Allee 1 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen

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"Schon früh bestand die Überlegung, die westliche Seite des Kanals nicht nur durch die Lindenreihen und die dahinter liegende Allee zu gestalten, sondern sie ebenfalls zu bebauen und ein Pendant zur Neustadt zu schaffen. 1722 hatte der hugenottische Arzt Dr. Jean Vincent die Errichtung einer 'Faubourg de la ville de Detmold' vorgeschlagen, mit Kolonistenhäusern zur Ansiedlung französischer Handwerker und mit einer dem Schloss Favorite gegenüber liegenden französischen Kirche." Die französische Gemeinde hatte allerdings Lippe bereits 1716 verlassen. Die Idee "hinter der Allee eine zweyte Neustadt aufzuführen", um Landesbedienstete angemessen unterzubringen, realisierte erst [https://lippelex.de/index.php?title=Pauline,_Lippe,_Fürstin_(1769-1820) Fürstin Pauline]. Sie finanzierte den Bau der ersten Hauses Allee 1 durch eine Lotterie mit einem Lospreis von 5 Reichstalern.<ref>{{RuppertKanal2009}}, S. 13 f.</ref> Es wurde 1818/19 erbaut und 1819 verlost.<ref>{{PetersBaugeschichte1953}}, S. 200 f., mit Abb.}}</ref>
"Schon früh bestand die Überlegung, die westliche Seite des Kanals nicht nur durch die Lindenreihen und die dahinter liegende Allee zu gestalten, sondern sie ebenfalls zu bebauen und ein Pendant zur Neustadt zu schaffen. 1722 hatte der hugenottische Arzt Dr. Jean Vincent die Errichtung einer 'Faubourg de la ville de Detmold' vorgeschlagen, mit Kolonistenhäusern zur Ansiedlung französischer Handwerker und mit einer dem Schloss Favorite gegenüber liegenden französischen Kirche." Die französische Gemeinde hatte allerdings Lippe bereits 1716 verlassen. Die Idee "hinter der Allee eine zweyte Neustadt aufzuführen", um Landesbedienstete angemessen unterzubringen, realisierte erst [https://lippelex.de/index.php?title=Pauline,_Lippe,_Fürstin_(1769-1820) Fürstin Pauline]. Sie finanzierte den Bau der ersten Hauses Allee 1 durch eine Lotterie mit einem Lospreis von 5 Reichstalern.<ref>{{RuppertKanal2009}}, S. 13 f.</ref> Es wurde 1818/19 erbaut und 1819 verlost.<ref>{{PetersBaugeschichte1953}}, S. 200 f., mit Abb.}}</ref>


Der Entwurf des Hauses stammt, abweichend von bisherigen Annahmen, von dem Lemgoer Geometer Heinrich Overbeck. Kammerrat Gerke bescheinigte dies 1819: "Derselbe [Overbeck] ist auch ganz dazu geeignet von neuen Bauten Risse und Anschläge anzufertigen, wie seine Zeichnungen von dem neuen Gebäude an der Allée und von der Brücke bei Heerse zeigen."<ref>{{KleinmannsLandbaumeister2024}}.</ref> <ref> LAV NRW OWL, L 92 R Nr. 132, fol. 14.</ref> Mit dem Gebäude an der Allee war das von Pauline durch die Lotterie finanzierte erste und bis dahin einzige Haus dort gemeint.</ref>  
Der Entwurf des Hauses stammt, abweichend von bisherigen Annahmen, wohl von dem Lemgoer Geometer Heinrich Overbeck. Kammerrat Gerke bescheinigte dies 1819: "Derselbe [Overbeck] ist auch ganz dazu geeignet von neuen Bauten Risse und Anschläge anzufertigen, wie seine Zeichnungen von dem neuen Gebäude an der Allée und von der Brücke bei Heerse zeigen."<ref>{{KleinmannsLandbaumeister2024}}.</ref> <ref> LAV NRW OWL, L 92 R Nr. 132, fol. 14.</ref> Mit dem Gebäude an der Allee war das von Pauline durch die Lotterie finanzierte erste und bis dahin einzige Haus dort gemeint.</ref>  


Heinrich Christian August Overbeck (* 1.8.1786 in Lippstadt, † 4.4.1852 in Lemgo) war seit 1808 als Feldmesser (Geometer) gegen Diäten beschäftigt. 1819 wurden ihm versuchsweise auf ein Jahr die Geschäfte beim Wasser- und Brückenbau übertragen. 1824 als Wegebaukommissar zum Bau-Commissair (ohne fixes Gehalt, gegen Diäten) ernannt.
Heinrich Christian August Overbeck (* 1.8.1786 in Lippstadt, † 4.4.1852 in Lemgo) war seit 1808 als Feldmesser (Geometer) gegen Diäten beschäftigt. 1819 wurden ihm versuchsweise auf ein Jahr die Geschäfte beim Wasser- und Brückenbau übertragen. 1824 als Wegebaukommissar zum Bau-Commissair (ohne fixes Gehalt, gegen Diäten) ernannt.
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