Friedrichstraße (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen

Zeile 33: Zeile 33:
Ihre Väter hatten "die um hiesige Stadt Detmold wüst gelegenen Plätze mit schweren Kosten und sauren Schweiß so weit ausgeteichet, daß dieselben mit Wohnhäusern besetzet werden können [...] und da es besonders den Theil nach den Lemgoer Thore zu, dieser Stadt ruineus und lästig gefallen, wenn der Werre-Fluß ihnen bei starken Gewittern oder auftauung des Schnee - und Eises ein und alle Jahre mit Ueberschwemmung geplaget – solche aber damit abgewendet werden könte, wan an den Fluß herauf kleine Häuserchens gesetzet – deren Bewohner ihrer eigenen Sicherheit halber ihnen keine Mühe und Kosten ersparen würden, durch Teichen und Dämmen den Strohm in seinen Ufern zu bewahren, so wurde auch daselbst, welches man im Campe nennt, zum Anbau geschritten, wovon der Erfolg den anfänglich erwarteten Nutzen denn auch dergestalt gezeiget hat, daß durch die damit verhöhete Lage des Bodens die Werre bei weitem nicht so stark wie vorhin um sich greiffen können, für welche ungeheuren Arbeiten nebst angewendeten Vermögens diesen Anbauern denn auch an irgendeinigen abgaben nichts aufgeleget noch abgefordert worden."<ref>Zit. nach {{PetersBaugeschichte1953}}, S. 190 f.</ref>
Ihre Väter hatten "die um hiesige Stadt Detmold wüst gelegenen Plätze mit schweren Kosten und sauren Schweiß so weit ausgeteichet, daß dieselben mit Wohnhäusern besetzet werden können [...] und da es besonders den Theil nach den Lemgoer Thore zu, dieser Stadt ruineus und lästig gefallen, wenn der Werre-Fluß ihnen bei starken Gewittern oder auftauung des Schnee - und Eises ein und alle Jahre mit Ueberschwemmung geplaget – solche aber damit abgewendet werden könte, wan an den Fluß herauf kleine Häuserchens gesetzet – deren Bewohner ihrer eigenen Sicherheit halber ihnen keine Mühe und Kosten ersparen würden, durch Teichen und Dämmen den Strohm in seinen Ufern zu bewahren, so wurde auch daselbst, welches man im Campe nennt, zum Anbau geschritten, wovon der Erfolg den anfänglich erwarteten Nutzen denn auch dergestalt gezeiget hat, daß durch die damit verhöhete Lage des Bodens die Werre bei weitem nicht so stark wie vorhin um sich greiffen können, für welche ungeheuren Arbeiten nebst angewendeten Vermögens diesen Anbauern denn auch an irgendeinigen abgaben nichts aufgeleget noch abgefordert worden."<ref>Zit. nach {{PetersBaugeschichte1953}}, S. 190 f.</ref>


Das Wasser stieg Jahr für Jahr zwei Ellen hoch in die Häuser. Mistgruben und Abtritte lagen vor den Häusern, nach Westen waren Ställe an die Gartenmauer des Weber’schen Grundstücks angebaut.<ref>{{PetersBaugeschichte1953}}, S. 190 f.</ref> 1843 mussten die Ställe und Mistgruben vor den Häusern entfernt werden.<ref>LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 147.</ref> Aus diesem Anlass erfahren wir die Namen einiger Anwohner, die jedoch nicht bestimmten Hausnummern zugeordnet sind: Schuhmacher Rosemeier, Bataillons-Schreiber Dornheim mit Ehefrau, Witwe Tegeler mit Tochter Friederike, Hoflakai Peter, Tagelöhner Eichmeier, Gärtner Böke und dessen Schwiegersohn Schuhmacher Kirchhoff, Schuhmacher Bensiek, Soldat Watermeier, Witwe Peter und deren Tochter Ehefrau Lauber. Tagelöhner Plöger ist zwar als einer der Eigentümer genannt, wohnt aber nicht in der Straße, sein Mieter war der Maurer Köller.<ref>LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 147, fol. 9 und 65.</ref> Für das Versetzen ihrer Ställe in die Hinterhöfe erhielten die Bewohner eine Entschädigung von 10 bis 25 rt. Diese richtete sich nach den Kostenanschlägen des Zimmermeisters Simon Gehring und Mauermeisters Rakelmann.<ref>LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 147, fol. 65–67.</ref>  
Das Wasser stieg Jahr für Jahr zwei Ellen hoch in die Häuser. Mistgruben und Abtritte lagen vor den Häusern, nach Westen waren Ställe an die Gartenmauer des Weber’schen Grundstücks angebaut.<ref>{{PetersBaugeschichte1953}}, S. 190 f.</ref>  
 
1833 sind alle 11 Hauseigentümer namentlich erwähnt anlässlich einer Erfassung der Ställe, Aborte und Mistgruben vor den Häusern. Es sollte 10 jahre dauern, bis es gelang, die Verlegung dieser Bauten hinter die Häuser zu erreichen.<ref>LAV NRW OWL, L 92 S Nr. Tit III b Nr. 1: Die hiesige Kamp- jetzt Friedrichs-Straße, 1775, 1833 ff.</ref> <ref>LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 147.</ref> Aus diesem Anlass erfahren wir die Namen einiger Anwohner, die jedoch nicht bestimmten Hausnummern zugeordnet sind: Schuhmacher Rosemeier, Bataillons-Schreiber Dornheim mit Ehefrau, Witwe Tegeler mit Tochter Friederike, Hoflakai Peter, Tagelöhner Eichmeier, Gärtner Böke und dessen Schwiegersohn Schuhmacher Kirchhoff, Schuhmacher Bensiek, Soldat Watermeier, Witwe Peter und deren Tochter Ehefrau Lauber. Tagelöhner Plöger ist zwar als einer der Eigentümer genannt, wohnt aber nicht in der Straße, sein Mieter war der Maurer Köller.<ref>LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 147, fol. 9 und 65.</ref> Für das Versetzen ihrer Ställe in die Hinterhöfe erhielten die Bewohner eine Entschädigung von 10 bis 25 rt. Diese richtete sich nach den Kostenanschlägen des Zimmermeisters Simon Gehring und Mauermeisters Rakelmann.<ref>LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 147, fol. 65–67.</ref>  


Die Uferbefestigung war immer wieder ein Thema bei der Regierung.<ref>LAV NRW OWL, L 80.20 / Regierung/Landesregierung Lippe - Domänenabteilung, Nr. 232: Unterhaltung des Ufers der Werre in und bei Detmold, 1829-1831, 1847-1871, 1903-1929.</ref>
Die Uferbefestigung war immer wieder ein Thema bei der Regierung.<ref>LAV NRW OWL, L 80.20 / Regierung/Landesregierung Lippe - Domänenabteilung, Nr. 232: Unterhaltung des Ufers der Werre in und bei Detmold, 1829-1831, 1847-1871, 1903-1929.</ref>
Administrator, Projektmitglied, Bürokraten, Oberflächenadministratoren, Administratoren
13.031

Bearbeitungen