In der Ecke 6 (Lieme): Unterschied zwischen den Versionen
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==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
Als Tönnies Niewald aus Niewald im Jahr 1644, am Ende des Dreißigjährigen Krieges, die Anerbin Marie Brand heiratete, übernahm er mit ihr zusammen ein verschuldetes Gut. Außer 190 Talern brachte er ein Pferd und eine Kuh mit auf den Hof.<ref>L 108 A Nr. 50, S. 355.</ref> Doch der Hof sollte sich in der Folgezeit wieder erholen. | Als Tönnies Niewald aus Niewald im Jahr 1644, am Ende des Dreißigjährigen Krieges, die Anerbin Marie Brand heiratete, übernahm er mit ihr zusammen ein verschuldetes Gut. Außer 190 Talern brachte er ein Pferd und eine Kuh mit auf den Hof.<ref>L 108 A Nr. 50, S. 355.</ref> Doch der Hof sollte sich in der Folgezeit wieder erholen. | ||
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==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ||
* 1439 Herman Branding (Herman Brandinges Hof) <ref>Lippische Regesten NF 1439.10.25.</ref> | |||
* Tönnies Brand († vor 1644) | * Tönnies Brand († vor 1644) | ||
* 1644 Tönnies Brand geb. Niewald 1644 oo Marie Brand (Tochter von Tönnies B., begr. 4.10.1710)<ref>L 108 A Nr. 50, S. 355; KB Lemgo St. Johann, B.</ref> | * 1644 Tönnies Brand geb. Niewald 1644 oo Marie Brand (Tochter von Tönnies B., begr. 4.10.1710)<ref>L 108 A Nr. 50, S. 355; KB Lemgo St. Johann, B.</ref> | ||
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* 1926 Landwirt Fritz Brand, | * 1926 Landwirt Fritz Brand, | ||
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Zimmermeister August Petersen, (Kötterhaus im hinteren Sandloch)<ref>{{SchmidtLieme2010}}, S. 9.</ref> | Zimmermeister August Petersen, (Kötterhaus im hinteren Sandloch)<ref>{{SchmidtLieme2010}}, S. 9.</ref> | ||
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Aktuelle Version vom 28. September 2025, 16:50 Uhr
| In der Ecke 6 (Lieme) | |
|---|---|
| Ortsteil | Lieme |
| Straße | In der Ecke (Lieme) |
| Hausnummer | 6 |
| Karte | |
| Adressbuch von 1901 | Ja |
| Gemeinde | Lieme |
| Hausnummer | 002 |
Der Hof wurde früher unter Lieme Nr. 2 geführt und trug schon immer den Hofnamen Brand (Branding). Erstmalig erwähnt wurde der Hof bereits 1432.[1]


Geschichte
Als Tönnies Niewald aus Niewald im Jahr 1644, am Ende des Dreißigjährigen Krieges, die Anerbin Marie Brand heiratete, übernahm er mit ihr zusammen ein verschuldetes Gut. Außer 190 Talern brachte er ein Pferd und eine Kuh mit auf den Hof.[2] Doch der Hof sollte sich in der Folgezeit wieder erholen.
Etwa in der Mitte des 18. Jahrhunderts war das Besitzerpaar Johan Henrich Brand (1759) und Anna Conradine Cöller (1756) verstorben. Deren Sohn und Anerbe war damals noch keine 13 Jahre alt. Deshalb wurde der Hof in der Zwischenzeit von der Schwester des verstorbenen Johan Henrich Brand und ihrem Mann bewirtschaftet.
Im Jahr 1769 lebten auf dem Hof insgesamt elf Personen. Mit dem Ehepaar, das den Hof bis zur Volljährigkeit des Anerben interimsweise bewirtschaftete, lebten dort zwei Kinder, ein Jungen und ein Mädchen, beide über 10 Jahre alt, also die Kinder der Vorgänger. Außerdem arbeiteten auf Brands Hof sechs Knechte und ein „Junge“. Auf dem Vollspännerhof standen damals acht Pferde und 14 Kühe einschließlich sechs Rindern. Von den 120 Schafen des Hofes gehörten dem Schäfer 50. Unter den 12 gezählten Schweinen waren elf Ferkel. „Brand“ hatte drei Einlieger(-familien), d.h. Mieter, aufgenommen: 1. Henrich Heiligenstöhlers Frau mit zwei Söhnen unter zehn Jahren, ihr Mann diente auf dem Hof, 2. Bartold Düsenberg wohnte mit Frau und zwei kleinen Töchtern in Brands Holzhaus, 3. Simon Jost Kehde mit Frau und kleiner Tochter. Die Einlieger besaßen jeweils eine Kuh.[3]
Im Jahr 1828 lebte das Besitzerpaar Brand mit zwei Söhnen und einer Tochter auf dem Hof. Dort arbeiteten zehn Dienstboten, 7 männliche und drei weibliche. Auf der Leibzucht wohnte die verwitwete Leibzüchterin mit drei Töchtern. Mit den drei Einliegerfamilien mit zwei bzw. drei Kindern gehörten noch 14 weitere Personen zum Hof.[4]
1899 wurde ein neues Wohnhaus erbaut.[5]
Gebäude
Inschriften
ANNO 1741 DEN 28 JUNIUS HAT HANSD BERMD MEIER BRANTS SELIGEN WITWE ANNA ILSABEIN UICKERMANS UND JOHANN HENRICH MEIER BRANDTEN JUNIOR DIESES HAUS LASSEN BAUEN. TOBIAS AM 4 CAP V 6: DEIN LEBEN LANG HABE GOTT VOR AUGEN UND IM HERTZEN UND HÜTE DICH DAS DU IN KEINE SÜNDEWILLIGST UND THUST WIEDER GOTTES GEBOT: GEDENKE MEINER MEIN GOTT IM BESTEN.NEHEM 13.[6]
M FRANS SCHEIFER FECID
WO DER HER NICHT DAS HAUS BAWET SO ARBEITEN UMSONST D[...]
ANNO CHRISTI 1658 HABE ICH TONNES BRANT UND MARIA SEIN HAVSFRAWE DIS HAVS LASSEN BAWEN VND DEN 13. JULV AUFGERICHTET
M. ERNST ...
ANNO 1839 DEN 5 JUNI HAT HEINRICH NIEBUR AUS HÖRSTMAR UND FRIEDERIKE HEGERS AUS BISTRUP DIES HAUS LASSEN BAUEN! FÜRCHTE GOTT UND THUE RECHT SO LEBST DU GLÜCKLICH UND KEIN FEIND KAN DIR SCHADEN.
M M DEPPE
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
- 1439 Herman Branding (Herman Brandinges Hof) [7]
- Tönnies Brand († vor 1644)
- 1644 Tönnies Brand geb. Niewald 1644 oo Marie Brand (Tochter von Tönnies B., begr. 4.10.1710)[8]
- 1683 Johan Brand (* um 1645, Sohn von Tönnies B.) 1683 oo Ilsabein Niedermeyer, Lückhausen[9]
- 1714 Hans Bernd Brand 17.10.1714 oo Anna Ilsabein Ückermann[10]
- um 1741 Johan Henrich Brand 1743 oo Anna Conradine Cöller
Interimswirt:
- 1759 Hanß Berend Meyer Barthold, Wittigenhöfen 23.12.1759 oo Anna Ilsabein Brand (* um 1724, Tochter von Hans Bernd B.)[11]
- 1901 Landwirt Gustav Brand,
Leibzüchter Ernst Brand, Tagelöhner Fritz Bröker, Tagelöhner Fritz Kreie[12]
- 1926 Landwirt Fritz Brand,
Knecht Anton Kreie, Knecht Adolf Seemann, Tagelöhner Fritz Bröker, Postschaffner Gottlieb Altvater, Geschäftsreisender Fritz Steinmeier, Zimmermeister August Petersen, (Kötterhaus im hinteren Sandloch)[13]
Literatur
Wilhelm Schmidt, Lieme. Bilder aus vergangenen Tagen, Lemgo-Lieme 2010
Quellen
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Fritz Starke, Lieme. Eine ländliche Siedlung in Gegenwart und Vergangenheit, Lemgo 1972, S. 174.
- ↑ L 108 A Nr. 50, S. 355.
- ↑ L 92 Z Nr. 1450, S. 516f.
- ↑ L 92 Z Nr. 1452, S. 149.
- ↑ Wilhelm Schmidt, Lieme. Bilder aus vergangenen Tagen, Lemgo-Lieme 2010, S. 9
- ↑ Fritz Starke, Lieme. Eine ländliche Siedlung in Gegenwart und Vergangenheit, Lemgo 1972, S. 178.
- ↑ Lippische Regesten NF 1439.10.25.
- ↑ L 108 A Nr. 50, S. 355; KB Lemgo St. Johann, B.
- ↑ L 108 A Nr. 134, S. 179f.
- ↑ KB Lemgo St. Johann, H.
- ↑ L 108 A Nr. 57, S. 243ff.; KB Lieme, H.
- ↑ Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901 Digitalisat, S. 352.
- ↑ Wilhelm Schmidt, Lieme. Bilder aus vergangenen Tagen, Lemgo-Lieme 2010, S. 9.
Autor*innen
Seitenhistorie
Seite erstellt am 30.07.2025 von Margit Lenniger
Letzte Änderung am: 28.09.2025 von Margit Lenniger