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Auch der Hof Wellner wurde, wie Timmerhans, Dammeier und Grote aus dem ursprünglichen Königshof [[Königstraße 2 (Heiligenkirchen)|Watermeier Nr. 2]] herausgelöst. Erstmals genannt wurde er im Landschatzregister um 1390 "de Swolner",<ref> Herbert Stöwer, Die lippischen Landschatzregister von 1590 und 1618, Münster/Westf. 1964. </ref> auch Welner, Wellingk. Das Haupthaus des Hofs stand an der Ecke [[Am Krugplatz (Heiligenkirchen)|Am Krugplatz]] und [[Denkmalstraße (Heiligenkirchen)|Denkmalstraße]]. Es wurde 1852 abgetragen und wohl im Neubau von Meister Gehring wiederverwendet.  
Auch der Hof Wellner wurde, wie Timmerhans, Dammeier und Grote aus dem ursprünglichen Königshof [[Königstraße 2 (Heiligenkirchen)|Watermeier Nr. 2]] herausgelöst. Erstmals genannt wurde er im Landschatzregister um 1390 "de Swolner",<ref> Herbert Stöwer, Die lippischen Landschatzregister von 1590 und 1618, Münster/Westf. 1964. </ref> auch Welner, Wellingk. Das Haupthaus des Hofs stand an der Ecke [[Am Krugplatz (Heiligenkirchen)|Am Krugplatz]] und [[Denkmalstraße (Heiligenkirchen)|Denkmalstraße]]. Es wurde 1852 abgetragen und wohl im Neubau von Meister Gehring wiederverwendet.  


Bauherren des Neubaus waren Friedrich Christoph Wellner und Anna Marie Beins, wie die Inschrift auf dem Torriegel dokumentiert: "FRIDRICH CHRISTOP WELLNER UND ANNAMARIE BEINS AUS HORNOLDENDORF HABEN DIESES BAUEN LASSEN. AUF GOTT UND NICHT AUS MEYNEN RAT WILL ICH MEIN GLÜCKE BAUEN UND DEM DER MICH ERSCHAFFEN HAT MIT GANZER SEELE TRAUEN: ER DER DIE WELT ALMECHTIG HELT WIRD MICH IN MEINEN TAGEN ALS GOTT UND VATER TRAGEN ANNO 1652 M. GEHRING."
Bauherren des Neubaus waren Friedrich Christoph Wellner und Anna Marie Beins, wie die Inschrift auf dem Torriegel dokumentiert.


Das Salbuch von 1721 klassifiziert Christoph Welner als Mittelkötter.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 24.</ref> Er war der gräflichen Herrschaft leibeigen, besaß das Gut meierstättisch, gab [https://de.wikipedia.org/wiki/Weinkauf Weinkauf] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Mortuarium Sterbfall]. Das Kolonat bestand aus Wohnhaus und Leibzuchthaus, Hofraum mit einigen Obstbäumen und 2 Eichen besetzt, 1 Garten auf dem Hof, Ländereien und einem kleinen Busch. An das Grafenhaus gab er den Zehnt von 6 Scheffel 4 Metzen Land links der Berlebecke, Burgfestgeld 1 rt 9 gr, Maltz-Geld 9 gr, Hofgerichtsschatz 1 gr 3 d, Sommer- und Winterschatz 2 gr 2 ½ d, 3 Hühner, Kuhgeld zu Michaeli und Pfingsten (Anteil zu den 37 rt des Amts Falkenberg, je nach dem er Vieh hatte). Außerdem leistete er 3 Burgfesttage mit der Hand. Der Zehnt für alle Ländereien jenseits des Wassers (rechts der Berlebecke) stand dem Präsidenten von Piderit zu, außerdem 1 Huhn. Der Pastorei schuldete Wellner jährlich 2 mal das Land ½ Tag zu eggen, alle 2 Jahre Holz und jedes 4. Jahr Mist zu fahren. Dem Küster standen jährlich 3 Metzen Roggen und 6 Eier zu.
Das Salbuch von 1721 klassifiziert Christoph Welner als Mittelkötter.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 24.</ref> Er war der gräflichen Herrschaft leibeigen, besaß das Gut meierstättisch, gab [https://de.wikipedia.org/wiki/Weinkauf Weinkauf] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Mortuarium Sterbfall]. Das Kolonat bestand aus Wohnhaus und Leibzuchthaus, Hofraum mit einigen Obstbäumen und 2 Eichen besetzt, 1 Garten auf dem Hof, Ländereien und einem kleinen Busch. An das Grafenhaus gab er den Zehnt von 6 Scheffel 4 Metzen Land links der Berlebecke, Burgfestgeld 1 rt 9 gr, Maltz-Geld 9 gr, Hofgerichtsschatz 1 gr 3 d, Sommer- und Winterschatz 2 gr 2 ½ d, 3 Hühner, Kuhgeld zu Michaeli und Pfingsten (Anteil zu den 37 rt des Amts Falkenberg, je nach dem er Vieh hatte). Außerdem leistete er 3 Burgfesttage mit der Hand. Der Zehnt für alle Ländereien jenseits des Wassers (rechts der Berlebecke) stand dem Präsidenten von Piderit zu, außerdem 1 Huhn. Der Pastorei schuldete Wellner jährlich 2 mal das Land ½ Tag zu eggen, alle 2 Jahre Holz und jedes 4. Jahr Mist zu fahren. Dem Küster standen jährlich 3 Metzen Roggen und 6 Eier zu.
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1933 wurde eine neue Stallung errichtet.<ref> LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960. </ref>
1933 wurde eine neue Stallung errichtet.<ref> LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960. </ref>
==Inschriften==
Auf dem Torbogen: "FRIDRICH CHRISTOP WELLNER UND ANNAMARIE BEINS AUS/HORNOLDENDORF HABEN DIESES BAUEN LASSEN. AUF GOTT/UND NICHT AUS [AUF?] MEYNEN RATH WILL ICH MEIN GLÜCKE BAUEN/UND DEM DER MICH ERSCHAFFEN HAT MIT GANZER SEELE TRAUEN./ER DER DIE WELT ALMECHTIG HELT WIRD MICH IN/MEINEN TAGEN ALS GOT UND VATER TRAGEN./ANNO 1652 M. GEHRING".


==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
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[[Category:Hausstätte]][[Category:Hausstätte in Heiligenkirchen]]
[[Category:Hausstätte]] [[Category:Hausstätte in Heiligenkirchen]] [[Category:Hausstätte auf Schauinsland (Heiligenkirchen)]] [[Category:Kleinkötter]] [[Category:Inschrift in Heiligenkirchen]]
Administrator, Projektmitglied, Bürokraten, Oberflächenadministratoren, Administratoren
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