Schauinsland 27 (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen
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Auch der Hof Wellner wurde, wie Timmerhans, Dammeier und Grote aus dem ursprünglichen Königshof [[Königstraße 2 (Heiligenkirchen)|Watermeier Nr. 2]] herausgelöst. Erstmals genannt wurde er im Landschatzregister um 1390 "de Swolner",<ref> Herbert Stöwer, Die lippischen Landschatzregister von 1590 und 1618, Münster/Westf. 1964. </ref> auch Welner, Wellingk. Das Haupthaus des Hofs stand an der Ecke [[Am Krugplatz (Heiligenkirchen)|Am Krugplatz]] und [[Denkmalstraße (Heiligenkirchen)|Denkmalstraße]]. Es wurde 1852 abgetragen und wohl im Neubau von Meister Gehring wiederverwendet. | Auch der Hof Wellner wurde, wie Timmerhans, Dammeier und Grote aus dem ursprünglichen Königshof [[Königstraße 2 (Heiligenkirchen)|Watermeier Nr. 2]] herausgelöst. Erstmals genannt wurde er im Landschatzregister um 1390 "de Swolner",<ref> Herbert Stöwer, Die lippischen Landschatzregister von 1590 und 1618, Münster/Westf. 1964. </ref> auch Welner, Wellingk. Das Haupthaus des Hofs stand an der Ecke [[Am Krugplatz (Heiligenkirchen)|Am Krugplatz]] und [[Denkmalstraße (Heiligenkirchen)|Denkmalstraße]]. Es wurde 1852 abgetragen und wohl im Neubau von Meister Gehring wiederverwendet. | ||
Bauherren des Neubaus waren Friedrich Christoph Wellner und Anna Marie Beins, wie die Inschrift auf dem Torriegel dokumentiert | Bauherren des Neubaus waren Friedrich Christoph Wellner und Anna Marie Beins, wie die Inschrift auf dem Torriegel dokumentiert. | ||
Das Salbuch von 1721 klassifiziert Christoph Welner als Mittelkötter.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 24.</ref> Er war der gräflichen Herrschaft leibeigen, besaß das Gut meierstättisch, gab [https://de.wikipedia.org/wiki/Weinkauf Weinkauf] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Mortuarium Sterbfall]. Das Kolonat bestand aus Wohnhaus und Leibzuchthaus, Hofraum mit einigen Obstbäumen und 2 Eichen besetzt, 1 Garten auf dem Hof, Ländereien und einem kleinen Busch. An das Grafenhaus gab er den Zehnt von 6 Scheffel 4 Metzen Land links der Berlebecke, Burgfestgeld 1 rt 9 gr, Maltz-Geld 9 gr, Hofgerichtsschatz 1 gr 3 d, Sommer- und Winterschatz 2 gr 2 ½ d, 3 Hühner, Kuhgeld zu Michaeli und Pfingsten (Anteil zu den 37 rt des Amts Falkenberg, je nach dem er Vieh hatte). Außerdem leistete er 3 Burgfesttage mit der Hand. Der Zehnt für alle Ländereien jenseits des Wassers (rechts der Berlebecke) stand dem Präsidenten von Piderit zu, außerdem 1 Huhn. Der Pastorei schuldete Wellner jährlich 2 mal das Land ½ Tag zu eggen, alle 2 Jahre Holz und jedes 4. Jahr Mist zu fahren. Dem Küster standen jährlich 3 Metzen Roggen und 6 Eier zu. | Das Salbuch von 1721 klassifiziert Christoph Welner als Mittelkötter.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 24.</ref> Er war der gräflichen Herrschaft leibeigen, besaß das Gut meierstättisch, gab [https://de.wikipedia.org/wiki/Weinkauf Weinkauf] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Mortuarium Sterbfall]. Das Kolonat bestand aus Wohnhaus und Leibzuchthaus, Hofraum mit einigen Obstbäumen und 2 Eichen besetzt, 1 Garten auf dem Hof, Ländereien und einem kleinen Busch. An das Grafenhaus gab er den Zehnt von 6 Scheffel 4 Metzen Land links der Berlebecke, Burgfestgeld 1 rt 9 gr, Maltz-Geld 9 gr, Hofgerichtsschatz 1 gr 3 d, Sommer- und Winterschatz 2 gr 2 ½ d, 3 Hühner, Kuhgeld zu Michaeli und Pfingsten (Anteil zu den 37 rt des Amts Falkenberg, je nach dem er Vieh hatte). Außerdem leistete er 3 Burgfesttage mit der Hand. Der Zehnt für alle Ländereien jenseits des Wassers (rechts der Berlebecke) stand dem Präsidenten von Piderit zu, außerdem 1 Huhn. Der Pastorei schuldete Wellner jährlich 2 mal das Land ½ Tag zu eggen, alle 2 Jahre Holz und jedes 4. Jahr Mist zu fahren. Dem Küster standen jährlich 3 Metzen Roggen und 6 Eier zu. | ||
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1933 wurde eine neue Stallung errichtet.<ref> LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960. </ref> | 1933 wurde eine neue Stallung errichtet.<ref> LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960. </ref> | ||
==Inschriften== | |||
Auf dem Torbogen: "FRIDRICH CHRISTOP WELLNER UND ANNAMARIE BEINS AUS/HORNOLDENDORF HABEN DIESES BAUEN LASSEN. AUF GOTT/UND NICHT AUS [AUF?] MEYNEN RATH WILL ICH MEIN GLÜCKE BAUEN/UND DEM DER MICH ERSCHAFFEN HAT MIT GANZER SEELE TRAUEN./ER DER DIE WELT ALMECHTIG HELT WIRD MICH IN/MEINEN TAGEN ALS GOT UND VATER TRAGEN./ANNO 1652 M. GEHRING". | |||
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ||
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[[Category:Hausstätte]][[Category:Hausstätte in Heiligenkirchen]] | [[Category:Hausstätte]] [[Category:Hausstätte in Heiligenkirchen]] [[Category:Hausstätte auf Schauinsland (Heiligenkirchen)]] [[Category:Kleinkötter]] [[Category:Inschrift in Heiligenkirchen]] | ||