Wellnerweg 15 (Hornoldendorf): Unterschied zwischen den Versionen

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Dienste und Abgaben hatte Wellner wie die anderen Hornoldendorfer an die gräftliche Herrschaft, den Geistlichen und den Küster in Heiligenkirchen und den Rittergutsbesitzer von Hammerstein zu leisten. Letzterem musste er im Sommer wöchentlich mit 2 Pflügen oder 1 Wagen mit 4 Pferden dienen, von Martini bis Petri alle 2 Wochen. Die Knechte erhielten beim Pflügen zu Trinken, bei Fuhren Micken (Brötchen) und Käse.
Dienste und Abgaben hatte Wellner wie die anderen Hornoldendorfer an die gräftliche Herrschaft, den Geistlichen und den Küster in Heiligenkirchen und den Rittergutsbesitzer von Hammerstein zu leisten. Letzterem musste er im Sommer wöchentlich mit 2 Pflügen oder 1 Wagen mit 4 Pferden dienen, von Martini bis Petri alle 2 Wochen. Die Knechte erhielten beim Pflügen zu Trinken, bei Fuhren Micken (Brötchen) und Käse.


Bei der Viehzählung 1604 besitzt Johan Wellner 6 Pferde, 1 Stute und 2 Fohlen, 7 Kühe, 3 Rinder, 1 Kalb, 5 Schweine und 5 Ferkel. 1645 sind es 6 Pferde, 7 Kühe, 6 Rinder 15 Schafe und 7 Schweine.<ref>LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1421, S. 95 und 173.</ref> Nach Ende des 30jährigen Krieges kommt er 1652 immerhin noch (oder wieder) auf 5 Pferde, 4 Stuten, 6 Kühe, 4 Rinder, 5 Schweine und 6 Schafe.<ref>LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1421, S. 202.</ref>
Bei der Viehzählung 1604 besitzt Johan Wellner 6 Pferde, 1 Stute und 2 Fohlen, 7 Kühe, 3 Rinder, 1 Kalb, 5 Schweine und 5 Ferkel. 1645 sind es 6 Pferde, 7 Kühe, 6 Rinder 15 Schafe und 7 Schweine.<ref>LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1421, S. 95 und 173.</ref> Nach Ende des 30jährigen Krieges kommt er 1652 immerhin noch (oder wieder) auf 5 Pferde, 4 Stuten, 6 Kühe, 4 Rinder, 5 Schweine und 6 Schafe.<ref>LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1421, S. 202.</ref> 1782 ist er ein großer Halbmeier.


1850 erklärten die Eheleute Wellner, ihr Hof sei sehr verschuldet, ein Hof- und Viehinventarium seit Jahren nicht vohanden. Ihr ältester Sohn könne das Kolonat nicht aufrecht erhalten, zumal er sich gegen ihren Willen mit einer mittellosen Person verlobt habe.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 10 Bd. 2, 14.</ref> Der meistbietende Verkauf wurde im Regierungs- und Anzeige-Blatt inseriert.<ref>Fürstlich Lippisches Regierungs- und Anzeige-Blatt Nr. 20 (18.5.1850), S. 265, Nr. 21 (25.5.1850), S. 282 f. und Nr. 22 (1.6.1850), S. 298.</ref> Es bot lediglich der Stadtdiener Wellner in Detmold 7000 Taler, weshalb ein zweiter Verkaufstermin angesetzt und im Regierungs- und Anzeige-Blatt inseriert wurde.<ref>Fürstlich Lippisches Regierungs- und Anzeige-Blatt Nr. 23 (8.6.1850), S. 312 und Nr. 24 (15.6.1850), S. 333 f.</ref> Erneut inseriert.<ref>Fürstlich Lippisches Regierungs- und Anzeige-Blatt Nr. 26 (29.6.1850) S. 362 und Nr. 27 (6.7.1850), S. 380.</ref> Neben dem Ratsdiener Wellner bot nun noch der Einlieger Friedrich Sprute aus Schönemark, doch erhielt Wellner bei 9000 Talern den Zuschlag, wogegen der Anerbe Adolph Wellner vergeblich bei der Regierung Widerspruch einlegte. Ratsdiener Wellner verkaufte unmittelbar für 9000 Taler weiter an Hermann Hellmig aus Wissentrup, der sich zur Übernahme der Schulden und einem Brautschatz von je 200 Talern für die Wellnerschen Kinder Adolph, August und Henriette verpflichtete sowie die Nichte des Verkäufers, Wilhelmine, älteste Tochter der früheren Kolonatsbesitzer Wellner, bis spätestens Ende 1850 zu heiraten und den Wellnerschen Eheleuten die Leibzucht zu gewähren.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 10 Bd. 2, 14.</ref>
1850 erklärten die Eheleute Wellner, ihr Hof sei sehr verschuldet, ein Hof- und Viehinventarium seit Jahren nicht vohanden. Ihr ältester Sohn könne das Kolonat nicht aufrecht erhalten, zumal er sich gegen ihren Willen mit einer mittellosen Person verlobt habe.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 10 Bd. 2, 14.</ref> Der meistbietende Verkauf wurde im Regierungs- und Anzeige-Blatt inseriert.<ref>Fürstlich Lippisches Regierungs- und Anzeige-Blatt Nr. 20 (18.5.1850), S. 265, Nr. 21 (25.5.1850), S. 282 f. und Nr. 22 (1.6.1850), S. 298.</ref> Es bot lediglich der Stadtdiener Wellner in Detmold 7000 Taler, weshalb ein zweiter Verkaufstermin angesetzt und im Regierungs- und Anzeige-Blatt inseriert wurde.<ref>Fürstlich Lippisches Regierungs- und Anzeige-Blatt Nr. 23 (8.6.1850), S. 312 und Nr. 24 (15.6.1850), S. 333 f.</ref> Erneut inseriert.<ref>Fürstlich Lippisches Regierungs- und Anzeige-Blatt Nr. 26 (29.6.1850) S. 362 und Nr. 27 (6.7.1850), S. 380.</ref> Neben dem Ratsdiener Wellner bot nun noch der Einlieger Friedrich Sprute aus Schönemark, doch erhielt Wellner bei 9000 Talern den Zuschlag, wogegen der Anerbe Adolph Wellner vergeblich bei der Regierung Widerspruch einlegte. Ratsdiener Wellner verkaufte unmittelbar für 9000 Taler weiter an Hermann Hellmig aus Wissentrup, der sich zur Übernahme der Schulden und einem Brautschatz von je 200 Talern für die Wellnerschen Kinder Adolph, August und Henriette verpflichtete sowie die Nichte des Verkäufers, Wilhelmine, älteste Tochter der früheren Kolonatsbesitzer Wellner, bis spätestens Ende 1850 zu heiraten und den Wellnerschen Eheleuten die Leibzucht zu gewähren.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 10 Bd. 2, 14.</ref>
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