Am Markt 16 (Bad Salzuflen): Unterschied zwischen den Versionen
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Am Markt 16 (Bad Salzuflen) (Quelltext anzeigen)
Version vom 17. November 2025, 11:23 Uhr
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}}Das „Haus Uekermann“, bis 1878 Salzuflen Nr. 232, zwischen 1878 und 1933 Marktstraße 25.<ref>{{PölertHäuser1960}}, Nr. 232.</ref> Im Adressbuch von 1938 als „Adolf-Hitler-Straße 16“ verzeichnet.<ref>Adressbuch für die Städte Schötmar und Bad Salzuflen, Schötmar 1938, S. 159.</ref> | }}Das „Haus Uekermann“, bis 1878 Salzuflen Nr. 232, zwischen 1878 und 1933 Marktstraße 25.<ref>{{PölertHäuser1960}}, Nr. 232.</ref> Im Adressbuch von 1938 als „Adolf-Hitler-Straße 16“ verzeichnet.<ref>Adressbuch für die Städte Schötmar und Bad Salzuflen, Schötmar 1938, S. 159.</ref> | ||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
Den bis heute verwendeten Namen erhielt das Gebäude durch den hier ansässigen Publizisten Heinrich Uekermann (1862-1932), der 1886 den Sitz der von ihm gegründeten und herausgegebenen Salzufler Lokalzeitung in die Stadt an der Salze verlegte. Außerdem eröffnete der gleichzeitig als Kaufmann tätige Uekermann ein Ladengeschäft in der Osterstraße, in der Bücher, Musikalien und Schreibwaren angeboten wurden. 1891 expandierte das Handelsgeschäft mit einer Filiale in das benachbarte Schötmar. Acht Jahre später zog Uekermann mit seinem Unternehmen dann in das gerade fertig gewordene Haus in der damaligen Marktstraße. Durch den mit dem Umzug verbundenen Zugewinn an Fläche konnte das Sortiment noch einmal erweitert werden und umfasste neben den genannten Produkten unter anderem auch „Galanterie“- und Lederwaren, Bilder, „Japanwaren“ und Spielzeug. Außerdem profitierte die Firma von der Bedeutung Salzuflens als Kurstadt: In einer im Kurpark errichteten Verkaufshalle konnten Gäste nicht nur Brunnen- und Reiseandenken, sondern auch in der betriebseigenen Druckerei angefertigte Ansichtskarten erwerben.<ref>vgl. Stefan Wiesekopsieker, Für Kaiser, Fürst und Vaterland. Salzuflen zwischen Reichsgründung und Novemberrevolution, in: Franz Meyer (Hrsg.), Bad Salzuflen. Epochen der Stadtgeschichte, Bielefeld 2007, S. 209-276, hier S. 228-229.</ref> | |||
Als Vorsitzender des „Vereins der Badeinteressierten“ setzte Uekermann sich auch für den Ausbau des Kurbetriebes ein. Die Organisation war mit der Unterstützung zahlreicher ortsansässiger Handwerker, Kaufleute und Pensionsbetreiber im Mai 1906 gegründet worden, wenige Monate nach den erfolgreichen Bohrungen für die erste Thermalquelle. Unter anderem stellte der Verein einen Antrag an den Magistrat, dass dieser sich bei der Landesregierung für die Umbenennung der Stadt in „Bad Salzuflen“ einsetzen sollte, um der Bedeutung des Kurbetriebes öffentlichkeitswirksam Rechnung zu tragen. Nach jahrelangen Diskussionen – die Stärkefabrik fürchtete bei einem Namenswechsel Schwierigkeiten im Postverkehr – leitete der Magistrat das Ansinnen schließlich an die Regierung in Detmold weiter, die dem Antrag am 14. April 1914 ihre Zustimmung erteilte.<ref>vgl. Ebd., S. 223-224.</ref> | |||
Nach dem Verlag der Familie Uekermann beherbergte das Gebäude unter anderem eine Volksbank und die Lippische Landeszeitung. Seit 1989 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.<ref>vgl. Stadtarchiv Bad Salzuflen, Ausstellung „Lange nicht gesehen! Objekte aus dem Depot“ im Haus Uekermann, Bad Salzuflen 2024.</ref> | |||
==Gebäude== | ==Gebäude== | ||
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[[Datei:Am_Markt_16_Stephan_09_04_2025_02.jpg|thumb|Das Haus Uekermann in Bad Salzuflen, Foto: Lennart Stephan, 2025]] | [[Datei:Am_Markt_16_Stephan_09_04_2025_02.jpg|thumb|Das Haus Uekermann in Bad Salzuflen, Foto: Lennart Stephan, 2025]] | ||
Das Gebäude in seiner heutigen Form wurde im Jahr 1898/99 fertiggestellt und ist dem „Backstein-Historismus“ zuzurechnen, einer Stilrichtung, die im Kontext von Industrialisierung und der Herausbildung wirtschaftlich erfolgreicher, großbürgerlicher Strukturen, die ihren Erfolg auch durch repräsentative Bauten öffentlich zur Schau stellen wollten, an Popularität gewann.<ref>vgl. Backsteinhistorismus - Architekturepoche oder Stilsünde? Neue Ausstellung im Ziegeleimuseum Lage, in: lwl.org, 25.04.2019, URL: https://www.lwl.org/pressemitteilungen/nr_mitteilung.php?urlID=47802 [Stand: 08.04.2025].</ref> Wie der Name schon andeutet, lag der Hauptfokus des Backstein-Historismus auf der verklärenden Rezeption historischer Architekturstile, wobei Backstein das Hauptbaumaterial darstellte. So spielten etwa die als „Fialen“ bezeichneten Türme des Gebäudes auf die Epoche der Gotik an, wurden aber im Laufe der Zeit wieder entfernt.<ref>vgl. Stadtarchiv Bad Salzuflen, Ausstellung „Lange nicht gesehen! Objekte aus dem Depot“ im Haus Uekermann, Bad Salzuflen 2024. </ref> | |||
==Inschriften== | ==Inschriften== | ||
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1924 Heinrich Uekermann, Druckereibesitzer; Heinrich Uekermann, Kaufmann; August Uekermann, Kaufmann; Friedel Uekermann, Kaufmann; Walter Uekermann, Journalist und Wilhelm Bobe, Viehändler.<ref> Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926, S.407.</ref> | 1924 Heinrich Uekermann, Druckereibesitzer; Heinrich Uekermann, Kaufmann; August Uekermann, Kaufmann; Friedel Uekermann, Kaufmann; Walter Uekermann, Journalist und Wilhelm Bobe, Viehändler.<ref> Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926, S.407.</ref> | ||
1938 Heinrich Uekermann, Verleger und Hauptschriftleiter; Ruth Uekeremann, Ehefrau; Ilse Uekermann, „Haustochter“; Hedwig Uekermann, „Haustochter“; August Uekermann, Kaufmann und Anna Uekermann, Ehefrau.<ref> | 1938 Heinrich Uekermann, Verleger und Hauptschriftleiter; Ruth Uekeremann, Ehefrau; Ilse Uekermann, „Haustochter“; Hedwig Uekermann, „Haustochter“; August Uekermann, Kaufmann und Anna Uekermann, Ehefrau.<ref>Adreßbuch für die Städte Schötmar und Bad Salzuflen, Schötmar 1938, S. 159.</ref> | ||
1951 H. Uekermann, Buchdruckereibesitzer; Bruno Jander, Kellner; Lotte Mirsch, Emil Sengewitz, Transport-Unternehmer; Heinrich Sengewitz, Geschäftsführer; August Uekermann, Mitinhaber der Firma Heinrich Uekermann; Hedwig Uekermann, Mitinhaberin der Firma Heinrich Uekermann und Ilse Uekermann, Mitinhaberin der Firma Heinrich Uekermann.<ref>Adreßbuch für Bad Salzuflen. Mit Gewerbeverzeichnis der Stadt Schötmar, Detmold 1951, S. 115.</ref> | 1951 H. Uekermann, Buchdruckereibesitzer; Bruno Jander, Kellner; Lotte Mirsch, Emil Sengewitz, Transport-Unternehmer; Heinrich Sengewitz, Geschäftsführer; August Uekermann, Mitinhaber der Firma Heinrich Uekermann; Hedwig Uekermann, Mitinhaberin der Firma Heinrich Uekermann und Ilse Uekermann, Mitinhaberin der Firma Heinrich Uekermann.<ref>Adreßbuch für Bad Salzuflen. Mit Gewerbeverzeichnis der Stadt Schötmar, Detmold 1951, S. 115.</ref> | ||
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
{{PölertHäuser1960}} | {{PölertHäuser1960}} | ||
Stefan Wiesekopsieker, Für Kaiser, Fürst und Vaterland. Salzuflen zwischen Reichsgründung und Novemberrevolution, in: Franz Meyer (Hrsg.), Bad Salzuflen. Epochen der Stadtgeschichte, Bielefeld 2007. | Stefan Wiesekopsieker, Für Kaiser, Fürst und Vaterland. Salzuflen zwischen Reichsgründung und Novemberrevolution, in: Franz Meyer (Hrsg.), Bad Salzuflen. Epochen der Stadtgeschichte, Bielefeld 2007, S. 209-276, hier S. 228-229. | ||
==Quellen== | ==Quellen== | ||
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Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926. | Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926. | ||
Adreßbuch für die Städte Schötmar und Bad Salzuflen, Schötmar 1938. | |||
Adreßbuch für Bad Salzuflen. Mit Gewerbeverzeichnis der Stadt Schötmar, Detmold 1951. | Adreßbuch für Bad Salzuflen. Mit Gewerbeverzeichnis der Stadt Schötmar, Detmold 1951. | ||