Am Rautenberg 15 (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen
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Am Rautenberg 15 (Heiligenkirchen) (Quelltext anzeigen)
Version vom 5. Dezember 2023, 19:44 Uhr
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==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
Gegründet wurde der Hof zur Zeit Karls des Großen über der sächsischen Siedlung Wamelincsthorp gleichzeitig mit dem Königshof [[Königstraße 2 (Heiligenkirchen)|Watermeier]] sowie den Höfen [[Denkmalstraße 55 (Heiligenkirchen)|Köllermeier]] und [[Unterer Weg 12 (Heiligenkirchen)|Teutmeyer]]. Erstmals genannt wurde er im um 1390 entstandenen Schatzregister: "de Meyger to Wamelynchtorpe".<ref> | Gegründet wurde der Hof zur Zeit Karls des Großen über der sächsischen Siedlung Wamelincsthorp gleichzeitig mit dem Königshof [[Königstraße 2 (Heiligenkirchen)|Watermeier]] sowie den Höfen [[Denkmalstraße 55 (Heiligenkirchen)|Köllermeier]] und [[Unterer Weg 12 (Heiligenkirchen)|Teutmeyer]]. Erstmals genannt wurde er im um 1390 entstandenen Schatzregister: "de Meyger to Wamelynchtorpe".<ref>{{StöwerLandschatzregister2001}}, S. 145.</ref> | ||
Nach der Abgabenhöhe im Landschatzregister von 1590 war nicht mehr der Hof Watermeier der größte, sondern Wantrup.<ref> Herbert Stöwer, Die lippischen Landschatzregister von 1590 und 1618. Münster/Westf. 1964. </ref> 1782 war er der einzige [ | Nach der Abgabenhöhe im Landschatzregister von 1590 war nicht mehr der Hof Watermeier der größte, sondern Wantrup.<ref> Herbert Stöwer, Die lippischen Landschatzregister von 1590 und 1618. Münster/Westf. 1964. </ref> 1782 war er der einzige [[Vollmeier]] in Heiligenkirchen. Wie die Besitzer der anderen Althöfe Heiligenkirchens war er dem lippischen Grafenhaus leibeigen und besaß das Gut meierstättisch, d. h. mit dem Recht, es zu vererben. Dem Detmolder Grafenhaus gab er [[Weinkauf]] und [[Sterbfall]] und war diesem auch dienstpflichtig. Weinkauf war eine Gebühr, die bei der Übernahme des Hofes, meist durch Erbschaft oder Eheschließung, an den Grundherren zu zahlen war. | ||
1723 bestand die Hofanlage aus einem Wohnhaus, einem Leibzuchthaus, einem alten Pferdehaus, einem Schoppen, einer "steinernen Burg" (turmartiger Speicher, 1908 abgebrochen) und einem alten Bauhaus.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 24.</ref> [https://de.wikipedia.org/wiki/Bauhaus_(Gebäude) Bauhaus] ist in Niederdeutschland der Begriff für ein Wirtschaftsgebäude, meist auf der Vorburg einer Burg. Im Grundriss entspricht es als Hallenhaus einem großen niederdeutschen Bauernhaus. Da hier eingangs ein Wohnhaus erwähnt wurde, könnte es sich bei dem Bauhaus um das alte Wohnhaus handeln, welches beim Bau des neuen demnach nicht abgebrochen wurde. Der Hofraum war mit Eichen und Obstbäumen bewachsen. Unten und oben an den Hofraum grenzend sowie am Wohnhaus lagen Gärten. Abgesehen von dem Teich im Hofraum waren die übrigen drei "im Berge" unbrauchbar. Reste dieser drei Teiche sind heute noch hinter der Scheune im Gehölz auszumachen. Oberhalb des Hofs "an der Grothenburg" lag ein mit einem Graben umgebenes Gehölz, worin bei voller Mast zwölf Schweine gemästet werden konnten, im Büchenholz darüber ein Gehölz für weitere sechs Schweine. Auch die Eicheln der vor dem Hof stehenden etlichen Eichenbäume erlaubten die volle Mast zwei weiterer Schweine, also insgesamt 20. | 1723 bestand die Hofanlage aus einem Wohnhaus, einem Leibzuchthaus, einem alten Pferdehaus, einem Schoppen, einer "steinernen Burg" (turmartiger Speicher, 1908 abgebrochen) und einem alten Bauhaus.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 24.</ref> [https://de.wikipedia.org/wiki/Bauhaus_(Gebäude) Bauhaus] ist in Niederdeutschland der Begriff für ein Wirtschaftsgebäude, meist auf der Vorburg einer Burg. Im Grundriss entspricht es als Hallenhaus einem großen niederdeutschen Bauernhaus. Da hier eingangs ein Wohnhaus erwähnt wurde, könnte es sich bei dem Bauhaus um das alte Wohnhaus handeln, welches beim Bau des neuen demnach nicht abgebrochen wurde. Der Hofraum war mit Eichen und Obstbäumen bewachsen. Unten und oben an den Hofraum grenzend sowie am Wohnhaus lagen Gärten. Abgesehen von dem Teich im Hofraum waren die übrigen drei "im Berge" unbrauchbar. Reste dieser drei Teiche sind heute noch hinter der Scheune im Gehölz auszumachen. Oberhalb des Hofs "an der Grothenburg" lag ein mit einem Graben umgebenes Gehölz, worin bei voller Mast zwölf Schweine gemästet werden konnten, im Büchenholz darüber ein Gehölz für weitere sechs Schweine. Auch die Eicheln der vor dem Hof stehenden etlichen Eichenbäume erlaubten die volle Mast zwei weiterer Schweine, also insgesamt 20. | ||
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
{{WendtAmt1965}}. | |||
{{StöwerLandschatzregister1964}}. | |||
{{StöwerLandschatzregister2001}}. | |||
==Quellen== | ==Quellen== | ||
LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 24 | |||
LAV NRW OWL, L 63 Nr. 53: Vogtey Falckenberg, Varia. | LAV NRW OWL, L 63 Nr. 53: Vogtey Falckenberg, Varia. | ||