu übergeben ist.
 
2) als Garten den daranstoßenden Leibzuchtsgarten
 
3) zur Länderei 25 Scheffelsaat Ackerland, wie sie der frühere Leibzüchter besessen hat, jedoch im Zweifel nach meiner Auswahl
 
4) die an den Leibzuchtsgarten stoßende
 
5) ein Drittel des Obstes
 
6) 10 vierspännige Fuder Holz wovon jedoch 3 Fuder Heckenholz sein können.
 
7) zwei Kühe, zwei Rinder und zwei Schweine
 
8) drei Bettstellen mit den dazugehörigen Betten, zwei Schränke, eine Kommode, einen Kasten, 2 Tische, 1 Lehnstuh[l], 6 Stühle 1 Backtrog, den Braukessel mit dem Kolon zum gemeinschaftlichen Gebrauch, von den übrigen Haus- Küchen- und Ackergerätschaften dasjenige, was ich und meine Frau uns auswählen wollen.
 
9) diese Inventariengegenstände fallen soweit sie beim Ableben des Längstlebenden von uns noch vorhanden sind, an das Kolonat zurück, während bei unseren Lebzeiten die Verfügung darüber uns gestattet ist.
 
10) das Vieh weidet da mit, wo das Kolonatsvieh seine Weide findet.
 
11) der Kolon ist verpflichtet nach Leibzuchtsrecht die Bestellung und Beackerung der Leibzuchtsgrundstücke zu prästieren, also namentlich auch Dünger nach dem Lande zu fahren, dasselbe zu beackern, die Früchte zu mähen, einzufahren, die erforderlichen Mühlenfuhren zu leisten und dergleichen, auf unser Verlangen uns einen Wagen zum Ausfahren zu stellen.
 
12) Für den Fall dass einer von uns vor dem anderen verstirbt, soll der Überlebende die Hälfte vom Ackerlande an das Kolonat abtreten, während die übrigen Leibzuchtszubehörungen unverkürzt ihm verbleiben.
 
==Gebäude==


1721 besitzt Johann Bernd Steins ein altes Wohnhaus, eine Leibzucht, ein altes Backhaus und einen Schoppen.<ref>LAV NRW OWL, L 101 CI Nr. 24: Salbuch 1721.</ref>
1721 besitzt Johann Bernd Steins ein altes Wohnhaus, eine Leibzucht, ein altes Backhaus und einen Schoppen.<ref>LAV NRW OWL, L 101 CI Nr. 24: Salbuch 1721.</ref>
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1828 Kolon Steins mit Frau und Tochter, einem männlichen Hausgenossen, vier männlichen und zwei weiblichen Dienstboten. In der Leibzucht leben der Leibzüchter Steins und seine Frau mit einer Dienstbotin.
1828 Kolon Steins mit Frau und Tochter, einem männlichen Hausgenossen, vier männlichen und zwei weiblichen Dienstboten. In der Leibzucht leben der Leibzüchter Steins und seine Frau mit einer Dienstbotin.


1830 Konrad Steins und Sofie E. Röben aus Schmedissen (Bauinschrift).
1830 Konrad Steins und Sofie E. Röben [Röwe] aus [[Schmedissen]] [Nr. 3] (Bauinschrift).
 
1845 zweite Ehe des Sofie Steins geb. Röwe mit Christof Niederkrüger aus [[Herrentrup]] Nr. 8.
 
1873 Übertragung an den Sohn 2. Ehe Friedrich Steins, geb. 31.10.1845.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 10 Bd. 2, 23.</ref>


1901 (Adressbuch): Friedrich Steins, Knecht Simon Nolte
1901 (Adressbuch) Friedrich Steins, Knecht Simon Nolte.


1926 (Adressbuch) Landwirt Friedrich Steins Tel. 348, Leibzüchter Friedrich Steins sen., Frl. Emma Steins.
1926 (Adressbuch) Landwirt Friedrich Steins Tel. 348, Leibzüchter Friedrich Steins sen., Frl. Emma Steins.
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<references />
<references />


==Autor(en)==
==Autor*innen==


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[[Category:Hausstätte]] [[Category:Hausstätte in Hornoldendorf]]
[[Category:Hausstätte]] [[Category:Hausstätte in Hornoldendorf]]
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