Bergstraße 13 (Lage): Unterschied zwischen den Versionen
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* Bäcker Wilhelm Beermann | * Bäcker Wilhelm Beermann | ||
==Erinnerung in ''Welchert, Ich schrieb es auf''== | |||
''Clara-Arabin Welchert schilderte in ihren Jugenderinnerungen, den Lagenser Straßenzügen folgend, zahlreiche Häuser und Menschen der Kernstadt; ihre lebhaften Beschreibungen umfassen i.d.R. einen Zeitraum zwischen 1890 und 1920.'' | |||
"F. W. Schäffer bewirtschaftete für seinen renommierten Spirituosenhandel die nächste Besitzung. Nicht allein, daß das ansprechende Patrizierhaus dem Verkauf diente, auch anschließende große Hintergebäude dienten dem gleichen Zwecke. Um die Jahrhundertwende machte die Firma Schäffer große Furore durch den „Cognac à Brassard". Doch die alten Lagenser waren konservativ, sie tranken lieber ihren alten gewohnten Schnaps. Eine lange Lebensdauer war dem neuen Cognac nicht beschieden. | |||
Jahrelang befand sich im Hause Schäffer das Büro des Vorschußvereins, bis dieser ein Haus an der Gartenstraße erwarb. Die Besitzung der Firma F. W. Schäffer ging durch Kauf auf den tüchtigen Bäckermeister Beermann über, dessen Erben auch heute noch das Besitztum bewirtschaften. Nach dem Kriege hatte sich dort eine Zeitlang die Blumenhandlung Karl Beermann, sowie das Wäschegeschäft von Hans Büngener niedergelassen. Karl Beermann verlegte sein Geschäft in die Friedrich-Petri-Straße, wo er heute seine Gewächshäuser sowohl wie seinen ausgedehnten Gartenbaubetrieb hat. | |||
Die Firma P. W. Schäffer erbaute an der neu gebauten Schillerstraße ihre Besitzung und verlegte den Betrieb ihres Wein- und Spirituosenlagers auch nach dort hin. Ein Enkel des einstigen Gründers leitet auch heute noch in dem gleichen Sinne wie sein Ahne den Betrieb."<ref>Clara Arabin-Welchert, Ich schrieb es auf, 1962, S. 212</ref> | |||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
Version vom 23. April 2025, 21:49 Uhr
| Bergstraße 13 (Lage) | |
|---|---|
| Ortsteil | Lage (Kernstadt) |
| Straße | Bergstraße (Lage) |
| Hausnummer | 13 |
| Karte | |
| Adressbuch von 1901 | Ja |
| Gemeinde | Lage |
| Hausnummer | 013 |
Es handelt sich um die frühere Stätte Bröffel, Lage Nr. 32, ab 1852: Nr. 78, ab 1877: Bergstraße Nr. 17, ab 1893: Bergstraße 13. Als Nebengebäude gehörte zu der Stätte das 1803 erbaute Nebengebäude Bergstraße 15.
Geschichte
Gebäude
1782 gehörten zur Stätte ein Wohnhaus, eine Leibzucht und ein Backhaus.[1]
Das Messbuch von 1822/23 nennt nur noch ein Wohnhaus.[2]
Inschriften
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
- 1609 Volkszählung: Jürgen Brachvogel
- 1682 ff Dr. Beckers Revision: Tönnies Brachvogel
- 1726 Catastrum Oppidi Lagensis: Jobst Hermann Bröffel
- 1753 Catastrum Oppidi Lagensis: Kleine Bröffel
- 1776[3] Volkszählung Lippe: Johann Ludwig Broeffel, Ackersmann, Fries- und Hollandgänger, 1 Mann, 1 Frau, 1 Tochter, 1 Magd, 4 Pers., besitzen 1 Pferd und 1 Kuh
- 1782 Salbuch[4]: Ludewig Bröffel
- 1800: Johan Henrich Ehlentrup
- 1822/23 Meßbuch[5]: Henr. Ehlentrup
- 1843 August Tempel
- 1864 F.W. Schäffer, dann Ernst Schäffer sen.
- 1901[6] Christiane Schäffer, Witwe; Ernst Schäffer, Prokurist
- 1904 Ernst Schäffer jun.
- 1926[7] Ernst Schäffer, Kaufmann
- Bäcker Wilhelm Beermann
Erinnerung in Welchert, Ich schrieb es auf
Clara-Arabin Welchert schilderte in ihren Jugenderinnerungen, den Lagenser Straßenzügen folgend, zahlreiche Häuser und Menschen der Kernstadt; ihre lebhaften Beschreibungen umfassen i.d.R. einen Zeitraum zwischen 1890 und 1920.
"F. W. Schäffer bewirtschaftete für seinen renommierten Spirituosenhandel die nächste Besitzung. Nicht allein, daß das ansprechende Patrizierhaus dem Verkauf diente, auch anschließende große Hintergebäude dienten dem gleichen Zwecke. Um die Jahrhundertwende machte die Firma Schäffer große Furore durch den „Cognac à Brassard". Doch die alten Lagenser waren konservativ, sie tranken lieber ihren alten gewohnten Schnaps. Eine lange Lebensdauer war dem neuen Cognac nicht beschieden.
Jahrelang befand sich im Hause Schäffer das Büro des Vorschußvereins, bis dieser ein Haus an der Gartenstraße erwarb. Die Besitzung der Firma F. W. Schäffer ging durch Kauf auf den tüchtigen Bäckermeister Beermann über, dessen Erben auch heute noch das Besitztum bewirtschaften. Nach dem Kriege hatte sich dort eine Zeitlang die Blumenhandlung Karl Beermann, sowie das Wäschegeschäft von Hans Büngener niedergelassen. Karl Beermann verlegte sein Geschäft in die Friedrich-Petri-Straße, wo er heute seine Gewächshäuser sowohl wie seinen ausgedehnten Gartenbaubetrieb hat.
Die Firma P. W. Schäffer erbaute an der neu gebauten Schillerstraße ihre Besitzung und verlegte den Betrieb ihres Wein- und Spirituosenlagers auch nach dort hin. Ein Enkel des einstigen Gründers leitet auch heute noch in dem gleichen Sinne wie sein Ahne den Betrieb."[8]
Literatur
Quellen
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Vorlage:SalbuchStadtLage1782, S. 88f.
- ↑ Vorlage:MessbuchStadtLage1822, S. 34f.
- ↑ Vorlage:VolkszählungLippe1776Bd1, S. 104f.
- ↑ Vorlage:SalbuchStadtLage1782, S. 88f.
- ↑ Vorlage:MessbuchStadtLage1822, S. 34f.
- ↑ Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901 Digitalisat
- ↑ Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926 Digitalisat
- ↑ Clara Arabin-Welchert, Ich schrieb es auf, 1962, S. 212
Autor*innen
Seitenhistorie
Seite erstellt am 11.02.2025 von Wolfgang Kramer
Letzte Änderung am: 23.04.2025 von Roland Siekmann