Moltkestraße 20 (Detmold)
OrtsteilDetmold (Kernstadt)
StraßeMoltkestraße (Detmold)
Hausnummer20
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeDetmold
Hausnummer020

1899 gegründete Hausstätte, ehem. Quartiernummer D 430.[1]

Geschichte

1898 von Zimmermeister Friedrich Leonardt aus Heidenoldendorf entworfen und nach Fertigstellung 1900 an Frau Major Julia Zirzow verkauft. Erweiterungsbau von 1937 nach den Plänen des Detmolder Architekten Adolf Wilkening für den neuen Eigentümer Steuerinspektor H. Stork.[2]

Als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 3.4.2001, Nr. A 586.

Gebäude

 
Moltkestraße 20, 2012, Foto: Tsungam

Zweigeschossiger traufständiger Mauerwerksbau mit Putzfassade (Innenwände bis auf die Treppenhauswände aus Fachwerk), halbhoher Sockel, 5-Fensterachsen (ursprünglich 4), Viertelwalmdach. Die rechte Haushälfte mit 2 Fensterachsen über die gesamte Fassadenhöhe risalitartig vorgezogen, der Anbau links von 1937 mit einer Fensterachse etwas zurücktretend, so dass die Straßenfassade zweifach gestuft ist. Schlichter Sockel mit 4 Kellerfenstern, kräftiges Sockelgesims. Erdgeschoss horizontal gegliedert durch Putznuten und Putzvorlagen, die in die Sohlbänke überleiten oder in Diamantquader auf den profilierten Putzrahmungen enden. Über dem profilierten Stockwerksgesims im Obergeschoss die Wandflächen backsteinsichtig mit ockerfarbigen Steinen. Die Gebäude- bzw. Risalit-Ecken durch gequaderte Pilaster betont, Brüstungsfelder gerahmt, Fenstereinfassungen profiliert mit horizontaler Verdachungen mit Diamantquader auf dem Sturzfeld. Weit ausladendes, um die Ecken verkröpftes Kranzgesims mit integrierter Regenrinne wird von Stuckkonsolen an den Enden getragen. Darunter Gurtgesims als Abschluss der Backsteinflächen. Die Rück- und Giebelseiten schlicht. Ortgänge mit profilierten Brettern umkleidet.

Im Inneren die Raumkonzeption der Bauzeit mit ihren 1937 durchgeführten Änderungen weitgehend erhalten. Von der ursprünglichen Ausstattung sind noch vorhanden ein Großteil der Rahmen-Füllungs-Türen im Keller mit bauzeitlichen Beschlägen, die Rahmen-Füllungs-Türen in den Geschossen, jedoch ohne historische Beschläge, die zweiläufige Podesttreppe aus Holz mit gedrechselten Geländerstäben und Antrittspfosten sowie dekorativen Aufdopplungen auf den Freiwangen und die ornamentierten Mettlacher Keramikplatten im Hausflur hinter der Haustür.[3]

Inschriften

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1901 Arthur Zirzow, Major a. D.[4]

1904 Arthur Zirzow, Major a. D.[5]

1909 Zirzow, Major a. D.[6]

1912 Zirzow, Major a. D.[7]

1914 Arthur Zirzow, Major a. D; Caroline Jochim, Wirtschafterin.[8]

1916 Arthur Zirzow, Major a. D; Caroline Jochim, Wirtschafterin.[9]

1918 Carl Nitzsche, Fabrikbesitzer; Gustav Kreienbrink, Konsul, Verlagsbuchhändler, Lippisches Versand-Kontor GmbH, Geschäftsführer: Konsul Kreienbrink.[10]

1920 Gustav Kreienbrink, Konsul, Verlagsbuchhändler.[11]

1923 Gustav Kreienbrink, Konsul, Verlagsbuchhändler.[12]

1925 Viktoria Kreienbrink, Witwe; Otto Splittstoeßer, Bankbeamter.[13]

1926 Viktoria Kreienbrink, Witwe; Otto Splittstoeßer, Prokurist.[14]

Literatur

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Georg Wegemann, Das Alter der Detmolder Wohnhäuser, Typoskript, Detmold 1957 (häufig mit ungenauen oder falschen Datierungen).
  2. Stadt Detmold, Untere Denkmalbehörde, Denkmalkartei.
  3. Stadt Detmold, Untere Denkmalbehörde, Denkmalkartei.
  4. Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901.
  5. Adressbuch der Residenzstadt Detmold. 6. Aufl., Detmold 1904.
  6. Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1909.
  7. Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1912.
  8. Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1914.
  9. Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1916.
  10. Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1918.
  11. Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1920.
  12. Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1923.
  13. Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1925.
  14. Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns

Seitenhistorie

Seite erstellt am 15.06.2025 von Joachim Kleinmanns

Letzte Änderung am: 15.06.2025 von Joachim Kleinmanns