Hiddentruper Straße 1 (Hörste): Unterschied zwischen den Versionen
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}}Ehemals Hoppenplöckerstätte Hunke, Hörste Nr. 13, bereits im Landschatzregister von 1488 genannt: ''Deppe to Horste alias Huneke'' | }}Ehemals Hoppenplöckerstätte Hunke, Hörste Nr. 13, bereits im Landschatzregister von 1488 genannt: ''Deppe to Horste alias Huneke'' | ||
[[Datei:Salbuch 1533- Hunke zu Hörste.jpg|mini|Salbuch von 1533: Hunke in Hörste ]] | [[Datei:Salbuch 1533- Hunke zu Hörste.jpg|mini|Salbuch von 1533: Hunke in Hörste, LAV NRW OWL, 101 C I Nr 90, S. 41 ]] | ||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
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Die Stätte erhält 1766 die Hörster Hausnummer 13, sie bleibt bis in die jüngere Vergangenheit als Nebenerwerbs(landwirtschafts)betrieb erhalten - noch 1926 wird „Zimmermann“ und „Landwirt“ als Berufsbezeichnung der Besitzer/Bewohner angegeben. | Die Stätte erhält 1766 die Hörster Hausnummer 13, sie bleibt bis in die jüngere Vergangenheit als Nebenerwerbs(landwirtschafts)betrieb erhalten - noch 1926 wird „Zimmermann“ und „Landwirt“ als Berufsbezeichnung der Besitzer/Bewohner angegeben. | ||
[[Datei:Hörste Nr. 13 mit Schlachterei.jpg|mini|Haus Hunke, Hörste Nr. 13, in den 1960er Jahren mit Fleischerei-Filiale, links Nebengebäude; aus 825 Jahre Hörste - Historische Fotosammlung]] | |||
[[Datei:Hiddentruper Straße 1.jpg|mini|Hiddentruper Straße 1, Straßenansicht, 2024, Foto: Dr. Horst Wissbrock]] | |||
[[Datei:Hunke Nr 13 hinten.jpg|mini|Hiddentruper Straße 1, rückwärtige Gebäudeteile, 2025, Foto: Dr. Horst Wissbrock]] | |||
==Gebäude== | ==Gebäude== | ||
Im Salbuch 1640 ist ''1 alt Wohnhauß'' aufgeführt, 1685 dann ''zweÿ Hauser''. Im Messbuch 1752/53 und im Salbuch 1781 werden bei der Stätte Hunke ein Wohnhaus, eine Leibzucht und ein Backhaus ausgewiesen. Auch in der Volkszählung 1828 werden hier ''3 Wohnhäuser'' gezählt. | Im Salbuch 1640 ist ''1 alt Wohnhauß'' aufgeführt, 1685 dann ''zweÿ Hauser''. Im Messbuch 1752/53 und im Salbuch 1781 werden bei der Stätte Hunke ein Wohnhaus, eine Leibzucht und ein Backhaus ausgewiesen. Auch in der Volkszählung 1828 werden hier ''3 Wohnhäuser'' gezählt. | ||
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In den 1960 und 1970er Jahren befand sich ein kleines Fleischereigeschäft im Hause Hunke. Neben dem Haus stand bis in die jüngere Vergangenheit ein 1881 erbautes Werkstattgebäude.<ref>LAV NRW OWL, L 101 A III, Nr. 431 </ref> | In den 1960 und 1970er Jahren befand sich ein kleines Fleischereigeschäft im Hause Hunke. Neben dem Haus stand bis in die jüngere Vergangenheit ein 1881 erbautes Werkstattgebäude.<ref>LAV NRW OWL, L 101 A III, Nr. 431 </ref> | ||
==Inschriften== | ==Inschriften== | ||
1903 soll ein Balken des Hauses folgende Inschrift getragen haben (H. Hunke, Bl. 13, mit Bezug auf den Eigentümer der Stätte in den 1930er Jahren): | 1903 soll ein Balken des Hauses folgende Inschrift getragen haben (H. Hunke, Bl. 13, mit Bezug auf den Eigentümer der Stätte in den 1930er Jahren): | ||
29. 4. 1825 SANK ICH DURCH EINE GROßE WASSERFLUT HERNIEDER, | 29. 4. 1825 SANK ICH DURCH EINE GROßE WASSERFLUT HERNIEDER, | ||
DURCH GOTTES HÜLF UND MENSCHENHAND STAND ICH HIER FESTE WIEDER <ref>Diese Inschrift ist offenbar die in der Sammlung Wilhelm Süvern nach Prof. Dr. Weerth, "Lippische Hausinschriften" ("Blätter f.lipp.Heimatkunde" 1903,Nr.1-11) ohne Zuordnung aufgeführte.</ref> | DURCH GOTTES HÜLF UND MENSCHENHAND STAND ICH HIER FESTE WIEDER <ref>Diese Inschrift ist offenbar die in der Sammlung Wilhelm Süvern nach Prof. Dr. Weerth, "Lippische Hausinschriften" ("Blätter f.lipp.Heimatkunde" 1903, Nr.1-11) unter Hörste, aber ohne Datum und nähere Zuordnung aufgeführte.</ref> | ||
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ||
1609 werden in der Volkszählung als Hofbewohner genannt: ''Hunecke,'' seine Frau, 4 Kleinkinder, zwei ''Inliggersche'' mit drei Kleinkindern, wobei letztere arm sind. | 1609 werden in der Volkszählung als Hofbewohner genannt: ''Hunecke,'' seine Frau, 4 Kleinkinder, zwei ''Inliggersche'' mit drei Kleinkindern, wobei letztere arm sind. | ||
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(Johann II) ''Hunecke ein Hoppenplöcker hatt 2'' (Söhne) ''4'' (Töchter) | (Johann II) ''Hunecke ein Hoppenplöcker hatt 2'' (Söhne) ''4'' (Töchter) | ||
* ''1.) Friedrich von 12 Jahren ist beÿm Nullemeÿer'' | |||
'' | * ''2.) Hanß von 6 Jahren'' | ||
'' | * ''1.) Elisabeth von 17 Jahren beÿ Hanning'' | ||
'' | * ''2.) Lische dienet beÿ dem Pastor 14 Jahr'' | ||
'' | * ''3.) Trinecke dienet beÿ Hanning von 10 Jahr'' | ||
'' | * ''4.) Anna Maria von 3 Jahr'' | ||
Auch die Mutter des Kötters lebt 1656 noch mit drei erwachsenen Kindern auf der Stätte: | Auch die Mutter des Kötters lebt 1656 noch mit drei erwachsenen Kindern auf der Stätte: | ||
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'' Alte Huneckesche, eine Wittib hat noch 1'' (Söhne) ''2'' (Töchter) | '' Alte Huneckesche, eine Wittib hat noch 1'' (Söhne) ''2'' (Töchter) | ||
'' | * ''1.) Jost Tagelohner 34 Jahre'' | ||
'' | * ''1.) Trinecke von 46 Jahren'' | ||
'' | * ''2.) Lische von 30 Jahren'' | ||
Johann II Hunke verstirbt vor 1684.<ref>LAV NRW OWL, L 108 A, Nr. 134, S. 135</ref> | Johann II Hunke verstirbt vor 1684.<ref>LAV NRW OWL, L 108 A, Nr. 134, S. 135</ref> | ||
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1877 heiratet der älteste Sohn aus der schwierigen Ehe, der Zimmermann Friedrich Wilhelm Hunke (1853 – 1928) Philipine Henriette Schröder von Ehrsen Nr. 26, übernimmt aber den Taufeinträgen seiner sechs Kinder zufolge erst um 1888 die elterliche Stätte Hörste Nr. 13. Der 1877 geborene älteste Sohn, ebenfalls mit Vornamen Friedrich Wilhelm, wird 1925/26 als ''Huneke Fritz, Landwirt'' im Adressbuch geführt. | 1877 heiratet der älteste Sohn aus der schwierigen Ehe, der Zimmermann Friedrich Wilhelm Hunke (1853 – 1928) Philipine Henriette Schröder von Ehrsen Nr. 26, übernimmt aber den Taufeinträgen seiner sechs Kinder zufolge erst um 1888 die elterliche Stätte Hörste Nr. 13. Der 1877 geborene älteste Sohn, ebenfalls mit Vornamen Friedrich Wilhelm, wird 1925/26 als ''Huneke Fritz, Landwirt'' im Adressbuch geführt. | ||
Bewohner der Stätte Hörste Nr. 13 | Im Grundbuch <ref>LAV NRW OWL, D 23 A, Nr. 8907</ref> finden sich dementsprechend folgende Eigentümer-Einträge zur Stätte Nr. 13: | ||
1. bei Anlegung des Buches (Anfang 1888): Hunke, Wilhelm, Zimmermann | |||
2. ab 20. Juni 1888: Hunke, Fritz, Zimmermann | |||
3. ab 3. Mai 1937: Hunke, Friedrich, Zimmermann | |||
4. ab 8. Februar 1961: Hunke, Wilhelm, Tischlermeister | |||
Bewohner der Stätte Hörste Nr. 13 in Volkszählungen (VZ) und Adressbüchern (AB): | |||
1769 (VZ): 13 Huncke (Ma + Fr, 1 So, 2 Tö) | 1769 (VZ): 13 Huncke (Ma + Fr, 1 So, 2 Tö) | ||
| Zeile 127: | Zeile 139: | ||
1900/01 (AB): 13 Hunke, Friedrich, Tischler | 1900/01 (AB): 13 Hunke, Friedrich, Tischler | ||
1925/26 (AB): | 1925/26 (AB): 13 Huneke, Friedrich Zimmermann; Huneke Fritz, Landwirt | ||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
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{{Koordinaten}} | {{Koordinaten}} | ||
{{Hausstättenkategorien}}[[Kategorie:Hoppenplöcker]] | |||