Marktplatz 5 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen

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Zweiflügeliger klassizistischer Putzbau Kasseler Prägung, dreigeschossig, mit repräsentativem Portikus mit vier dorischen Säulen vor dem Hauptgeschoss und einer hohen vierläufigen Freitreppe dorthin, zum neuen Markt neun Fensterachsen breit, zur Langen Straße sieben. Die Ecken sind durch Diamantquader aus dem örtlichen Osning-Sandstein betont, auch weitere Architekturglieder wie Gesimse und Fenstergewände bestehen daraus. Das Dachgebälk endet auf kräftigen Konsolen, die als Zahnschnittfries ein Kranzgesims bilden. Das flache Walmdach erhielt zum neuen Markt drei Fledermausgauben. Nur noch ein bescheidener Rathausstall aus Fachwerk, dessen Realisation sich Kühnert verweigert hatte, wurde im Winkel an der Nordwestecke angefügt.
Zweiflügeliger klassizistischer Putzbau Kasseler Prägung, dreigeschossig, mit repräsentativem Portikus mit vier dorischen Säulen vor dem Hauptgeschoss und einer hohen vierläufigen Freitreppe dorthin, zum neuen Markt neun Fensterachsen breit, zur Langen Straße sieben. Die Ecken sind durch Diamantquader aus dem örtlichen Osning-Sandstein betont, auch weitere Architekturglieder wie Gesimse und Fenstergewände bestehen daraus. Das Dachgebälk endet auf kräftigen Konsolen, die als Zahnschnittfries ein Kranzgesims bilden. Das flache Walmdach erhielt zum neuen Markt drei Fledermausgauben. Nur noch ein bescheidener Rathausstall aus Fachwerk, dessen Realisation sich Kühnert verweigert hatte, wurde im Winkel an der Nordwestecke angefügt.


Die Baukosten betrugen einschließlich der Abbruchkosten 40.000 Taler. Für ein von Kühnert entworfenes Relief im Giebelfeld des Portikus war am Ende kein Geld mehr übrig. Die erheblichen Baukosten wurden durch den Zuschuss des Fürsten, Rücklagen, Darlehen und die Erhebung von Sondersteuern aufgebracht. Stadtsyndikus Runnenberg stellte 1830 fest, "daß sowohl die hiesigen Honoratioren, als durchreisende Fremde, das Werk für das schönste Gebäude im Lande halten". Fürstliche Lenkung hatte den Detmoldern diese großzügige Lösung mit einem erheblich gewachsenen Marktplatz beschert.
Die Baukosten betrugen einschließlich der Abbruchkosten 40.000 Taler. Für ein von Kühnert entworfenes Relief im Giebelfeld des Portikus war am Ende kein Geld mehr übrig. Die erheblichen Baukosten wurden durch den Zuschuss des Fürsten, Rücklagen, Darlehen und die Erhebung von Sondersteuern aufgebracht. Stadtsyndikus Runnenberg stellte 1830 fest, "daß sowohl die hiesigen Honoratioren, als durchreisende Fremde, das Werk für das schönste Gebäude im Lande halten".<ref>Zit. nach {{PetersBaugeschichte1953}}, S. 208.</ref> Fürstliche Lenkung hatte den Detmoldern diese großzügige Lösung mit einem erheblich gewachsenen Marktplatz beschert.


Eine über Provisorien hinausgehende Erweiterung des Rathauses fand 1901/02 statt. Zunächst wurde die Ratsscheune abgebrochen und an ihrer Stelle der winkelförmige Grundriss des Rathauses zu einem U ergänzt. 1919 reichte der Platz erneut nicht mehr. Daher wurde dem Ratskellerwirt gekündigt. Seine Räume bezog im Jahr darauf die Sparkasse. Heute empfängt hier das Städtische Verkehrsamt die Besucher der Stadt. In der früheren Ratsdienerwohnung befinden sich nun die öffentlichen Toiletten. Im Hauptgeschoss liegen Amtsräume der Verwaltung und im ersten Obergeschoss der kleine und der große Ratssaal.  
Eine über Provisorien hinausgehende Erweiterung des Rathauses fand 1901/02 statt. Zunächst wurde die Ratsscheune abgebrochen und an ihrer Stelle der winkelförmige Grundriss des Rathauses zu einem U ergänzt. 1919 reichte der Platz erneut nicht mehr. Daher wurde dem Ratskellerwirt gekündigt. Seine Räume bezog im Jahr darauf die Sparkasse. Heute empfängt hier das Städtische Verkehrsamt die Besucher der Stadt. In der früheren Ratsdienerwohnung befinden sich nun die öffentlichen Toiletten. Im Hauptgeschoss liegen Amtsräume der Verwaltung und im ersten Obergeschoss der kleine und der große Ratssaal.  
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