Alter Mühlenweg 12 (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen
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Alter Mühlenweg 12 (Heiligenkirchen) (Quelltext anzeigen)
Version vom 13. Dezember 2025, 17:23 Uhr
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Ehemals Heiligenkirchen Nr. 27, Wassermühle der gräflichen Rentkammer ("Kammermühle") | {{Hausstätte info | ||
|Ortsteil=Heiligenkirchen | |||
|Straße=Alter Mühlenweg (Heiligenkirchen) | |||
|Hausnummer=12 | |||
|Koordinaten=51.90423, 8.8801 | |||
|Ortsteil1901=Heiligenkirchen | |||
|Hausnummer1901=027 | |||
}}Ehemals Heiligenkirchen Nr. 27, Wassermühle der gräflichen Rentkammer ("Kammermühle") | |||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
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1782 bestand das Anwesen aus einem "Hof im Zuschlage, von dem kleinen Placken nebst Garten mit Obstbäumen vor Jahren Groten à 1700 gekauft und herrschaftl. ist 4 Metzen", einem Wohnhaus, der Mahlmühle mit 3 Gängen und einer Ölmühle, einer Scheune und einem Schweinestall. Der Müller zahlte dafür eine jährliche Pacht von 245 Talern. Es gab zwei Gärten, einen hinterm Haus am Teiche gelegen, 1696 und 1700 von Wächter in [[Berlebeck]] gekauft, und einen Garten mit Baumhof auf dem Steinknapp, 1699 von Watermeier gekauft. Für die von Kontributionspflichtigen gekauften Grundstücke wurde der Müller zur Kontribution herangezogen, ansonsten war der Müller frei. | 1782 bestand das Anwesen aus einem "Hof im Zuschlage, von dem kleinen Placken nebst Garten mit Obstbäumen vor Jahren Groten à 1700 gekauft und herrschaftl. ist 4 Metzen", einem Wohnhaus, der Mahlmühle mit 3 Gängen und einer Ölmühle, einer Scheune und einem Schweinestall. Der Müller zahlte dafür eine jährliche Pacht von 245 Talern. Es gab zwei Gärten, einen hinterm Haus am Teiche gelegen, 1696 und 1700 von Wächter in [[Berlebeck]] gekauft, und einen Garten mit Baumhof auf dem Steinknapp, 1699 von Watermeier gekauft. Für die von Kontributionspflichtigen gekauften Grundstücke wurde der Müller zur Kontribution herangezogen, ansonsten war der Müller frei. | ||
Am 28. September 1853 brannten das 1782 erwähnte Wohnhaus der Mühle und ein kleines, der Witwe Grote gehörendes Haus mit Webstuhl ab. Baurat Ferdinand Brune entwarf und kalkulierte bis Ende Dezember einen massiven Neubau, der rechtwinklig mit dem Mühlengebäude verbunden wurde (der Vorgänger hatte separat gestanden): Nach Süden eingeschossiger Bruchsteinbau mit Souterrain zum westlichen Mühlengerinne und Hof im Norden. Halbwalmdach mit Hohlziegeldeckung, die Dachkanten in Schiefer gefasst, Zinkdachrinnen und vier halbrunde Zinkdachfenster. In der Stirnseite des Mühlenbaus eine mittige Tür mit seitlichen kleinen Fenstern. Östlich schließt sich der neue Wohnteil an, sechs Achsen, davon die dritte mit der zweiflügeligen Haustür und Oberlicht, die übrigen mit großen Fenstern. Talseitig Tor. Alle Öffnungen mit Sandsteingewänden. Im Inneren Hausflur, zwei Stuben mit eisernen Öfen und engem Schornstein, Kammer und Küche mit gemauertem Herd, Rauchfang und weitem Schornstein, darüber Räucherkammer. Veranschlagt war der Bau mit 2.207 Talern zuzüglich der Holztaxe von 423 Talern. Dazu gab die Brandkasse rund 575 Taler. Maurermeister Hilker aus Heiligenkirchen errichtete den Rohbau im wesentlichen 1854, Fertigstellung 1855. | Am 28. September 1853 brannten das 1782 erwähnte Wohnhaus der Mühle und ein kleines, der Witwe Grote gehörendes Haus mit Webstuhl ab. Baurat [https://lippelex.de/index.php?title=Brune,_Ferdinand_(1803-1857) Ferdinand Brune] entwarf und kalkulierte bis Ende Dezember einen massiven Neubau, der rechtwinklig mit dem Mühlengebäude verbunden wurde (der Vorgänger hatte separat gestanden): Nach Süden eingeschossiger Bruchsteinbau mit Souterrain zum westlichen Mühlengerinne und Hof im Norden. Halbwalmdach mit Hohlziegeldeckung, die Dachkanten in Schiefer gefasst, Zinkdachrinnen und vier halbrunde Zinkdachfenster. In der Stirnseite des Mühlenbaus eine mittige Tür mit seitlichen kleinen Fenstern. Östlich schließt sich der neue Wohnteil an, sechs Achsen, davon die dritte mit der zweiflügeligen Haustür und Oberlicht, die übrigen mit großen Fenstern. Talseitig Tor. Alle Öffnungen mit Sandsteingewänden. Im Inneren Hausflur, zwei Stuben mit eisernen Öfen und engem Schornstein, Kammer und Küche mit gemauertem Herd, Rauchfang und weitem Schornstein, darüber Räucherkammer. Veranschlagt war der Bau mit 2.207 Talern zuzüglich der Holztaxe von 423 Talern. Dazu gab die Brandkasse rund 575 Taler. Maurermeister Hilker aus Heiligenkirchen errichtete den Rohbau im wesentlichen 1854, Fertigstellung 1855. | ||
1855 kam eine Fläche von rund 33 Quadratruten vom Lande des Kolonats Grote Nr. 8 hinzu, worauf eine Sägemühle errichtet wurde (Salbuch 1854). Der Entwurf stammte ebenfalls von Baurat Brune. Siehe [[Am Grotenhof 27 (Heiligenkirchen)|Am Grotenhof 27]]. | 1855 kam eine Fläche von rund 33 Quadratruten vom Lande des Kolonats Grote Nr. 8 hinzu, worauf eine Sägemühle errichtet wurde (Salbuch 1854). Der Entwurf stammte ebenfalls von Baurat Brune. Siehe [[Am Grotenhof 27 (Heiligenkirchen)|Am Grotenhof 27]]. | ||
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* 1732 Johann Conrad Schürmann, Witwer und Möller zu Heiligenkirchen, 3. Ehe mit Catharina Margarethe Elisabeth weil. Johann Cord Tötemeyer daselbst nachgelassene ehel. Tochter, er frei, sie eigen und hat sich davon den 16.4.1732 losgekauft, kommt zum Bräutigam in die von gnädigster Herrschaft meierstättisch besetzende Mühle und bringt aus Zusage ihres Bruders Johann Cord Tötemeyer mit in die Ehe 80 rt, 1 Pferd, 2 Kuh, 2 Rinder, 2 fette und 2 magere Schweine, 3 Sack Korn halb hart halb Habern [Hafer] und landes manierlichen Brautwagen, wobei 40 rt bezahlt, die übrige jährlich mit 5 rt, Vieh und Korn aber unter der Hand entrichtet werden soll. Wenn der Bräutigam vor der Braut mit Tod abgehen würde, so behält sie selber den Meyerstand in der Mühle von dato an noch eilff Jahr und genießet wenn solche verdlossen die Leibzucht, welche besteht in einem à parton neuen Hause und dabey belegenen Garten ad dies vita. Was sie aber beygebracht, solches behält sie nicht nur vor sich und ihr zu erziehende Kinder sondern auch 290 rt welche der Bräutigam in Länderei stehen hat dergestalt daß sie weder vor sich noch ihre künftigen Kinder am Brautschatz aus der Mühle oder diese von ihrem Vatter etwas zu gewarten haben sollen. Der Bräutigam hat aus deren zweyen erstern Ehen noch 5 Kinder alß 4 Söhne und eine Tochter welche mit Ausschließung der aus dieser ehe zu erspringenden Kindern den Krug zum Externstein nebst dem neuen Wohnhaus und 1400 rt paar gold dermahlen unter sich zu theilen haben sollen. <ref> LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 137: Eheprotokolle, Vormundschaftsprotokolle und Stätteabtretungsprotokolle Amt Detmold [Band 5], Laufzeit 1732-1736, S. 26. </ref> | * 1732 Johann Conrad Schürmann, Witwer und Möller zu Heiligenkirchen, 3. Ehe mit Catharina Margarethe Elisabeth weil. Johann Cord Tötemeyer daselbst nachgelassene ehel. Tochter, er frei, sie eigen und hat sich davon den 16.4.1732 losgekauft, kommt zum Bräutigam in die von gnädigster Herrschaft meierstättisch besetzende Mühle und bringt aus Zusage ihres Bruders Johann Cord Tötemeyer mit in die Ehe 80 rt, 1 Pferd, 2 Kuh, 2 Rinder, 2 fette und 2 magere Schweine, 3 Sack Korn halb hart halb Habern [Hafer] und landes manierlichen Brautwagen, wobei 40 rt bezahlt, die übrige jährlich mit 5 rt, Vieh und Korn aber unter der Hand entrichtet werden soll. Wenn der Bräutigam vor der Braut mit Tod abgehen würde, so behält sie selber den Meyerstand in der Mühle von dato an noch eilff Jahr und genießet wenn solche verdlossen die Leibzucht, welche besteht in einem à parton neuen Hause und dabey belegenen Garten ad dies vita. Was sie aber beygebracht, solches behält sie nicht nur vor sich und ihr zu erziehende Kinder sondern auch 290 rt welche der Bräutigam in Länderei stehen hat dergestalt daß sie weder vor sich noch ihre künftigen Kinder am Brautschatz aus der Mühle oder diese von ihrem Vatter etwas zu gewarten haben sollen. Der Bräutigam hat aus deren zweyen erstern Ehen noch 5 Kinder alß 4 Söhne und eine Tochter welche mit Ausschließung der aus dieser ehe zu erspringenden Kindern den Krug zum Externstein nebst dem neuen Wohnhaus und 1400 rt paar gold dermahlen unter sich zu theilen haben sollen. <ref> LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 137: Eheprotokolle, Vormundschaftsprotokolle und Stätteabtretungsprotokolle Amt Detmold [Band 5], Laufzeit 1732-1736, S. 26. </ref> | ||
* 1744 Schürmanns Witwe Katharina Margarete Elisabeth Teutmeyer heiratet auf den Teuthof zurück (ihren 12 Jahre jüngeren Neffen, siehe [[Unterer Weg | * 1744 Schürmanns Witwe Katharina Margarete Elisabeth Teutmeyer heiratet auf den Teuthof zurück (ihren 12 Jahre jüngeren Neffen, siehe [[Unterer Weg 12 (Heiligenkirchen)|Teuthof]]). Das Eheprotokoll vom 11.4.1744 lautet: Johann Conrad, weil. Johann Cord Tötemeyers zu Heiligenkirchen ehel. nachgel. Sohn nimmt zur Ehe Trinen Margreth Elisabeth, weil. Johann Conrad Schuermanns daselbst nachgebliebene Witwe, sind eigen, sie kommt zu ihm auf den von seiner Stiefmutter ihm jetzo abzutretenden Hof und bringt laut des über ihre Vorkinder bei Hochgräfl. Regierung bestellten Vormunds Jobst Berend Tötemeyers allhier Aussage, weil sie ohnpäßlichkeit halber selbst nicht refferiren könne, 300 rt, der Bräutigam verspricht seinen unverheirateten und kränklichen Bruder Johann Theophilus solange er in coelibatu verbleiben wird alljährlich von 2 Scheffelsaat das darauf gewachsene reine Hartkorn zu sowie Handpf… zu geben. <ref> LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 138: Eheprotokolle, Vormundschaftsprotokolle und Stätteabtretungsprotokolle Amt Detmold [Band 6], Laufzeit 1737-1746, S. 361.</ref> | ||
* 1744-1759 Stiefsohn Johan Friedrich Schürmann (seine Mutter war eine Meyer zu Wantrup gewesen, deren Schwester eine verh. Köllermeier). Johann Friedrich heiratete eine Schwester von Johan Conrad Tötemeyer, Friederike Sophia. | * 1744-1759 Stiefsohn Johan Friedrich Schürmann (seine Mutter war eine Meyer zu Wantrup gewesen, deren Schwester eine verh. Köllermeier). Johann Friedrich heiratete eine Schwester von Johan Conrad Tötemeyer, Friederike Sophia. | ||
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* 1860-1869 Stuckmann. | * 1860-1869 Stuckmann. | ||
* 1870-1872 Heinrich August Kamp (geb. Cappel 25.10.1844–?), ehel. Sohn des Colons Heinrich Kamp Nr. 14 zu [[Großenmarpe]], jetzt Mühlenpächter zu Heiligenkirchen, heiratet am 24.4.1870 Johanne Karoline Auguste Struckmann (13.3.1843–?) geb. Kuntze zu Großenberkel | * 1870-1872 Heinrich August Kamp (geb. Cappel 25.10.1844–?), ehel. Sohn des Colons Heinrich Kamp Nr. 14 zu [[Großenmarpe]], jetzt Mühlenpächter zu Heiligenkirchen, heiratet am 24.4.1870 Johanne Karoline Auguste Struckmann (13.3.1843–?) geb. Kuntze zu Großenberkel, Witwe des Mühlenpächters Ludwig Gottlieb August Struckmann († 15.10.1869) zu Heiligenkirchen (Kirchenbuch). Kamp war 1844 als Sohn des Kolon Nr. 14 zu [[Großenmarpe]] Heinrich Kamp geb. Betke und der Friederike Kamp daselbst geboren worden. Auguste Kuntze war 1843 als Tochter des Wilhelm Kuntze in Großberkel bei Hameln geboren worden; sie brachte zwei in Heiligenkirchen geborene Kinder mit in die Ehe (1867 Johann Ludwig Wilhelm 1869 Johanne Sophie Auguste). Kamp ging vermutlich bereits 1870 als Müller nach Lippspringe, wo das Paar 5 weitere Kinder taufen ließ (1871 Anna Emma Ida, 1874 Wilhelm, 1878 Wilhelmine Dorette, 1880 Wilhelm Hermann, 1882 Lina Henriette).<ref>{{SchallEinwanderungsgeschichte2025}}, hier S. 10.</ref> | ||
* 1872-1881 Reese. | * 1872-1881 Reese. | ||
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