Istruper Straße 74-76 (Wellentrup): Unterschied zwischen den Versionen

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Vollspänner, 1721 "Vierzehnnächter" (spanndienstpflichtiger Bauer im Amt Blomberg, der alle zwei Wochen, also "14-nächtig", dienen mussste), 1829 gemeiner Vollmeier (bückeburgische Nr. 10). Der Hof Ottomeyer entstand vermutlich im Hochmittelalter durch Abtrennung von dem älteren Wellentruper Meierhof. Wie dieser gehörte er zur Grundherrschaft des Bendediktinerinnenklosters Gehrden (Kreis Höxter). Der alte Hofname Otto wurde um 1700 mit der Berufsbezeichnung -meyer verbunden.
Vollspänner, 1721 "Vierzehnnächter" (spanndienstpflichtiger Bauer im Amt Blomberg, der alle zwei Wochen, also "14-nächtig", dienen mussste), 1829 gemeiner Vollmeier (bückeburgische Nr. 10). Der Hof Ottomeyer entstand vermutlich im Hochmittelalter durch Abtrennung von dem älteren Wellentruper Meierhof. Wie dieser gehörte er zur Grundherrschaft des Bendediktinerinnenklosters Gehrden (Kreis Höxter). Der alte Hofname Otto wurde um 1700 mit der Berufsbezeichnung -meyer verbunden.


1866 erhielt Friedrich Ottomeyer eine Konzession zu einem Lohndresch- und Sägebetrieb mit zwei englischen Dampflokomobilen, die er ein Jahr zuvor erworben hatte. Er begann mit der Reparatur und dem Bau von Lokomobilen und Dreschmaschinen in der hofeigenen Schmiede und Maschinenfabrik - als einer der ersten in Westfalen. 1877 verlegte Ottomeyer die Maschinenfabrik nach Steinheim, wo sie noch bis 2010 als Landmaschinenhandel und Autohaus bestand.<ref>Heinrich Stiewe, Vom Meierhof zur Maschinenfabrik. Die Anfänge der Firma Ottomeyer in Wellentrup und Steinheim, in: {{StieweWellentrup2002}}, S. 195-205 sowie https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ottomeyer_(Unternehmen) (letzter Zugriff: 21.12.2024).</ref>
1866 erhielt Friedrich Ottomeyer eine Konzession zu einem Lohndresch- und Sägebetrieb mit zwei englischen Dampflokomobilen, die er ein Jahr zuvor erworben hatte. Die '''Firma F. Ottomeyer''' begann mit der Reparatur und dem Bau von Lokomobilen und Dreschmaschinen in der hofeigenen Schmiede und Maschinenfabrik - als einer der ersten in Westfalen. 1877 verlegte Ottomeyer die Maschinenfabrik nach Steinheim, wo sie noch bis 2010 als Landmaschinenhandel und Autohaus bestand.<ref>Heinrich Stiewe, Vom Meierhof zur Maschinenfabrik. Die Anfänge der Firma Ottomeyer in Wellentrup und Steinheim, in: {{StieweWellentrup2002}}, S. 195-205 sowie https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ottomeyer_(Unternehmen) (letzter Zugriff: 21.12.2024).</ref>


1888 gründeten einige Bauern aus Wellentrup und benachbarten Dörfern die '''Molkerei Wellentrup''', die älteste bäuerliche Genossenschaftsmolkerei in Lippe. Sie befand sich bis 1949 auf dem Hof Nr. 1 im Gebäude der früheren Maschinenfabrik Ottomeyer, Istruper Str. 74 (abgebrochen ca. 2014), 1947-49 wurde ein Neubau am Ortseingang errichtet Istruper Straße 83. Nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten schloss sich die Molkerei Wellentrup 1956 mit der Molkereigenossenschaft Detmold zusammen.<ref>Heinrich Stiewe, Cheruskia-Tafelbutter und honny-ponny. Die Molkerei Wellentrup (1888-1956), in: {{StieweWellentrup2002}}, S. 206-216.</ref>
1888 gründeten einige Bauern aus Wellentrup und benachbarten Dörfern die '''Molkerei Wellentrup''', die älteste bäuerliche Genossenschaftsmolkerei in Lippe. Sie befand sich bis 1949 auf dem Hof Nr. 1 im Gebäude der früheren Maschinenfabrik Ottomeyer, Istruper Str. 74 (abgebrochen ca. 2014), 1947-49 wurde ein Neubau am Ortseingang errichtet Istruper Straße 83. Nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten schloss sich die Molkerei Wellentrup 1956 mit der Molkereigenossenschaft Detmold zusammen.<ref>Heinrich Stiewe, Cheruskia-Tafelbutter und honny-ponny. Die Molkerei Wellentrup (1888-1956), in: {{StieweWellentrup2002}}, S. 206-216.</ref>