Kirchhof (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen

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Um die Kirche liegt der ungefähr kreisrunde Kirchhof, dessen Mauer noch fast vollständig, wenn auch vermutlich nicht in der ursprünglichen Höhe, erhalten ist. Auf dem Kirchhof hatten die einzelnen Bauerschaften des Kirchspiels üblicherweise ihre eigenen Bereiche. Der Kirchhof hatte, wie die Kirche selbst, auch Befestigungscharakter. Kirchhofspeicher auf dem Kirchhof, wie in anderen Kirchdörfern häufiger, sind in Heiligenkirchen nicht belegt. Zwei Häuser vor dem Kirchhof stehen jedoch mit ihrer Rückseite auf der Kirchhofmauer, nämlich [[Kirchweg 15 (Heiligenkirchen)|Kirchweg 15]] und [[Am Silberbach 3 (Heiligenkirchen)|Am Silberbach 3]].
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Um die [[Kirche in Heiligenkirchen]] liegt der ungefähr kreisrunde Kirchhof, dessen Mauer noch fast vollständig, wenn auch vermutlich nicht in der ursprünglichen Höhe, erhalten ist. Auf dem Kirchhof hatten die einzelnen Bauerschaften des Kirchspiels üblicherweise ihre eigenen Bereiche. Der Kirchhof hatte, wie die Kirche selbst, auch Befestigungscharakter. Kirchhofspeicher auf dem Kirchhof, wie in anderen Kirchdörfern häufiger, sind in Heiligenkirchen nicht belegt. Zwei Häuser vor dem Kirchhof stehen jedoch mit ihrer Rückseite auf der Kirchhofmauer, nämlich [[Kirchweg 15 (Heiligenkirchen)|Kirchweg 15]] und [[Am Silberbach 3 (Heiligenkirchen)|Am Silberbach 3]].


==Geschichte==
==Geschichte==
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Wann der Kirchhof als definierter, ummauerter Bereich entstanden ist, ist unbekannt. Die ältesten Grabsteine stammen aus dem frühen 18. Jahrhundert.  
Wann der Kirchhof als definierter, ummauerter Bereich entstanden ist, ist unbekannt. Die ältesten Grabsteine stammen aus dem frühen 18. Jahrhundert.  


Wilhelm Butterweck erläuterte 1926 den religiösen Hintergrund der Gegräbnisse nahe und in der Kirche: "Es haben die Alten die Begräbnisse bei, in und neben den Kirchen darum verordnet, damit sie dadurch ihren Glauben bekannten, daß sie nämlich an eben dem Ort, wo sie die Lehre von Christo, dem Überwinder des Todes, predigen hören, auch die Auferstehung ihrer verstorbenen Leiber erwarten und demnach den Tod nur für einen süßen Schlaf und das Grab für ein sanftes Ruhebettlein und Schlafkämmerlein halten." <ref> Wilhelm Butterweck, Die Geschichte der Lippischen Landeskirche, Schötmar 1926, S. 413–418, hier S. 84 </ref> Auch in Heiligenkirchen war der ummauerte Bereich um die Kirche über Jahrhunderte der Begräbnisplatz der Einwohner des Kirchspiels. Auf dem Chor der Kirche wurden die Pfarrer begraben. Wir wissen dies von Heinrich Windt (gestorben in Heiligenkirchen am 15. März 1608), Henrich Wetter (gest. 1636) und Friedrich Christoph Pustkuchen (gest. 1775). <ref> August Bernhard Christian Dreves, Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes, Lemgo 1881, S. 73–75 </ref> Ihre Gräber wurden vermutlich beim Einbau der Kirchenheizung und der vorhergehenden archäologischen Untersuchung 1969 zerstört. Nach Butterweck geht es auf den Generalsuperintendenten Stosch (Amtszeit 1771–1780) zurück, die Beerdigung der Pastoren in der Kirche zu beenden. Als höhergestellte Familie hatten die Rittergutsbesitzer von Hammerstein eine eigene, an die Kirche (siehe dort) angebaute Gruft.  
Wilhelm Butterweck erläuterte 1926 den religiösen Hintergrund der Begräbnisse nahe und in der Kirche: "Es haben die Alten die Begräbnisse bei, in und neben den Kirchen darum verordnet, damit sie dadurch ihren Glauben bekannten, daß sie nämlich an eben dem Ort, wo sie die Lehre von Christo, dem Überwinder des Todes, predigen hören, auch die Auferstehung ihrer verstorbenen Leiber erwarten und demnach den Tod nur für einen süßen Schlaf und das Grab für ein sanftes Ruhebettlein und Schlafkämmerlein halten."<ref> Wilhelm Butterweck, Die Geschichte der Lippischen Landeskirche, Schötmar 1926, S. 413–418, hier S. 84 </ref> Auch in Heiligenkirchen war der ummauerte Bereich um die Kirche über Jahrhunderte der Begräbnisplatz der Einwohner des Kirchspiels. Auf dem Chor der Kirche wurden die Pfarrer begraben. Wir wissen dies von Heinrich Windt (gestorben in Heiligenkirchen am 15. März 1608), Henrich Wetter (gest. 1636) und Friedrich Christoph Pustkuchen (gest. 1775).<ref> August Bernhard Christian Dreves, Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes, Lemgo 1881, S. 73–75. </ref> Ihre Gräber wurden beim Einbau der Kirchenheizung und der vorhergehenden archäologischen Untersuchung 1969 zerstört. Nach Butterweck geht es auf den Generalsuperintendenten Stosch (Amtszeit 1771–1780) zurück, die Beerdigung der Pastoren in der Kirche zu beenden. Als höhergestellte Familie hatten die Rittergutsbesitzer von Hammerstein eine eigene, an die Kirche (siehe dort) angebaute Gruft.  


Die Verstorbenen wurden zuhause aufgebahrt. Auf dem Land war es üblich, dass ein Nachbar dem Toten das Grab schaufelte. Wann in Heiligenkirchen ein Totengräber angestellt wurde, ist unbekannt, spätestens im 18. Jahrhundert. <ref> LAV NRW OWL, L 69 / Lippische Konsistorialakten, Nr. 273. </ref>  Das Lichterbrennen bei den Toten wurde 1618 abgeschafft. Bis dahin war es üblich, bei der Trauerfeier brennende Kerzen auf den Sarg zu setzen. Man unterschied zwischen hohen und platten Särgen. Butterweck berichtete: "Im allgemeinen wurden die Leichen von dem Kantor und von den Schulkindern abgeholt und zum Friedhof 'gesungen', dreimal rund um die Kirche getragen und dann beigesetzt. Das Trauergefolge begab sich dann ins Gotteshaus, wo der Pastor die Leichenrede hielt." <ref> Wilhelm Butterweck, Die Geschichte der Lippischen Landeskirche, Schötmar 1926, S. 413–418, hier S. 85. </ref>
Die Verstorbenen wurden zuhause aufgebahrt. Auf dem Land war es üblich, dass ein Nachbar dem Toten das Grab schaufelte. Wann in Heiligenkirchen ein Totengräber angestellt wurde, ist unbekannt, spätestens im 18. Jahrhundert.<ref> LAV NRW OWL, L 69 / Lippische Konsistorialakten, Nr. 273. </ref>  Das Lichterbrennen bei den Toten wurde 1618 abgeschafft. Bis dahin war es üblich, bei der Trauerfeier brennende Kerzen auf den Sarg zu setzen. Man unterschied zwischen hohen und platten Särgen. Butterweck berichtete: "Im allgemeinen wurden die Leichen von dem Kantor und von den Schulkindern abgeholt und zum Friedhof 'gesungen', dreimal rund um die Kirche getragen und dann beigesetzt. Das Trauergefolge begab sich dann ins Gotteshaus, wo der Pastor die Leichenrede hielt."<ref> Wilhelm Butterweck, Die Geschichte der Lippischen Landeskirche, Schötmar 1926, S. 413–418, hier S. 85. </ref>


Auf dem Kirchhof hatten die einzelnen Bauerschaften des Kirchspiels üblicherweise ihre eigenen Bereiche. Ob dies hier auch so war und wo die Bauerschaften Berlebeck, Fromhausen, Heiligenkirchen und Hornoldendorf ihren Platz hatten, kann nicht mit Bestimmtheit festgestellt werden, da der größte Teil der erhaltenen Grabsteine nicht mehr in situ steht. Nach einer Skizze von Möller (1942) und den in situ erhaltenen Grabsteinen scheinen die Bauerschaft Berlebeck westlich der Kirche, die Bauerschaft Heiligenkirchen südlich und Hornoldendorf südwestlich bestattet zu haben.  
Auf dem Kirchhof hatten die einzelnen Bauerschaften des Kirchspiels üblicherweise ihre eigenen Bereiche. Ob dies hier auch so war und wo die Bauerschaften Berlebeck, Fromhausen, Heiligenkirchen und Hornoldendorf ihren Platz hatten, kann nicht mit Bestimmtheit festgestellt werden, da der größte Teil der erhaltenen Grabsteine nicht mehr in situ steht. Nach einer Skizze von Möller (1942) und den in situ erhaltenen Grabsteinen scheinen die Bauerschaft Berlebeck westlich der Kirche, die Bauerschaft Heiligenkirchen südlich und Hornoldendorf südwestlich bestattet zu haben.  


Ursprünglich war der Kirchhof kleiner, er musste 1842 vergrößert werden. Aus diesem Grund wurde auch die Anlage eines neuen Kirchhofs auf einem Teil des Wellnerschen Gartens an der Chaussee, der heutigen [[Paderborner Straße (Heiligenkirchen)]] diskutiert. Doch hielten die zusammengekommenen Kirchendechen, Ortsvorsteher und Bauerrichter von Berlebeck, Fromhausen, Heiligenkirchen und Hornoldendorf diesen Platz für unzweckmäßig. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. III, 34. </ref> Er eigne sich nicht zum Kirchhof, weil er zu klein sei, nicht vom Küster beaufsichtigt werden könne und auf keinen Fall ein anständiger Totenhof werde. Überdem sei die Chaussee zu nah und die Einfriedigung kostspielig. Sie hielten es für weit besser, den alten Kirchhof nach dem Timmermeierschen Hof hin zu vergrößern. Die Kirchendechen und der Vorsteher Köllermeier sollten daher mit Timmermeier und Dammeier Kontrakte über einen Verkauf abzuschließen, nämlich über ½ Scheffelsaat vom Garten und Hofraum des Kolons Timmermeier und vom Kolon Dammeier soviel wie nötig sei, um dem Kirchhof wieder "die nöthige gefällige Form zu geben". <ref> L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. III, 34. </ref> Das Vermessungsprotokoll Kellners vom 21.4.1842 erfasst vom Garten 11 ¼ Quadratruten, vom Hofraum 28 3/4 Quadratruten, überhaupt 40 Quadratruten oder ½ Scheffelsaat. Die Kolona Timmermeier war zum Verkauf bereit, wenn sie 240 Reichstaler erhielte und keine Verkaufsgebühren zahlen müsste. Nachdem die ½ Scheffelsaat vermessen und abgesteckt war, wollte sie jedoch zurücktreten, da die Fläche doch größer sei, als sie gedacht hatte, doch konnte sie umgestimmt werden. Der Kaufvertrag mit Dammeier wurde aufgehoben. Gründe sind nicht angegeben doch dürfte das Geld eine Rolle gespielt haben. Die Witwe Dammeier tilgte mit dem Kaufpreis Schulden, u. a. 50 Taler bei der Kirche, einen unbekannten Betrag bei der Witwe J. Wülker in Detmold und 100 Taler bei einem nicht genannten Gläubiger.
Ursprünglich war der Kirchhof kleiner, er musste 1842 vergrößert werden. Aus diesem Grund wurde auch die Anlage eines neuen Kirchhofs auf einem Teil des Wellnerschen Gartens an der Chaussee, der heutigen [[Paderborner Straße (Heiligenkirchen)|Paderborner Straße]] diskutiert. Doch hielten die zusammengekommenen Kirchendechen, Ortsvorsteher und Bauerrichter von Berlebeck, Fromhausen, Heiligenkirchen und Hornoldendorf diesen Platz für unzweckmäßig.<ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. III, 34. </ref> Er eigne sich nicht zum Kirchhof, weil er zu klein sei, nicht vom Küster beaufsichtigt werden könne und auf keinen Fall ein anständiger Totenhof werde. Überdem sei die Chaussee zu nah und die Einfriedigung kostspielig. Sie hielten es für weit besser, den alten Kirchhof nach dem Timmermeierschen Hof hin zu vergrößern. Die Kirchendechen und der Vorsteher Köllermeier sollten daher mit Timmermeier und Dammeier Kontrakte über einen Verkauf abzuschließen, nämlich über ½ Scheffelsaat vom Garten und Hofraum des Kolons Timmermeier und vom Kolon Dammeier soviel wie nötig sei, um dem Kirchhof wieder "die nöthige gefällige Form zu geben".<ref>LAV NRW OWL L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. III, 34. </ref> Das Vermessungsprotokoll Kellners vom 21.4.1842 erfasst vom Garten 11 ¼ Quadratruten, vom Hofraum 28 3/4 Quadratruten, überhaupt 40 Quadratruten oder ½ Scheffelsaat. Die Kolona Timmermeier war zum Verkauf bereit, wenn sie 240 Reichstaler erhielte und keine Verkaufsgebühren zahlen müsste. Nachdem die ½ Scheffelsaat vermessen und abgesteckt war, wollte sie jedoch zurücktreten, da die Fläche doch größer sei, als sie gedacht hatte, doch konnte sie umgestimmt werden. Der Kaufvertrag mit Dammeier wurde aufgehoben. Gründe sind nicht angegeben doch dürfte das Geld eine Rolle gespielt haben. Die Witwe Dammeier tilgte mit dem Kaufpreis Schulden, u. a. 50 Taler bei der Kirche, einen unbekannten Betrag bei der Witwe J. Wülker in Detmold und 100 Taler bei einem nicht genannten Gläubiger.


1863 war erneut eine Vergrößerung notwendig geworden. Nun verkaufte Dammeier 1 Metze 6,18 Quadratfuß gegen 323 rt 18 gr und Befreiung von den 8 d jährlicher Abgabe an dieselbe. Die Kirchendechen Tötemeier Nr. 4 zu Heiligenkirchen und Müllemann Nr. 8 zu Berlebeck erklärten, alle betr. Dorfvorsteher und Prediger seien einverstanden. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. V, 62, mit Inselkarte. </ref>
1863 war erneut eine Vergrößerung notwendig geworden. Nun verkaufte Dammeier 1 Metze 6,18 Quadratfuß gegen 323 rt 18 gr und Befreiung von den 8 d jährlicher Abgabe an dieselbe. Die Kirchendechen Tötemeier Nr. 4 zu Heiligenkirchen und Müllemann Nr. 8 zu Berlebeck erklärten, alle betr. Dorfvorsteher und Prediger seien einverstanden.<ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. V, 62, mit Inselkarte. </ref>


Als 1904 der Kirchhof voll belegt war, erhielt Heiligenkirchen einen separaten Friedhof auf Pfarrland im Schoren, heute [[Richard-Thiemann-Straße Heiligenkirchen)]]. Auf dem alten Kirchhof wurden nur noch in den Familiengräbern bis in die 1920er Jahre hinein Bestattungen vorgenommen. Eine kleine Aufbahrungshalle am nördlichen Kirchhofrand steht parallel zu Kirchenschiff und Kirchhofmauer nahe an letzterer. Sie entstand wohl um 1930, als der Brauch des häuslichen Aufbahrens zugunsten der Aufbahrung in der Friedhofshalle nach und nach aufgegeben wurde. Zur Kirche weisen drei zweiflügelige Brettertüren, dazwischen zwei Laternen. Von Norden belichten drei sehr schmale hochrechteckige Zwillingsfenster das Innere. Richtung Westen ist der Bau um etwa ein Drittel seiner Länge erweitert und mit einer Tür in der Stirnseite versehen. Der verputzte Backsteinbau ist mit flachem Schieferwalmdach gedeckt.  
Als um 1900 der Kirchhof voll belegt war, erhielt Heiligenkirchen einen separaten Friedhof auf Pfarrland im Schoren, heute [[Richard-Thiemann-Straße Heiligenkirchen)|Richard-Thiemann-Straße]]. Er wurde 1899/1900 in die Mutterrolle eingetragen.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C III Nr. 366, Art.-Nr. 122.</ref> Auf dem alten Kirchhof wurden nur noch in den Familiengräbern bis in die 1920er Jahre hinein Bestattungen vorgenommen. Eine kleine Aufbahrungshalle am nördlichen Kirchhofrand steht parallel zu Kirchenschiff und Kirchhofmauer nahe an letzterer. Sie entstand wohl um 1930, als der Brauch des häuslichen Aufbahrens zugunsten der Aufbahrung in der Friedhofshalle nach und nach aufgegeben wurde. Zur Kirche weisen drei zweiflügelige Brettertüren, dazwischen zwei Laternen. Von Norden belichten drei sehr schmale hochrechteckige Zwillingsfenster das Innere. Richtung Westen ist der Bau um etwa ein Drittel seiner Länge erweitert und mit einer Tür in der Stirnseite versehen. Der verputzte Backsteinbau ist mit flachem Schieferwalmdach gedeckt.  


1936 schrieb Konservator Vollpracht an Pastor Voget, dass der Kirchhof "in einem wenig erfreulichen Zustand" sei und in einen würdigen Zustand versetzt werden sollte, wozu er seinen Rat anbot. <ref> LAV NRW OWL, L 104 Nr. 2. </ref> Über Maßnahmen ist jedoch nichts bekannt. 1953 endete die Möglichkeit dazu mit der neuen Friedhofsordnung vom 15. Mai endgültig. Mit der letzten großen Kirchenrenovierung wurde der Kirchhof 1969 eingeebnet.  
1936 schrieb Konservator Vollpracht an Pastor Voget, dass der Kirchhof "in einem wenig erfreulichen Zustand" sei und in einen würdigen Zustand versetzt werden sollte, wozu er seinen Rat anbot.<ref> LAV NRW OWL, L 104 Nr. 2. </ref> Über Maßnahmen ist jedoch nichts bekannt. 1953 endete die Möglichkeit zu Bestattungen auf dem alten Kirchhof endgültig  mit der neuen Friedhofsordnung vom 15. Mai. Mit der letzten großen Kirchenrenovierung wurde der Kirchhof schließlich 1969 eingeebnet und nur wenige Grabmäler davon verschont.  


Am 25.3.1986 wurde die Kirche mitsamt Kirchhofmauer und Grabsteinen in die Denkmalliste der Stadt Detmold eingetragen.  
Am 25.3.1986 wurde die Kirche mitsamt Kirchhofmauer und Grabsteinen in die Denkmalliste der Stadt Detmold eingetragen.


==Grabsteine==
==Grabsteine==
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[[Datei:DT-Hk_Kirchhof_BA_SP-DT-HGK-24017.jpg|thumb|Kirchhof, 1920, Foto: Wilhelm Pecher (LLB: BA SP-DT-HGK-31016)]]
[[Datei:DT-Hk_Kirchhof_BA_SP-DT-HGK-24017.jpg|thumb|Kirchhof, 1920, Foto: Wilhelm Pecher (LLB: BA SP-DT-HGK-31016)]]


Südwestlich und nordöstlich der Kirche sind zahlreiche Grabmäler aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten. <ref> Joachim Kleinmanns, Der Kirchhof in Heiligenkirchen. In: Rosenland. Zeitschrift für Lippische Geschichte, Nr. 19 (Dez. 2017), S. 37–54. </ref>  
Südwestlich und nordöstlich der [[Kirche in Heiligenkirchen|Kirche]] sind zahlreiche Grabmäler aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten.<ref> Joachim Kleinmanns, Der Kirchhof in Heiligenkirchen, in: Rosenland. Zeitschrift für Lippische Geschichte, Nr. 19 (Dez. 2017), S. 37–54. </ref>  


Im Südwesten stehen die Steine 1–5 noch in der von Karl Möller 1942 skizzierten Lage, also vermutlich in situ:
Im Südwesten stehen die Steine 1–5 noch in der von Karl Möller 1942 skizzierten Lage, also vermutlich in situ:
* Nr. 1: Ein einfacher hochrechteckiger Sandstein, darauf in Kerbschnitt in Antiqua-Versalien und zentriert gesetzt die Inschrift "AUF DIESEM FRIEDHOF RUHEN IN GOTT/MAX TROOST/RITTERGUTBESITZER/AUS HORNOLDENDORF/1819–1863/MATHILDE TROOST/GEB. BOEHME/1826–1885/EVA MEISNER/GEB. TROOST/1851–1873/MAX TROOST/OBERSTLTN.A.D./1847–1914/ALICE TROOST/GEB. VON ROSSENBERG/1861–1916/JOH. KASPAR TROOST/RITTMEISTER/1890–1918". Die Rückseite ist grob bossiert, so dass anzunehmen ist, dass der Stein ursprünglich gelegen hat.  
* Nr. 1: Ein einfacher hochrechteckiger Sandstein, darauf in Kerbschnitt in Antiqua-Versalien und zentriert gesetzt die Inschrift "AUF DIESEM FRIEDHOF RUHEN IN GOTT/MAX TROOST/RITTERGUTBESITZER/AUS HORNOLDENDORF/1819–1863/MATHILDE TROOST/GEB. BOEHME/1826–1885/EVA MEISNER/GEB. TROOST/1851–1873/MAX TROOST/OBERSTLTN.A.D./1847–1914/ALICE TROOST/GEB. VON ROSSENBERG/1861–1916/JOH. KASPAR TROOST/RITTMEISTER/1890–1918". Die Rückseite ist grob bossiert, so dass anzunehmen ist, dass der Stein ursprünglich gelegen hat.  


Max Troost stammte aus Mühlheim an der Ruhr, wo er laut Genealogischem Handbuch, Bd. 24, am 5. September 1819 geboren wurde. Er hatte das Rittergut 1858 von Clemens Albert Cäsar gekauft. Auf dem Gut ist er am 18. März 1863 gestorben. Geheiratet hatte er am 25. April 1846 in Aachen Mathilde Boehme, geboren am 16. August 1826 in Eupen, gestorben in Detmold am 12. Oktober 1885. Mathilde verkaufte das Gut im Oktober 1872 für 100.000 Taler an den Rentner Ebell in Hannover, von welchem es der Hannoveraner Baurat Ferdinand Wallbrecht am 15. Februar 1873 für 120.000 Taler erwarb und beträchtlich auf 271.000 ha vergrößerte. 1939 schließlich ging das Gut für 900.000 Reichsmark an den Landwirt Ernst Oetker aus Pattensen an der Leine.
Max Troost stammte aus Mühlheim an der Ruhr, wo er laut Genealogischem Handbuch, Bd. 24, am 5. September 1819 geboren wurde. Er hatte das [[Rittergutsweg 1 (Hornoldendorf)|Rittergut]] 1858 von Clemens Albert Cäsar gekauft. Auf dem Gut ist er am 18. März 1863 gestorben. Geheiratet hatte er am 25. April 1846 in Aachen Mathilde Boehme, geboren am 16. August 1826 in Eupen, gestorben in Detmold am 12. Oktober 1885. Mathilde verkaufte das Gut im Oktober 1872 für 100.000 Taler an den Rentner Ebell in Hannover, von welchem es der Hannoveraner Baurat Ferdinand Wallbrecht am 15. Februar 1873 für 120.000 Taler erwarb und beträchtlich auf 271.000 ha vergrößerte. 1939 schließlich ging das Gut für 900.000 Reichsmark an den Landwirt Ernst Oetker aus Pattensen an der Leine.


* Nr. 2: Vermutlich noch in situ ein hochrechteckiger Sandstein, bekrönt von einem eingerückten Halbkreisbogen. Im Bogenfeld die lippische Rose. Auf dem Stein darunter gerahmtes Feld, in Flachschnitt die Inschrift: "HIER/RUHT ERNST/SPRENGER/N. 10 ZU BER=/LEBECK GE=/STORBEN/DEN 21STEN/IUNI 1832 IM/EINEM AL=/TER VON 61/IAHREN UND/4 MONAT", verso im Bogenfeld ein Stern, darunter in Flachschnitt die Inschrift: "EIN/ DENCKMAHL/ DER/ LIEBE/ GEWEIHET/ VON SEINER/ EHEFRAU IL=/ SEBEIN DRI=/ MANN AUS/ HIDDESEN".  
* Nr. 2: Vermutlich noch in situ ein hochrechteckiger Sandstein, bekrönt von einem eingerückten Halbkreisbogen. Im Bogenfeld die lippische Rose. Auf dem Stein darunter gerahmtes Feld, in Flachschnitt die Inschrift: "HIER/RUHT ERNST/SPRENGER/N. 10 ZU BER=/LEBECK GE=/STORBEN/DEN 21STEN/IUNI 1832 IM/EINEM AL=/TER VON 61/IAHREN UND/4 MONAT", verso im Bogenfeld ein Stern, darunter in Flachschnitt die Inschrift: "EIN/ DENCKMAHL/ DER/ LIEBE/ GEWEIHET/ VON SEINER/ EHEFRAU IL=/ SEBEIN DRI=/ MANN AUS/ HIDDESEN".  
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* 1819 unter lfd. Nr. 2 Johann Friedrich Simon Beins, gestorben in Hornoldendorf an Keuchhusten am 30. Januar und begraben am 2. Februar, 5 Jahre, 3 Monate und 1 Woche alt,
* 1819 unter lfd. Nr. 2 Johann Friedrich Simon Beins, gestorben in Hornoldendorf an Keuchhusten am 30. Januar und begraben am 2. Februar, 5 Jahre, 3 Monate und 1 Woche alt,


* 1810 unter lfd. Nr. 2, Johann Simon Moritz Beins, gestorben in Hornoldendorf an Brustkrankheit [Lungentuberkulose] am 4. und begraben an 6. Januar, 1 Jahr, 11 Monate und 2 Wochen alt.  
* 1810 unter lfd. Nr. 2, Johann Simon Moritz Beins, gestorben in Hornoldendorf an Brustkrankheit [Lungentuberkulose] am 4. und begraben an 6. Januar, 1 Jahr, 11 Monate und 2 Wochen alt.


==Grabplatte des Pfarrers Winandt==
==Grabplatte des Pfarrers Winandt==
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Die Grabplatte des Haustenbecker Pfarrers Joachim Winandt, an der Südseite des Chors aufgestellt, wurde zwischen 1935 und 1939 nach Heiligenkirchen gebracht. Dies hatte der Heiligenkirchener Pfarrer Voget veranlasst, da das Dorf Haustenbeck für den Truppenübungsplatz aufgegeben wurde. Denn Winandt war, bevor er nach Haustenbeck versetzt worden war, in Heiligenkirchen Pfarrer gewesen. Das 1659 gegründete Dorf Haustenbeck hatte 1677 eine eigene Kirche bekommen. Ab 1937 musste es dem Truppenübungsplatz weichen. 1939 waren die letzten Bewohner umgesiedelt.
Die Grabplatte des Haustenbecker Pfarrers Joachim Winandt, an der Südseite des Chors aufgestellt, wurde zwischen 1935 und 1939 nach Heiligenkirchen gebracht. Dies hatte der Heiligenkirchener Pfarrer Voget veranlasst, da das Dorf Haustenbeck für den Truppenübungsplatz aufgegeben wurde. Denn Winandt war, bevor er nach Haustenbeck versetzt worden war, in Heiligenkirchen Pfarrer gewesen. Das 1659 gegründete Dorf Haustenbeck hatte 1677 eine eigene Kirche bekommen. Ab 1937 musste es dem Truppenübungsplatz weichen. 1939 waren die letzten Bewohner umgesiedelt.


In Haustenbeck war der Stein ursprünglich Teil des Bodenbelags der Kirche, zuletzt aber außen aufrecht an der Kirchenwand aufgestellt. <ref>Foto von Wilhelm Pecher, um 1930, LLB: BA SP-AU-HA-23. </ref> Die daher abgetretene Inschrift wurde von dem Bildhauer [[Robert Henckel]] aus Horn nachgearbeitet und der Stein vor der Kirchenmauer an der Südseite des Chors aufgestellt. Die Inschrift lautet: "HIER VNTER IST BEGRABEN/D∙ WOLEHRW∙ HERR P∙ IOACHIM/WINANDT∙ GEBOHREN/HESS∙AO∙1623∙D  VER∙/EHLIGET∙1650∙MIT D∙ EHR∙/UND THVGENDSAHMEN ANNA/MARGARETA CRONEMEYER." Hier wird die Inschrift unterbrochen durch eine ovale Wappendarstellung, der Schild geschuppt (Ananas?), als Helmzier ein Schwan (?), rundum mit Ranken geschmückt. "BERVFFEN NACH IM/NACH∙HEIL∙KIRCHEN 1653∙NACH/D∙HAVSTENBEK 1671∙GEST∙AO∙/1703∙D∙19∙N∙D∙26∙N∙BEGRABEN/ALT 80 IAHR/LEICH∙TEXT∙ESAIS 38 V∙1∙/BESTELLE DEIN HAVS DAN DV/MVST STERBEN VND NICHT/LEBENDIG BLEIBEN".
In Haustenbeck war der Stein ursprünglich Teil des Bodenbelags der Kirche, zuletzt aber außen aufrecht an der Kirchenwand aufgestellt.<ref>Foto von Wilhelm Pecher, um 1930, LLB: BA SP-AU-HA-23. </ref> Die daher abgetretene Inschrift wurde von dem Bildhauer Robert Henckel aus Horn nachgearbeitet und der Stein vor der Kirchenmauer an der Südseite des Chors aufgestellt. Die Inschrift lautet: "HIER VNTER IST BEGRABEN/D∙ WOLEHRW∙ HERR P∙ IOACHIM/WINANDT∙ GEBOHREN/HESS∙AO∙1623∙D  VER∙/EHLIGET∙1650∙MIT D∙ EHR∙/UND THVGENDSAHMEN ANNA/MARGARETA CRONEMEYER." Hier wird die Inschrift unterbrochen durch eine ovale Wappendarstellung, der Schild geschuppt (Ananas?), als Helmzier ein Schwan (?), rundum mit Ranken geschmückt. "BERVFFEN NACH IM/NACH∙HEIL∙KIRCHEN 1653∙NACH/D∙HAVSTENBEK 1671∙GEST∙AO∙/1703∙D∙19∙N∙D∙26∙N∙BEGRABEN/ALT 80 IAHR/LEICH∙TEXT∙ESAIS 38 V∙1∙/BESTELLE DEIN HAVS DAN DV/MVST STERBEN VND NICHT/LEBENDIG BLEIBEN".
Winandt hatte zu seiner Amtszeit in Haustenbeck die Geschichte dieses Dorfes aufgeschrieben.  
 
Winandt stammte aus Gravenstein [Grebenstein] in Hessen stammte. In Heiligenkirchen, wo er seit 1653 Pfarrer war, wurde er wegen seines anstößigen Lebenswandels und seiner Untreue 1669 abgesetzt. <ref> Hermann Wendt, Das ehemalige Amt Falkenberg, Lemgo 1965, S. .</ref> 1671 wurde er auf seine Bitte als "Proponent und Schulmeister" nach Haustenbeck versetzt, wo er 1703 starb. 1681 verkaufte er sein Heiligenkirchener Haus [[Steinweg 2 (Heiligenkirchen)]] dem Vogt Alexander Meyer. Winandt hatte neun Kinder. Verheiratet war er mit einer Schwester des lippischen Generalsuperintendenten Conrad Sustmann (Amtszeit 1650–1677), der 1677 im Alter von 65 Jahren starb.  
Winandt hatte zu seiner Amtszeit in Haustenbeck die Geschichte dieses Dorfes aufgeschrieben. Er stammte aus Gravenstein [Grebenstein] in Hessen. In Heiligenkirchen, wo er seit 1653 Pfarrer war, wurde er wegen seines anstößigen Lebenswandels und seiner Untreue 1669 abgesetzt.<ref> Hermann Wendt, Das ehemalige Amt Falkenberg, Lemgo 1965, S. .</ref> 1671 wurde er auf seine Bitte als "Proponent und Schulmeister" nach Haustenbeck versetzt, wo er 1703 starb. 1681 verkaufte er sein Heiligenkirchener Haus [[Steinweg 2 (Heiligenkirchen)|Steinweg 2]] dem Vogt Alexander Meyer. Winandt hatte neun Kinder. Verheiratet war er mit einer Schwester des lippischen Generalsuperintendenten Conrad Sustmann (Amtszeit 1650–1677), der 1677 im Alter von 65 Jahren starb.


==Kriegerdenkmal==
==Kriegerdenkmal==
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[[Datei:DT-Hk_Kriegerdenkmal_ME-PK-24-44.jpg|thumb|Kriegerdenkmal, Ansicht von Südosten, um 1930 (LLB: ME-PK-24-44)]]
[[Datei:DT-Hk_Kriegerdenkmal_ME-PK-24-44.jpg|thumb|Kriegerdenkmal, Ansicht von Südosten, um 1930 (LLB: ME-PK-24-44)]]


Das Kriegerdenkmal wurde Anfang der 1920er Jahre im südöstlichen Bereich des Kirchhofs errichtet. <ref> Joachim Kleinmanns, Das ehemalige Kriegerdenkmal in Heiligenkirchen bei Detmold, in: Rosenland. Zeitschrift für Lippische Geschichte Nr. 27 (2022), S. 2–8. </ref> Es war als gestufter Natursteinpfeiler mit quadratischem Grundriss auf einer leichten Geländeerhöhung gestaltet, zu der von Osten vier Stufen führten. <ref> Vgl. LLB: ME-PK-24-93, ME-PK-24-44 und 45. </ref> Über der Sockelplatte verjüngte es sich um zunächst eine Stufe, auf der Richtung Norden auf einem kleinen Vorsprung die Statuen einer Mutter mit Kleinkind standen, auf der Südseite ein Soldat mit aufgestelltem Gewehr und Stahlhelm. Hinter diesen erhob sich der leicht nach oben verjüngte Denkmalschaft mit Ecklisenen und einem Gesims. Diese architektonischen Gliederungen rahmten an der Ost- und Westseite Bronzetafeln mit den Namen der im Krieg getöteten Soldaten der beiden Gemeinden. Über dem Gesims, das von den Köpfen der Statuen überragt wurde, waren über der Mutter die Jahreszahlen 1914–1918, über dem Soldaten der Begriff "Ehre" im Flachschnitt in einer Rechteckkartusche vermerkt, an den Seiten jedoch Reliefs eingelassen, deren Bildprogramm im Westen auf Grund der Abbildungsqualität nicht zu deuten ist, im Osten aber das Eiserne Kreuz darstellt. Über diesem Aufbau liegt eine allseits vorkragende Platte, die wiederum von einer kleineren bekrönt wird, die die Kantenlänge des oberen Schaftendes aufgreift. Auf den Außenseiten der vorkragenden Platte ist über den Statuen ein Lorbeergehänge aus dem Stein gearbeitet, seitlich finden sich dreizeilige Inschriften, welche sich vermutlich auf die Hauptschlachtorte des Weltkriegs beziehen.
Das Kriegerdenkmal wurde Anfang der 1920er Jahre im südöstlichen Bereich des Kirchhofs errichtet.<ref> Joachim Kleinmanns, Das ehemalige Kriegerdenkmal in Heiligenkirchen bei Detmold, in: Rosenland. Zeitschrift für Lippische Geschichte Nr. 27 (2022), S. 2–8. </ref> Es war als gestufter Natursteinpfeiler mit quadratischem Grundriss auf einer leichten Geländeerhöhung gestaltet, zu der von Osten vier Stufen führten.<ref> Vgl. LLB: ME-PK-24-93, ME-PK-24-44 und 45. </ref> Über der Sockelplatte verjüngte es sich um zunächst eine Stufe, auf der Richtung Norden auf einem kleinen Vorsprung die Statuen einer Mutter mit Kleinkind standen, auf der Südseite ein Soldat mit aufgestelltem Gewehr und Stahlhelm. Hinter diesen erhob sich der leicht nach oben verjüngte Denkmalschaft mit Ecklisenen und einem Gesims. Diese architektonischen Gliederungen rahmten an der Ost- und Westseite Bronzetafeln mit den Namen der im Krieg getöteten Soldaten der beiden Gemeinden. Über dem Gesims, das von den Köpfen der Statuen überragt wurde, waren über der Mutter die Jahreszahlen 1914–1918, über dem Soldaten der Begriff "Ehre" im Flachschnitt in einer Rechteckkartusche vermerkt, an den Seiten jedoch Reliefs eingelassen, deren Bildprogramm im Westen auf Grund der Abbildungsqualität nicht zu deuten ist, im Osten aber das Eiserne Kreuz darstellt. Über diesem Aufbau liegt eine allseits vorkragende Platte, die wiederum von einer kleineren bekrönt wird, die die Kantenlänge des oberen Schaftendes aufgreift. Auf den Außenseiten der vorkragenden Platte ist über den Statuen ein Lorbeergehänge aus dem Stein gearbeitet, seitlich finden sich dreizeilige Inschriften, welche sich vermutlich auf die Hauptschlachtorte des Weltkriegs beziehen.


Entwurf und Ausführung stammten von dem Detmolder Bildhauer [[Hartwig Bornemann]] (1881–1963). Auch die ehemals südöstlich mit dem Rücken zur Kirchhofmauer gerichtete Bank, in deren Rückenlehne ein Eisernes Kreuz integriert war, gehörte zu diesem Gedenkort.  
Entwurf und Ausführung stammten von dem Detmolder Bildhauer Hartwig Bornemann (1881–1963). Auch die ehemals südöstlich mit dem Rücken zur Kirchhofmauer gerichtete Bank, in deren Rückenlehne ein Eisernes Kreuz integriert war, gehörte zu diesem Gedenkort.  


1934 stellte der Kriegerverein den Antrag, das Kriegerdenkmal zu übernehmen. Für die Instandhaltung zahlte die Gemeinde einen Zuschuss. Die Instandhaltung der Wege oblag nun auch dem Kriegerverein. <ref> Archiv Heimatverein Heiligenkirchen, Gemeinderatsprotokolle. </ref> Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Ikonographie des Kriegerdenkmals nicht mehr zeitgemäß. 1960 wurde ein Entwurf für die Gefallenengedenkstätte vorgelegt, die im Kirchturm eingerichtet wurde (siehe dort). Das alte Kriegerdenkmal wurde abgerissen.
1934 stellte der Kriegerverein den Antrag, das Kriegerdenkmal zu übernehmen. Für die Instandhaltung zahlte die Gemeinde einen Zuschuss. Die Instandhaltung der Wege oblag nun auch dem Kriegerverein. <ref> Archiv Heimatverein Heiligenkirchen, Gemeinderatsprotokolle.</ref> Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Ikonographie des Kriegerdenkmals nicht mehr zeitgemäß. 1960 wurde ein Entwurf für die Gefallenengedenkstätte vorgelegt, die im Kirchturm eingerichtet wurde (siehe dort). Das alte Kriegerdenkmal wurde abgerissen.


==Literatur==
==Literatur==


Joachim Kleinmanns, Der Kirchhof in Heiligenkirchen. In: Rosenland. Zeitschrift für Lippische Geschichte, Nr. 19 (Dez. 2017), S. 37–54.
Joachim Kleinmanns, Der Kirchhof in Heiligenkirchen, in: Rosenland. Zeitschrift für Lippische Geschichte, Nr. 19 (Dez. 2017), S. 37–54.


Joachim Kleinmanns, Das ehemalige Kriegerdenkmal in Heiligenkirchen bei Detmold, in: Rosenland. Zeitschrift für Lippische Geschichte Nr. 27 (2022), S. 2–8.
Joachim Kleinmanns, Das ehemalige Kriegerdenkmal in Heiligenkirchen bei Detmold, in: Rosenland. Zeitschrift für Lippische Geschichte Nr. 27 (2022), S. 2–8.
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<references />
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