Bentweg 54 (Hiddesen): Unterschied zwischen den Versionen

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|Ortsteil1901=Hiddesen
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|Hausnummer1901=005
|Hausnummer1901=005
}}Hof Schlepper, ein Kleinkötter, ehem. Kolonatsnummer Hiddesen Nr. 5.
}}Hof Schlepper, ein Kleinkötter, ehem. Kolonatsnummer Hiddesen Nr. 5, seit 1390 belegt.


==Geschichte==
==Geschichte==


Obwohl der Hof Schlepper nur als Kleinkötter klassifiziert war, besaß er fünf Gebäude (s. u.).
Im Landschatzregister um 1390 wird der Hof nicht als Hiddeser Hof erwähnt, sondern als Stätte des später wüstgefallenen "Wendinchusen" (1497 "Weginkhusen").<ref>{{StöwerLandschatzregister2001}}.</ref>
 
Liegt nahe der Wüstung [[Weginghausen]] (1391 Wedinchusen), 1488 im Schatzregister verzeichnet als "de Sleper to Weginkhusen".<ref>{{SievertHiddesen1950}}, S. 21.</ref> 1532 war der Hof verarmt. In einem Kornschulden-Register hieß es "de Sleper 1 molt – ys verarmet".<ref>Zit. nach {{SievertHiddesen1950}}, S. 21.</ref>
 
Der Hofname Schlepper wird auf das "dem Hof anhängende Schleppen und Abfahren von Wild aus dem Walde zurückgeführt", wie es im Salbuch festgehalten ist.<ref>{{SievertHiddesen1950}}, S. 21.</ref> Preuß vermutete 1887, dass der Hof ursprünglich näher am Krebsteich in der Wüstung Weginghausen gelegen habe, wo auch der zum Schlepperhof gehörige Pferdehirtskamp lag, direkt am Kahlen Ehberg, früher "Schleppers Ehberg" genannt.<ref>{{PreußFamiliennamen1887}}, S. 104.</ref> Er könnte, wie [[Friedrich-Ebert-Straße 39 (Hiddesen)|Grüttemeier]] kurz nach 1539 von dort weiter nach Osten verlegt worden sein. Auch der Pferdehirte war ja von dort verlegt worden, in den [[Römerweg 20 (Hiddesen)|Römerweg 20]].<ref>{{SievertHiddesen1950}}, S. 19 und 21.</ref> 1590 jedenfalls wird als Lagebezeichnung bei Schlepper nicht mehr Weginghausen angegeben, sondern "am Strange" bzw. 1594 "aufm Strange", später wird dann die Bezeichnung "auf dem Bente" üblich.<ref>{{SievertHiddesen1950}}, S. 22.</ref>
 
Nach dem Salbuch von 1614 war Johann Schlepper der Landesherrschaft eigen, "hat bißhero 1 Thl. Dienstgeltt in die Rend Cammer geben, gibtt schatz und an stad des Burgfestes 1 Thl. Diesem ist dieses ohne den schatz, alles nachgelaßen wegen der wiltpretsfuhr, datzu er bereits sein soll."<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 18: Salbücher der Vogteien Detmold und Falkenberg, 1614-ca. 1700.</ref>
 
Die zum Hof gehörenden Grundstücke sind teilweise im Meß- und Lagerbuch von 1728 als Rodungen bezeichnet. Insgesamt waren es 99 Scheffelsaat (16 ½ ha).
 
Im Viehschatzregister von 1573 nicht aufgeführt, 1604 mit 3 Pferden, 1 Fohlen, 4 Kühen usw. 1635 starben Schlepper und seine Frau sowie die beiden Leibzüchter an der Pest. Das Haus stand leer, die Pferde waren von Soldaten geraubt, die Felder nicht bestellt, die Kinder dienten auf anderen Höfen. Bis zum Kriegsende 1648 lag der Hof brach. 1652 finden sich laut Viehschatz wieder 1 Pferd, 1 Stute,  2 Kühe und 1 Rind auf dem Hof, 10 Jahre später sind es bereits 4 Pferde und 5 Kühe, es ging also aufwärts. Sievert vermutet, dass dafür die Mitgift von Ilsgen Nullmeier verantwortlich war, die 1651 Jost Schlepper heiratete und außer dem üblichen Brautwagen 100 Taler, 1 Pferd, 2 Kühe, 2 Rinder, 2 Schweine und 3 Malter Korn mitbrachte.<ref>{{SievertHiddesen1950}}, S. 22.</ref>
 
Während des Siebenjährigen Krieges 1757 wurden Töns Henrich Schlepper von den Franzosen 2 Pferde gestohlen. Er hatte zudem keinerlei Korn ernten können.<ref>{{SievertHiddesen1950}}, S. 22.</ref>
 
Obwohl der Hof Schlepper, ursprünglich ein Halbspänner, 1782 nur noch als Kleinkötter klassifiziert war, besaß er fünf Gebäude (s. u.).
 
1864 ist die Abtretung der Stätte Schlepper Nr. 5 an den Anerben dokumentiert.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VI: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 6, 1851-1864, 131.</ref> Vier Jahre darauf, 1868, kam es zu einem Tauschvertrag zwischen Schlepper und der Forstdirektion. Schlepper erhielt Forstgrund im Heysundern im Forstrevier Lopshorn gegen seinen Pferdekamp, den er abtreten musste. Der Pferdekamp lag in der Nähe des Donoper Teichs.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VII: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 7, 1865-1872, Nr. 142a, enthält 2 Vermessungskarten (Inselkarten) der fraglichen Parzellen.</ref>


==Gebäude==
==Gebäude==
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Gebäudebestand 1827: Wohnhaus, Leibzucht, Spieker, Schoppen, Backhaus.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827.</ref>
Gebäudebestand 1827: Wohnhaus, Leibzucht, Spieker, Schoppen, Backhaus.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827.</ref>
Das Haupthaus wurde 1909 abgebrochen.<ref>{{SievertHiddesen1950}}, S. 22.</ref>


==Inschriften==
==Inschriften==


ICH LIEG IM STREIT UND WIEDERSTREB. HILF O HER CHRIST / DEN SCHWACHEN. AN DEINER GNADE ALLEIN ICH KLEB. DU KANST MI / CH STERKER MACHEN. FRIEDERICH SCHLEPPER H.G.L.H.F. / UND ANLIESABETH MEIERS VON HITZEN H.D.H.L.B. D. 11. JULY ANNO 1713 / A.G.R.D. M. I H(?) G
Am Leibzuchthaus: ICH LIEG. IM. STREIT. UND. WIE. DER. STREB. HILF. O HER. CHRIST. / DEN SCHWAGEN. AN. DEINER. GNADE ALLEIN. ICH. KLEB. DU. KANST. MI / CH STER. KER MACHEN. FRIEDERICH. SCHLEPPER. H.G.L.H.F. / UND. ANLIESABETH. MEIERS. VON. HITZEN. H.D.H.L.B.D. [haben dies Haus lassen bauen den] 11. JULY ANNO / 1713 / A.G.R.D.M.I.H.G.


==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
1590 Deppe Schlepper.<ref>{{SievertHiddesen1950}}, S. 22.</ref>
1614 Johann Schlepper.<ref>{{SievertHiddesen1950}}, S. 22.</ref>
1651 Jost Schlepper, Hochzeit mit Ilsgen Nullmeier.<ref>{{SievertHiddesen1950}}, S. 22.</ref>


1713 Friedrich Schlepper und Anliesabeth Meiers [i].
1713 Friedrich Schlepper und Anliesabeth Meiers [i].


1721 Friedrich Schlepper.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 20: Salbuch der Vogtei Detmold, 1721.</ref>
1721 Friedrich Schlepper.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 20: Salbuch der Vogtei Detmold, 1721.</ref>
1757 Töns Henrich Schlepper.<ref>{{SievertHiddesen1950}}, S. 22.</ref>


1782 Schlepper.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 37: Salbuch der Vogtei Detmold, 1782.</ref>
1782 Schlepper.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 37: Salbuch der Vogtei Detmold, 1782.</ref>
Administrator, Projektmitglied, Bürokraten, Oberflächenadministratoren, Administratoren
13.031

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