Hornsche Straße 38 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen

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Der Hausplatz Honsche Str. Nr. 38 wurde gemeinsam mit den Bauplätzen Leopoldstr. 3 und Hornsche Str. 40 und 42 im Jahre 1832 aus dem Kuhkamp ausgewiesen an Johann Spieß.<ref>LAV NRW OWL L 92 A Fach 181 Nr. 19 I.</ref>
Der Hausplatz Honsche Str. Nr. 38 wurde gemeinsam mit den Bauplätzen Leopoldstr. 3 und Hornsche Str. 40 und 42 im Jahre 1832 aus dem Kuhkamp ausgewiesen an Johann Spieß.<ref>LAV NRW OWL L 92 A Fach 181 Nr. 19 I.</ref>


Der Hausbau erfolgte im Jahr 1840.<ref>LAV NRW OWL L 77 A Nr. 121.</ref> Für den Ratsherren und Lackierer Johann Spieß erbaut. Der Entwurf vermutlich von [https://lippelex.de/index.php?title=Merckel,_Ferdinand_(1808-1893)
Der Hausbau erfolgte im Jahr 1840.<ref>LAV NRW OWL L 77 A Nr. 121.</ref> Für den Ratsherren und Lackierer Johann Spieß erbaut. Der Entwurf vermutlich von [https://lippelex.de/index.php?title=Merckel,_Ferdinand_(1808-1893) Ferdinand Merckel]. 1862 Verkauf an den Architekten Barkhausen.
Ferdinand Merckel]. 1862 Verkauf an den Architekten Barkhausen.


1886 erworben von dem Kaufmann, Kunstsammler und Wissenschaftler [https://lippelex.de/index.php?title=Münsterberg,_Oskar_(1865-1920) Oskar Münsterberg], geb. 1865 als Sohn jüdischer Eltern in Danzig, kam 1886 als Direktor der Klingenbergschen Fabrik nach Detmold. Wohnte hier, bis er 1896 Detmold wieder verließ. 1888–1890 entstand die besondere, größtenteils erhaltene Ausstattung der Räume. Münsterberg integrierte über 50 Spolien und Möbel aus dem 16.–18. Jahrhundert, die er von seinen Reisen bis in den in den mittleren und Fernen Osten mitgebracht hatte (Kassettendecken, Wandvertäfelungen, Türen, Türschlösser, Treppengeländer, Öfen, Delfter Fliesen, neoromanische Türklopfer). Auch nach seinem Ausscheiden bei der Firma Klingenberg 1896 blieb das Haus in Münsterbergs Besitz, seine Erben vermieteten es um 1917 an das Lippische Landeskonservatorium. Als Juden wurden die Münsterbergs im Jahr 1942 enteignet, das Gebäude diente fortan als Sitz desRoten Kreuzes. 1981 erwarb die Stadt Detmold das Haus, um das Gelände für die Verbreiterung der Hornschen Straße bereitstellen zu können. Der Abbruch wurde jedoch durch eine Bürgerinitiative verhindert und der Haus 1986 um 7,20 m im Ganzen nach Norden verschoben und anschließend restauriert. Seit 1996 Sitz des Literaturbüros Ostwestfalen-Lippe in Detmold sowie der Gesellschaft für Christlich-jüdische Zusammenarbeit in Detmold.
1886 erworben von dem Kaufmann, Kunstsammler und Wissenschaftler [https://lippelex.de/index.php?title=Münsterberg,_Oskar_(1865-1920) Oskar Münsterberg], geb. 1865 als Sohn jüdischer Eltern in Danzig, kam 1886 als Direktor der Klingenbergschen Fabrik nach Detmold. Wohnte hier, bis er 1896 Detmold wieder verließ. 1888–1890 entstand die besondere, größtenteils erhaltene Ausstattung der Räume. Münsterberg integrierte über 50 Spolien und Möbel aus dem 16.–18. Jahrhundert, die er von seinen Reisen bis in den in den mittleren und Fernen Osten mitgebracht hatte (Kassettendecken, Wandvertäfelungen, Türen, Türschlösser, Treppengeländer, Öfen, Delfter Fliesen, neoromanische Türklopfer). Auch nach seinem Ausscheiden bei der Firma Klingenberg 1896 blieb das Haus in Münsterbergs Besitz, seine Erben vermieteten es um 1917 an das Lippische Landeskonservatorium. Als Juden wurden die Münsterbergs im Jahr 1942 enteignet, das Gebäude diente fortan als Sitz desRoten Kreuzes. 1981 erwarb die Stadt Detmold das Haus, um das Gelände für die Verbreiterung der Hornschen Straße bereitstellen zu können. Der Abbruch wurde jedoch durch eine Bürgerinitiative verhindert und der Haus 1986 um 7,20 m im Ganzen nach Norden verschoben und anschließend restauriert. Seit 1996 Sitz des Literaturbüros Ostwestfalen-Lippe in Detmold sowie der Gesellschaft für Christlich-jüdische Zusammenarbeit in Detmold.
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