Behringstraße 48 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen
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==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
Das Petristift wurde 1920 auf Initiative des 1903 verstorbenen Detmolder Sanitäts- und Medizinalrates | Das Petristift wurde 1920 auf Initiative des 1903 verstorbenen Detmolder Sanitäts- und Medizinalrates [https://lippelex.de/index.php?title=Petri,_Justus_(1844-1903) Dr. Justus Petri] als „Frauenheim“ (Entbindungsheim) erbaut. Er hatte schon 1891 bei der lippischen Regierung den Bau eines eigenen „Wöchnerinnenheims“ beim Landkrankenhaus gefordert, um der damals noch sehr hohen Säuglingssterblichkeit entgegenzuwirken. 1903 konnte die von ihm gegründete Petri-Familienstiftung ein geeignetes Grundstück erwerben. | ||
Nach seinem Tod (1903) verfolgte die Stiftung das Projekt weiter. Erst 1918, kurz nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, wurde der Bau konkret und vom lippischen Volks- und Soldatenrat genehmigt. 1919/20 nach einem Entwurf von Baumeister Adolf Hanke aus Lage als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme errichtet. Die Baukosten wurden aus Mitteln der Stiftung und einem namhaften Zuschuss des bereits abgedankten Fürsten Leopold IV. bestritten. Ein Relief über dem Eingang zeigt eine Frau, die einen Säugling in eine Wiege legt, und die Jahreszahlen 1903 und 1920, die an die sehr lange Planungszeit erinnern. Das Entbindungsheim der Petri-Stiftung war der erste Neubau eines öffentlichen Gebäudes im demokratischen Freistaat Lippe.<ref>Heinrich Stiewe, Gegen den Abriss. Das ehemalige Ev. Diakonissenhaus und das frühere Petristift in Detmold sind vom Abbruch bedroht, in: Heimatland Lippe, (2024), Heft 2, S. 22–24.</ref> | Nach seinem Tod (1903) verfolgte die Stiftung das Projekt weiter. Erst 1918, kurz nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, wurde der Bau konkret und vom lippischen Volks- und Soldatenrat genehmigt. 1919/20 nach einem Entwurf von Baumeister Adolf Hanke aus Lage als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme errichtet. Die Baukosten wurden aus Mitteln der Stiftung und einem namhaften Zuschuss des bereits abgedankten Fürsten Leopold IV. bestritten. Ein Relief über dem Eingang zeigt eine Frau, die einen Säugling in eine Wiege legt, und die Jahreszahlen 1903 und 1920, die an die sehr lange Planungszeit erinnern. Das Entbindungsheim der Petri-Stiftung war der erste Neubau eines öffentlichen Gebäudes im demokratischen Freistaat Lippe.<ref>Heinrich Stiewe, Gegen den Abriss. Das ehemalige Ev. Diakonissenhaus und das frühere Petristift in Detmold sind vom Abbruch bedroht, in: Heimatland Lippe, (2024), Heft 2, S. 22–24.</ref> | ||
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==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ||
1923 Eigentümer*in: Petri-Stiftung (Frauenheim). Bewohner*innen: Auguste Salokat, Hebamme; Elfriede Sämmler, Köchin; Emilie Schellenberg, Waschfrau.<ref>Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1923.</ref> | |||
1925 Eigentümer*in: Petri-Stiftung (Frauenheim). Bewohner*innen: Dora Besler, Hausdame; Magdalene Handtke, Hebammen-Schwester; Marta Wilkenloh, Hausangestellte.<ref>Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1925.</ref> | |||
1926 Eigentümer*in: Petri-Stiftung (Frauenheim). Bewohner*innen: Cornelie Fromm, Hausdame; Magdalene Handtke, Hebammen-Schwester; Elisabeth Funke, Schwester; Gerda Schmidt, Schwester.<ref>Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926.</ref> | |||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
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==Quellen== | ==Quellen== | ||
Kreisarchiv Lippe: K 2 I Detmold, Teil I bis 1738, Nr. 1493: Luftschutzeinrichtungen im Frauenheim "Petristift" Detmold, Lagesche Straße, 1943–1945. | |||
LAV NRW OWL, D 73 / Allgemeine Kartensammlung, Nr. 4/4745 bis 4750: Pläne des Frauenheimes in Detmold, Lagesche Straße(alt), Petristiftung, 1939. | |||
LAV NRW OWL, L 75 / Kabinettsministerium, Staatsministerium, Landespräsidium, Nr. 0 - IV. Abt. 11c Nr. 3: Das Frauenheim beim Landkrankenhaus in Detmold. Petri-Stiftung, 1896–1928. | |||
LAV NRW OWL, L 95 V / Haus Lippe-Biesterfeld, Nr. 1637: Landkrankenhaus und Frauenheim in Detmold, 1897–1903. | |||
==Weblinks== | ==Weblinks== | ||