Exterstraße 8a (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen

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Das Gebäude an der Exterstraße 8a wurde dendrochonologischen Befunden nach bereits 1683 errichtet und diente zunächst als Scheune des Hauses [[Exterstraße 5 (Detmold)|Exterstraße 5]].<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref>
Das Gebäude an der Exterstraße 8a wurde dendrochonologischen Befunden nach bereits 1683 errichtet und diente zunächst als Scheune des Hauses [[Exterstraße 5 (Detmold)|Exterstraße 5]].<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref>


Nachdem im Jahre 1742 das Haus Spangenberg [[Krumme Straße 28 (Detmold)|Krumme Straße 28]], in dem "schon länger als 30 Jahre" die Synagoge der Gemeinde lag, verkauft wurde, sah sich die jüdische Gemeinde gezwungen, "Vid[ua] weyl. Advocati Johan Philipp Culemans Scheune" zu erwerben umd zur Synagoge umzubauen.<ref>LAV NRW OWL L 77 A Nr. 5345.</ref> Schon 1723 hatte es wohl Streit über die Plätze in der Synagoge zwischen den Familien von Itzig Moses und Israel Hirsch gegeben, so dass einige Juden eine eigene Synagoge einrichten wollten.<ref>LAV NRW OWL L 18 Nr. 86.</ref>
Nachdem im Jahre 1742 das Haus Spangenberg, [[Krumme Straße 28 (Detmold)|Krumme Straße 28]], in dem "schon länger als 30 Jahre" die Synagoge der Gemeinde lag, verkauft wurde, sah sich die jüdische Gemeinde gezwungen, "Vid[ua] weyl. Advocati Johan Philipp Culemans Scheune" zu erwerben umd zur Synagoge umzubauen.<ref>LAV NRW OWL L 77 A Nr. 5345.</ref> Schon 1723 hatte es wohl Streit über die Plätze in der Synagoge zwischen den Familien von Itzig Moses und Israel Hirsch gegeben, so dass einige Juden eine eigene Synagoge einrichten wollten.<ref>LAV NRW OWL L 18 Nr. 86.</ref>


Gemeinsam mit dem davor gelegenen Haus [[Exterstraße 8 (Detmold)|Exterstraße 8]], welches später als Schule und Vorsängerhaus genutzt wurde, erwab die jüdische Gemeinde 1742 das Gebäude. Dieses wurde wie weiter unten beschrieben zu einer Fachwerksynagoge umgebaut.<ref>{{Mitschke-BuchholzSpuren2020}}, hier S. 29.</ref> Trotz dieser ersten Baumaßnahmen, war die Synagoge wohl noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts mit Stroh ausgelegt und befand sich wohl lange in einem eher schlechten Zustand, weswegen man 1840 und 1845 größeren Renovierungsarbeiten vornahm. Das Gebäude enthielt wohl mehrere wertvolle Kultobjekte, einige Beschreibungen dieser sind im Zuge eines Streites innerhalb der Gemeinde 1782 zustande gekommen und überliefert worden.<ref>Dina van Faassen, Ortsartikel Detmold, in: {{HengstHandbuch2013}}, S. 367</ref>
Gemeinsam mit dem davor gelegenen Haus [[Exterstraße 8 (Detmold)|Exterstraße 8]], welches später als Schule und Vorsängerhaus genutzt wurde, erwab die jüdische Gemeinde 1742 das Gebäude. Dieses wurde wie weiter unten beschrieben zu einer Fachwerksynagoge umgebaut.<ref>{{Mitschke-BuchholzSpuren2020}}, hier S. 29.</ref> Trotz dieser ersten Baumaßnahmen, war die Synagoge wohl noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts mit Stroh ausgelegt und befand sich wohl lange in einem eher schlechten Zustand, weswegen man 1840 und 1845 größeren Renovierungsarbeiten vornahm. Das Gebäude enthielt wohl mehrere wertvolle Kultobjekte, einige Beschreibungen dieser sind im Zuge eines Streites innerhalb der Gemeinde 1782 zustande gekommen und überliefert worden.<ref>Dina van Faassen, Ortsartikel Detmold, in: {{HengstHandbuch2013}}, S. 367</ref>
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[[Datei:DT-Exterstr8a_BA_DT-38-8.png|thumb|Ansicht der Synagoge von Osten mit der Thoranische, vor 1907, Foto: Ferdinand Düstersiek, LLB: BA DT-38-8]]
[[Datei:DT-Exterstr8a_BA_DT-38-8.png|thumb|Ansicht der Synagoge von Osten mit der Thoranische, vor 1907, Foto: Ferdinand Düstersiek, LLB: BA DT-38-8]]


Die ursprüngliche Scheune lag von der Straße zurückgesetzt zwischen und hinter den Hausnummern 6 und 8. Das Gebäude wurde 1742 durch die jüdische Gemeinde Detmolds erworben und zu einer Synagoge umgebaut. Fachwerkbau, bis zum Ende des 18. Jh. mit Stroh gedeckt.<ref>Dina van Faassen, Ortsartikel Detmold, in: {{HengstHandbuch2013}}, S. 367.</ref>. Im für diese Zeit typischen Stile einer Fachwerksynagoge verbaute man sowohl Bogenfenster als auch einen Kultraum im rückwertigen Teil des Hauses. In den Jahren 1840 und 1845 erfolgten weitere notwendige Renovierungen des Gebäudes.<ref>{{Mitschke-BuchholzSpuren2020}}, hier S. 29.</ref>  
Die ursprüngliche Scheune lag von der Straße zurückgesetzt zwischen und hinter den Hausnummern 6 und 8. Das Gebäude wurde 1742 durch die jüdische Gemeinde Detmolds erworben und zu einer Synagoge umgebaut. Fachwerkbau, bis zum Ende des 18. Jh. mit Stroh gedeckt.<ref>Dina van Faassen, Ortsartikel Detmold, in: {{HengstHandbuch2013}}, S. 367.</ref>. Im für diese Zeit typischen Stile einer Fachwerksynagoge verbaute man sowohl Bogenfenster als auch einen Kultraum im rückwertigen Teil des Hauses. In den Jahren 1840 und 1845 erfolgten weitere notwendige Renovierungen des Gebäudes.<ref>{{Mitschke-BuchholzSpuren2020}}, hier S. 29.</ref>
 
An den Pfeilern des Vorhofs nach Gaul die Jahreszahl 1743.<ref>{{GaulStadt1968}}, S. 119.</ref> Der von Gaul aufgeführte Ausstattung in der Sammlung des Lippischen Landesmuseums nicht gesichert aus der Synagoge stammend.


Ausgestattet mit kostbaren, von Gemeindemitgliedern gestifteten Ritualgegenständen. 1875 besaß die Gemeinde 15 Thorarollen.<ref>Dina van Faassen, Ortsartikel Detmold, in: {{HengstHandbuch2013}}, S. 367.</ref>.  
Ausgestattet mit kostbaren, von Gemeindemitgliedern gestifteten Ritualgegenständen. 1875 besaß die Gemeinde 15 Thorarollen.<ref>Dina van Faassen, Ortsartikel Detmold, in: {{HengstHandbuch2013}}, S. 367.</ref>.  
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==Literatur==
==Literatur==
{{GaulStadt1968}}, S. 119.


{{PrachtKulturerbe1998}}.  
{{PrachtKulturerbe1998}}.  
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