Bergstraße 15 (Lage): Unterschied zwischen den Versionen
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Erbauen ließen das Gebäude im Jahr 1803 ''Johan Henrich Ehlentrup'' und seine Frau ''Katrina Bröffel'', die auch die benachbarte, sehr alte Bröffel'sche Hausstelle Lage Nr. 32 (später Nr. 78, [[Bergstraße 13 (Lage)|Bergstraße 13]]) besaßen und bewohnten. Ein Grundstück nördlich des Haupthauses wurde für den Neubau dieses Nebenhauses genutzt. Möglicherweise hatte es an dieser Stelle bereits einen Vorgängerbau gegeben, da in Salbüchern des 18. Jahrhunderts eine nicht zu verortende Leibzucht erwähnt wird. | Erbauen ließen das Gebäude im Jahr 1803 ''Johan Henrich Ehlentrup'' und seine Frau ''Katrina Bröffel'', die auch die benachbarte, sehr alte Bröffel'sche Hausstelle Lage Nr. 32 (später Nr. 78, [[Bergstraße 13 (Lage)|Bergstraße 13]]) besaßen und bewohnten. Ein Grundstück nördlich des Haupthauses wurde für den Neubau dieses Nebenhauses genutzt. Möglicherweise hatte es an dieser Stelle bereits einen Vorgängerbau gegeben, da in Salbüchern des 18. Jahrhunderts eine nicht zu verortende Leibzucht erwähnt wird. | ||
1843 verkaufte (bzw. vertauschte) Ehlentrup das Querdielendoppelhaus an den Maurermeister ''August Tempel'' (Nr. 77) und den Schneider ''Heinrich Dohmeier'' (Nr. 76). Dohmeier bewohnte seine Haushälfte bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts, während die linke Haushälfte von 1851 bis 1871 an den Amerika-Auswanderer ''Konrad Avenhaus'' verkauft war. In den Jahren 1871 (Nr. 77) und 1883 (Nr. 76) gingen beide Haushälften an den Destillateur und Spirituosenhändler ''F. W. Schäffer'' (später ''Ernst Schäffer''), der seit 1864 auch das Vorderhaus (Nr. 78) besaß und dort sowie in Nr. 77 sein Gewerbe betrieb und ausbaute. Nach mehreren Besitzerwechseln in der 1920er- und 1930er-Jahren ging das Doppelhaus an seine heutigen Eigentümer. | 1843 verkaufte (bzw. vertauschte) Ehlentrup das Querdielendoppelhaus an den Maurermeister ''August Tempel'' (Nr. 77) und den Schneider ''Heinrich Dohmeier'' (Nr. 76). Dohmeier bewohnte seine Haushälfte bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts, während die linke Haushälfte von 1851 bis 1871 an den Amerika-Auswanderer ''Konrad Avenhaus'' verkauft war. In den Jahren 1871 (Nr. 77) und 1883 (Nr. 76) gingen beide Haushälften an den Destillateur und Spirituosenhändler ''F. W. Schäffer'' (später sein Sohn ''Ernst Schäffer''), der seit 1864 auch das Vorderhaus (Nr. 78) besaß und dort sowie in Nr. 77 sein Gewerbe betrieb und ausbaute. Nach mehreren Besitzerwechseln in der 1920er- und 1930er-Jahren ging das Doppelhaus an seine heutigen Eigentümer. | ||
Beide Haushälften verfügen über rückwärtige Backsteinanbauten, die wohl aus den 1880er Jahren stammen. Hinter dem Haus befindet sich ein Brunnen, der womöglich älter ist als das Gebäude. Die linke Haushälfte (Nr. 77) wurde nach 1871 fast ausnahmslos gewerblich oder als Lagerhaus genutzt; seit ca. 1990 war sie gänzlich unbenutzt. Die rechte Haushälfte (Nr. 76) war zuletzt seit ca. 25 Jahren unbewohnt. Aufgrund seines fortgeschrittenen Verfalls einerseits und bestehenden Denkmalschutzes (seit 2011) andererseits wurden für das Haus historische und bauhistorische Dokumentationen angefertigt. Der Abriss erfolgte im Oktober 2025. | Beide Haushälften verfügen über rückwärtige Backsteinanbauten, die wohl aus den 1880er Jahren stammen. Hinter dem Haus befindet sich ein Brunnen, der womöglich älter ist als das Gebäude. Die linke Haushälfte (Nr. 77) wurde nach 1871 fast ausnahmslos gewerblich oder als Lagerhaus genutzt; seit ca. 1990 war sie gänzlich unbenutzt. Die rechte Haushälfte (Nr. 76) war zuletzt seit ca. 25 Jahren unbewohnt. Aufgrund seines fortgeschrittenen Verfalls einerseits und bestehenden Denkmalschutzes (seit 2011) andererseits wurden für das Haus historische und bauhistorische Dokumentationen angefertigt. Der Abriss erfolgte im Oktober 2025. | ||
Version vom 28. Oktober 2025, 17:30 Uhr
| Bergstraße 15 (Lage) | |
|---|---|
| Ortsteil | Lage (Kernstadt) |
| Straße | Bergstraße (Lage) |
| Hausnummer | 15 |
| Karte | |
| Adressbuch von 1901 | Ja |
| Gemeinde | Lage |
| Hausnummer | 076 |
Das Querdielendoppelhaus Bergstraße 15/15a wurde im Jahr 1803 in zweiter Reihe als Nebenhaus der Hausstelle Bergstraße 13 (Lage Nr. 32, später Nr. 78) errichtet.
Dieser Artikel behandelt beide Haushälften, für die 1852 die Hausnummern 76 und 77 vergeben wurden. Das Doppelhaus wurde im Oktober 2025 abgebrochen.
Geschichte
Erbauen ließen das Gebäude im Jahr 1803 Johan Henrich Ehlentrup und seine Frau Katrina Bröffel, die auch die benachbarte, sehr alte Bröffel'sche Hausstelle Lage Nr. 32 (später Nr. 78, Bergstraße 13) besaßen und bewohnten. Ein Grundstück nördlich des Haupthauses wurde für den Neubau dieses Nebenhauses genutzt. Möglicherweise hatte es an dieser Stelle bereits einen Vorgängerbau gegeben, da in Salbüchern des 18. Jahrhunderts eine nicht zu verortende Leibzucht erwähnt wird.
1843 verkaufte (bzw. vertauschte) Ehlentrup das Querdielendoppelhaus an den Maurermeister August Tempel (Nr. 77) und den Schneider Heinrich Dohmeier (Nr. 76). Dohmeier bewohnte seine Haushälfte bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts, während die linke Haushälfte von 1851 bis 1871 an den Amerika-Auswanderer Konrad Avenhaus verkauft war. In den Jahren 1871 (Nr. 77) und 1883 (Nr. 76) gingen beide Haushälften an den Destillateur und Spirituosenhändler F. W. Schäffer (später sein Sohn Ernst Schäffer), der seit 1864 auch das Vorderhaus (Nr. 78) besaß und dort sowie in Nr. 77 sein Gewerbe betrieb und ausbaute. Nach mehreren Besitzerwechseln in der 1920er- und 1930er-Jahren ging das Doppelhaus an seine heutigen Eigentümer.
Beide Haushälften verfügen über rückwärtige Backsteinanbauten, die wohl aus den 1880er Jahren stammen. Hinter dem Haus befindet sich ein Brunnen, der womöglich älter ist als das Gebäude. Die linke Haushälfte (Nr. 77) wurde nach 1871 fast ausnahmslos gewerblich oder als Lagerhaus genutzt; seit ca. 1990 war sie gänzlich unbenutzt. Die rechte Haushälfte (Nr. 76) war zuletzt seit ca. 25 Jahren unbewohnt. Aufgrund seines fortgeschrittenen Verfalls einerseits und bestehenden Denkmalschutzes (seit 2011) andererseits wurden für das Haus historische und bauhistorische Dokumentationen angefertigt. Der Abriss erfolgte im Oktober 2025.


Gebäude
Das Haus Bergstraße 15 ist in der "Denkmalliste der Stadt Lage" eingetragen.[1]
Inschriften
Torbogeninschrift (rechter Hausteil, links keine):
IM JAHR 1803 DEN 10. JUNI HAT JOHAN HENRICH EHLENTRUP UND KAT
TRINA BRÖFEL DIE HABEN DISES HAUS BAUEN LASEN / WAS MIT GOT WIR
ANGEFANGEN WIRD EIN GUTES ENDE ERLANGEN / M ST
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
(Genannt sind jeweils die Eigentümer und das Jahr des Erwerbs)[2]
- Johan Henrich Ehlentrup (1803)
Linke Hausseite (Nr. 77):
- August Tempel (1843)
- Konrad Avenhaus(1859)
- Ernst Schäffer sen. (1871)
- Ernst Schäffer jun. (1904)
- Klempnermeister Otto Beermann (1928)
Rechte Hausseite (Nr. 76):
- Heinrich Dohmeier sen. (1843)
- Ernst Schäffer sen. (1883)
- Ernst Schäffer jun. (1904)
- Klempnermeister Otto Beermann (1928)
Literatur
- Roland Siekmann: Das Haus Siekmann an der Bergstraße und seine Nachbarschaft am „Ehlentruper Gang“. In: Historisches Jahrbuch Lage 2019, Lippe Verlag 2019, S. 71-92.
- Annegret Herden-Hubertus: Bergstraße 15 in Lage. Stellungnahme zur Denkmaleigenschaft, Münster 2011.
- Michael Sprenger: Lage, Bergstraße 15/15a. Bauhistorische Dokumentation eines Doppelquerdielenhauses von 1803. Dörentrup 2024.
Quellen
Weblinks
Beschreibung zum Baudenkmal Bergstraße 15
Einzelnachweise
- ↑ Denkmalliste der Stadt Lage
- ↑ Originalquellen (Kaufverträge etc.) aus Hausakten und Privatbesitz
Autor*innen
Seitenhistorie
Seite erstellt am 28.10.2024 von Roland Siekmann
Letzte Änderung am: 28.10.2025 von Roland Siekmann