Hermannstraße 23 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen
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}}Eine im Jahr 1882 gegründete Hausstätte. Alte Quartiersnummer D 197.<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref> | }}Eine im Jahr 1882 gegründete Hausstätte. Alte Quartiersnummer D 197.<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref> In den Adressbüchern 1884 und 1887 als Hermannstraße 11 aufgeführt. | ||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
Von Maurermeister H. Kampmann 1882 für sich selbst auf einer gegenüber den Nachbargrundstücken breiteren Parzelle genau gegenüber der Einmündung der [[Bismarckstraße (Detmold)|Bismarckstraße]] erbautes Einfamilienhaus. Baugesuch vom 30. September 1880. In seiner Stellungnahme vom 2. Oktober wies Landbaumeister R. Hermann darauf hin, dass die Planung erheblich von der übrigen Bebauung der Hermannstraße abweiche und führte aus, dass hier weder die Fluchtlinien (§ 23 Baupolizeiordnung) noch die Gebäudehöhen der Umgebungsbebauung (§ 29 Baupolizeiordnung) beachtet worden seien. Er schlug vor, den quergestellten Bauteil zweigeschossig auszubilden. Der Magistrat beriet die Angelegenheit. Offensichtlich wurde eine Umplanung verlangt, woraufhin der Bauherr H. Kampmann aus Orbke (von H. Wentker aus Jerxen, der zunächst als Mit-Erbauer genannt worden war, ist nun nicht mehr die Rede) einen Gutachter einschaltete: Die Akte enthält ein Schreiben des Reg.-Baumeisters Bernhard Meyer vom 28. März 1882 an das Stadtbauamt, in dem dieser vorschlug, sowohl den Sockel als auch den Drempel um 0,50 m zu erhöhen, was auch ausgeführt wurde.<ref>Stadt Detmold, Untere Denkmalbehörde, Denkmalkartei.</ref> | |||
Als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 9.7.2004, Nr. A604. | |||
==Gebäude== | ==Gebäude== | ||
[[Datei: DT-Hermannstr23-15_JK2025.jpg |thumb|Hermannstraße 23 (links) bis 15, 2025, Foto: Joachim Kleinmanns]] | |||
[[File:Detmold - 604 - Hermannstrasse 23.jpg|thumb|Hermannstrasse 23, 2012, Foto: Tsungam]] | |||
Das Haus tritt um Vorgartenbreite aus der Bauflucht der Hermannstraße zurück. Das Gebäude auf hohem Kellersockel gliedert sich in ein eingeschossiges traufständiges Bauteil von zwei Fensterachsen mit hohem Drempel und ein zweigeschossiges Querhaus, das risalitartig in der gesamten Gebäudetiefe vor den traufständigen Bauteil tritt. Links dominiert dieses Querhaus die Fassade, dessen flach geneigtes Dach einen weit auskragenden Dachüberstand mit schlichtem Freigespärre über profilierten Bügen aufweist. Damit erhält das putzsichtige Gebäude ein klassizistisches Gepräge und ist auch zusätzlich durch den polygonalen Vorbau vor dem Querhausgiebel, der wieder in der Bauflucht der anderen Häuser an der Hermannstraße steht, stärker gegliedert gegenüber den sehr streng gestalteten Fassaden in diesem Bereich der Hermannstraße. Es mutet wie ein kleines Landhaus an. | |||
Fassade im Erdgeschosses mit Quaderputz. Der polygonale Vorbau im Obergeschoss des Hauses ist wie ein Altan begehbar. Dessen balustradenartige Brüstung nicht erhalten. Zwei mit Rundbogenabschluss versehene Fenster (eines davon als Fenstertür) durch gemeinsame Verdachung zu einem Zwillingsfenster zusammengefasst. Die beiden Fenster durch einen Pilaster mit stuckiertem Kapitell getrennt. Die Dreiecksverdachung aus flach geneigten Stuckprofilen von leicht geschwungenen Konsolen getragen, seitlich mit Akroterien verziert. Ein mit Stuckrahmen versehenes breites Sockelgesims trennt die beiden Geschosse sowie auch das leicht vorspringende durchfensterte Kellergeschoss voneinander und setzt sich nach unten versetzt als Abschluss des polygonalen Vorbaus fort. Die Mauerpfeiler sind hier ebenfalls pilasterartig ausgebildet, jedoch ohne Kapitell. Der Drempel des traufständigen Baukörpers mit Girlanden-Stuckaturen geschmückt. Die Fensterverdachung der zwei Fenster hier gerade. | |||
Erschließung links über einen hölzernen Eingangsvorbau, in diesem Sprossenfenster und die historistische zweiflügelige Haustür erhalten, ebenso das Treppengeländer. Auf der Gebäuderückseite Abortanbau auf Podesthöhe der Kellertreppe. Treppenhausfenster über zwei Geschosse mit Rundbogenabschluss und Eisensprossen. Im Inneren die Raumdisposition erhalten. Der Grundriss mit schlichtem Raumprogramm. Wohnstube zur Straße, Fremdenzimmer im größten Raum mit dem polygonalen Vorbau und zwei Kammern zur Rückseite. Dort ein weiteres Zimmer als Büro des Bauherrn. Ein Esszimmer fehlt. Die Wirtschafträume wie Küche und Vorratsräume im Keller (Souterrain). Weitere Kammern und Schlafräume im Obergeschoss des Querhauses. Einfriedung des Grundstücks zur Hermannstraße mit schmiedeeisernem Geländer auf niedrigem Mauersockel.<ref>Stadt Detmold, Untere Denkmalbehörde, Denkmalkartei.</ref> | |||
==Inschriften== | |||
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ||
1884 Theodor Limberg, Partikulier.<ref>Adreßbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1884.</ref> | |||
1887 Theodor Limberg, Partikulier.<ref>Adreßbuch der Residenzstadt Detmold. 2. Aufl., Detmold 1887.</ref> | |||
1891 Limberg, Rentier.<ref>Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1891.</ref> | |||
1894 Theodor Limberg, Rentner.<ref>Adressbuch der Residenzstadt Detmold. 4. Aufl., Detmold 1894.</ref> | |||
1897 Th. Limberg, Rentner.<ref>Adreßbuch der Residenzstadt Detmold. 5. Aufl., Detmold 1897.</ref> | |||
1901 Kathinka Limberg, Witwe.<ref>Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901.</ref> | |||
1904 Richard Heyden, Rentner.<ref>Adressbuch der Residenzstadt Detmold. 6. Aufl., Detmold 1904.</ref> | |||
1909 Heyden, Rentner.<ref>Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1909.</ref> | |||
1912 Heyden, Rentner.<ref>Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1912.</ref> | |||
1914 Eigentümer*in: Kurscheid; Bewohner*innen: Karl Steinau, Forstmeister a. D.<ref>Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1914.</ref> | |||
1916 Carl Volmer, Bankvorsteher.<ref>Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1916.</ref> | |||
1918 Karl Volmer, Bankvorstand.<ref>Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1918.</ref> | |||
1920 Karl Volmer, Bankvorstand.<ref>Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1920.</ref> | |||
1923 Eigentümer: Direktor Vollmer; Bewohner*innen: Karl Tracht, Rechtsanwalt <ref>Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1923.</ref> | |||
1925 Eigentümer: Direktor Karl Volmer; Bewohner*innen: Karl Tracht, Rechtsanwalt.<ref>Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1925.</ref> | |||
1926 Eigentümer: Direktor Karl Vollmer; Bewohner*innen: Karl Tracht, Rechtsanwalt.<ref>Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926.</ref> | |||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
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{{Hausstättenkategorien}} | {{Hausstättenkategorien}} [[Kategorie:Baudenkmal]] | ||