Sprengerweg 30 (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen
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Vor 1390 gegründet, ehem. Berlebeck Nr. 10, seit 1935 Heiligenkirchen Nr. 223. | {{Hausstätte info | ||
|Straße=Sprengerweg (Heiligenkirchen) | |||
|Hausnummer=30 | |||
|Ortsteil=Heiligenkirchen | |||
|Koordinaten=51.90493, 8.85087 | |||
|Ortsteil1901=Berlebeck | |||
|Hausnummer1901=010 | |||
}}Vor 1390 gegründet, ehem. Berlebeck Nr. 10, seit 1935 Heiligenkirchen Nr. 223. | |||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
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Im Salbuch von 1854 wurden nur noch die Wohngebäude erfasst, da die Nebengebäude nicht steuerpflichtig waren. Wohnhaus und Leibzucht bestanden noch. <ref> LAV NRW OWL, L 101 C I Lippische Salbücher und Katasterbücher, 1854, Nr. 55, S. 2704. </ref> | Im Salbuch von 1854 wurden nur noch die Wohngebäude erfasst, da die Nebengebäude nicht steuerpflichtig waren. Wohnhaus und Leibzucht bestanden noch. <ref> LAV NRW OWL, L 101 C I Lippische Salbücher und Katasterbücher, 1854, Nr. 55, S. 2704. </ref> | ||
1864 Neubau der Leibzucht in Bruchstein [i]. | |||
1866 verkaufte Sprenger die Stätte [[Denkmalstraße 156 (Heiligenkirchen)|Fricke Nr. 98]] an den Einlieger Adolf Brinkmann zu [[Hiddesen]]. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Fach 30 Nr. 2 - Bd. IX, 178. </ref> | 1866 verkaufte Sprenger die Stätte [[Denkmalstraße 156 (Heiligenkirchen)|Fricke Nr. 98]] an den Einlieger Adolf Brinkmann zu [[Hiddesen]]. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Fach 30 Nr. 2 - Bd. IX, 178. </ref> | ||
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1921 kaufte die Forstverwaltung Sprengers "Winterkasten" im Schling. <ref> LAV NRW OWL, L 97 A Berlebeck / Forstamt Berlebeck, Nr. 123. </ref> | 1921 kaufte die Forstverwaltung Sprengers "Winterkasten" im Schling. <ref> LAV NRW OWL, L 97 A Berlebeck / Forstamt Berlebeck, Nr. 123. </ref> | ||
== | ==Gebäude== | ||
[[Datei: DT-Hk_Sprengerweg30_2020JKb.jpg|thumb|Sprengerhof, links Leibzucht, vorn Schoppen, rechts Haupthaus mit Stallanbau, 2020, Foto: Joachim Kleinmanns]] | [[Datei: DT-Hk_Sprengerweg30_2020JKb.jpg|thumb|Sprengerhof, links Leibzucht, vorn Schoppen, rechts Haupthaus mit Stallanbau, 2020, Foto: Joachim Kleinmanns]] | ||
[[Datei: DT-HkSprengerweg30_Lzucht_JK2025.jpg|thumb|Sprengerhof, Leibzucht von 1864, Ansicht von Norden, 2025, Foto: Joachim Kleinmanns]] | |||
[[Datei: DT-Hk_Sprengerweg30_2020JKa.jpg|thumb|Sprengerhof, Backhaus, 2020, Foto: Joachim Kleinmanns]] | [[Datei: DT-Hk_Sprengerweg30_2020JKa.jpg|thumb|Sprengerhof, Backhaus, 2020, Foto: Joachim Kleinmanns]] | ||
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===Ehemaliger Bestand=== | ===Ehemaliger Bestand=== | ||
1782 bestanden Wohnhaus, Leibzucht, Schoppen und Backhaus. | 1782 bestanden Wohnhaus, Leibzucht, Schoppen und Backhaus. | ||
1894 Wohnhaus mit Viehhaus, Leibzucht, Schweinehaus, Backhaus und Schuppen.<ref> LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960, S. 28. </ref> | |||
1904 wird im Brandkataster die Umnutzung des Backhauses als Stallung zur Leibzucht erwähnt. | |||
===Heutiger Bestand=== | ===Heutiger Bestand=== | ||
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Die Hofanlage besteht aus vier Bruchsteingebäuden, deren Sandsteine aus einem auf dem Kolonat liegenden Sandsteinbruch stammen. 1830 erhielt Sprenger die Konzession, diese Steine zu benutzen. Stilistische Merkmale wie die Stichbögen der Schuppentore weisen auf eine Bauzeit in diesem Jahrzehnt hin. | Die Hofanlage besteht aus vier Bruchsteingebäuden, deren Sandsteine aus einem auf dem Kolonat liegenden Sandsteinbruch stammen. 1830 erhielt Sprenger die Konzession, diese Steine zu benutzen. Stilistische Merkmale wie die Stichbögen der Schuppentore weisen auf eine Bauzeit in diesem Jahrzehnt hin. | ||
Eingangs linkerhand steht die Leibzucht, mit Eingang und sechs weiteren Fensterachsen in der Traufseite. Sandsteingewände mit Entlastungsbögen aus Backstein. Satteldach. | Eingangs linkerhand steht die Leibzucht, mit Eingang und sechs weiteren Fensterachsen in der Traufseite. Sandsteingewände mit Entlastungsbögen aus Backstein. Satteldach. An der nördlichen Traufseite ein Inschriftstein "1864". 1925 in das Brandkataster eingetragen. | ||
Das Haupthaus, im Brandkataster "Wohn- und Viehhaus", folgt hinter der Leibzucht. Es wurde 1903 neu aufgenommen und hatte am 14./15.4.1945 [Kriegsfolge, JK] einen Brandschaden. Der Torbogen des Längsdeelenhauses hat eine flache Korbbogenform. Seine Gewände sind, wie auch die Fenster- und Türgewände des Hauses, mit Backstein gemauert. Rechtwinklig angebaut ist ein großes Stallgebäude, wie das Haupthaus mit Satteldach. Der freie Giebel liegt im Hang, so dass eine ebenerdige Einfahrt auf den Dachboden möglich ist. | |||
Der zweischiffige Schuppen mit Längsdurchfahrt und Satteldach steht gegenüber. Die hölzernen Torgewände haben flache Stichbögen, die Giebeldreiecke sind senkrecht verbrettert. Die Gewände der Öffnungen aus Bruchstein gemauert mit flachen Backsteinbögen, Ecken aus Sandsteinquadern. Der Schuppen wurde 1904 in das Brandkataster eingetragen. | |||
Das | Das Backhaus steht leicht erhöht etwas abseits. Bruchsteinbau mit hölzernem Türstock, Giebeldreieck mit Sandstein ausgemauert und verputzt. Es wurde 1904 eingetragen und 1939 wieder ausgetragen. | ||
==Inschriften== | |||
An der Leibzucht (Nordseite): "1864". | |||
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ||
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1854 Sprenger. | 1854 Sprenger. | ||
1894 | 1894 A. Sprenger, gefolgt von Landwirt Adolf Sprenger jun., dem Lippischen Siedlungsamt, Hermann Hadtstein und dessen Witwe Ottilie.<ref> LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960. </ref> | ||
1926 (Adressbuch) Landwirt August Gutsberg; Maurer August Möller; Maurer Wilhelm Möller. | 1926 (Adressbuch) Landwirt August Gutsberg; Maurer August Möller; Maurer Wilhelm Möller. | ||
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==Quellen== | ==Quellen== | ||
LAV NRW OWL, L | LAV NRW OWL, L 101 C I, Nr. 39, Salbuch 1782. | ||
LAV NRW OWL, L 101 C I Lippische Salbücher und Katasterbücher, 1854. | |||
LAV NRW OWL, L 97 A Berlebeck / Forstamt Berlebeck, Nr. 123: Ankauf von Sprengers Winterkasten im Schling mit Handzeichnungen, 1921 | LAV NRW OWL, L 97 A Berlebeck / Forstamt Berlebeck, Nr. 123: Ankauf von Sprengers Winterkasten im Schling mit Handzeichnungen, 1921 | ||
LAV NRW OWL, L 97 A Berlebeck / Forstamt Berlebeck, Nr. 207: Neuanlagen und Unterhaltung des Drahtzaunes zur Trennung von Rot- und Damwild von Lopshorn über Rabenhals bis Sprengers Winterkasten, 1907-1908, 1925-1927 | LAV NRW OWL, L 97 A Berlebeck / Forstamt Berlebeck, Nr. 207: Neuanlagen und Unterhaltung des Drahtzaunes zur Trennung von Rot- und Damwild von Lopshorn über Rabenhals bis Sprengers Winterkasten, 1907-1908, 1925-1927 | ||
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LAV NRW OWL, L 92 T 1 / Lippische Rentkammer - Kolonate, Nr. 436: Sprenger, Mittelkötterkolonat Berlebeck Nr. 10 (v. a. Abtretung des Anerbrechts von Simon Henrich Sprenger an seinen Bruder Johann Hermann Conrad), 1768-1795 | LAV NRW OWL, L 92 T 1 / Lippische Rentkammer - Kolonate, Nr. 436: Sprenger, Mittelkötterkolonat Berlebeck Nr. 10 (v. a. Abtretung des Anerbrechts von Simon Henrich Sprenger an seinen Bruder Johann Hermann Conrad), 1768-1795 | ||
LAV NRW OWL, D 73 / Allgemeine Kartensammlung, Nr. 4/5224: Flurkarte über das Gelände zwischen dem Hermannsdenkmal und dem Hof Sprenger Nr. 10 in Berlebeck, Inselkarte auf Transparent, mit Eintragungen, 1909 | LAV NRW OWL, D 73 / Allgemeine Kartensammlung, Nr. 4/5224: Flurkarte über das Gelände zwischen dem Hermannsdenkmal und dem Hof Sprenger Nr. 10 in Berlebeck, Inselkarte auf Transparent, mit Eintragungen, 1909. | ||
LAV NRW OWL, L 89 A / Lippische Gogerichte, Nr. 407: Gesuche und Eingaben wegen Unpflichten, 1583-1810, enthält u. a.: Kolon Sprenger in Berlebeck, 1798 | LAV NRW OWL, L 89 A / Lippische Gogerichte, Nr. 407: Gesuche und Eingaben wegen Unpflichten, 1583-1810, enthält u. a.: Kolon Sprenger in Berlebeck, 1798. | ||
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Fach 30 Nr. | LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Fach 30 Nr. 2 - Bd. I, 3: Abtretung des Anerbrechts auf die Sprengersche Stätte zu Berlebeck von Simon Henrich an Hermann Conrad, 1768 | ||
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Fach 30 Nr. 8 - Bd. I, 7: Landverkauf vom Kolonat Sprenger Nr. 10 zu Berlebeck an Cord Grote Nr. 23, 1795 | LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Fach 30 Nr. 8 - Bd. I, 7: Landverkauf vom Kolonat Sprenger Nr. 10 zu Berlebeck an Cord Grote Nr. 23, 1795 | ||
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Fach 30 Nr. 8 - Bd. II, 16: Abtretung von Land seitens des Kolons Sprenger Nr. 10 an Einlieger und Wildhüter Fricke, 1827-1828 | LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Fach 30 Nr. 8 - Bd. II, 16: Abtretung von Land seitens des Kolons Sprenger Nr. 10 an Einlieger und Wildhüter Fricke, 1827-1828. | ||
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Fach 30 Nr. 8 - Bd. VI, 88: Kaufkontrakt zwischen Kolon Köllermeier Nr. 3 und Kolon Sprenger Nr. 10 zu Berlebeck, 1874. | |||
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Fach 30 Nr. 8 - Bd. VII, 108: Kaufkontrakt zwischen Neumann Nr. 10 und Genossen und Kolon Sprenger Nr. 110 in Berlebeck, 1876. | |||
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Fach 30 Nr. 2 - Bd. IX, 178: Verkauf der Stätte Fricke Nr. 98 zu Berlebeck seitens des Kolons Sprenger Nr. 10 zu Berlebeck an den Einlieger Adolf Brinkmann zu Hiddesen, 1866 | |||
==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
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<references /> | <references /> | ||
[[ | ==Autor*innen== | ||
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