Kirche in Heiligenkirchen: Unterschied zwischen den Versionen

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Kirche, Ende des 8. Jh. gegründet und in mehreren Phasen erneuert bzw. erweitert.  
{{Hausstätte info
|Straße=Kirchweg (Heiligenkirchen)
|Hausnummer=ev.-ref. Kirche
|Ortsteil=Heiligenkirchen
|Koordinaten=51.90977, 8.87211
|Ortsteil1901=Heiligenkirchen
|Hausnummer1901=-
}}Kirche, Ende des 8. Jh. gegründet und in mehreren Phasen erneuert bzw. erweitert.  


==Standort==
==Standort==
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==Geschichte==
==Geschichte==
[[Datei:DT-Hk_Kirche_1852Zeiss3H11.jpg|thumb|Kirche Heiligenkirchen, Ansicht von Süden, 1852, Emil Zeiß, LLB: 3 H 11]]


===Gründung===
===Gründung===


Der heutige Bau steht an der Stelle der Eigenkirche der curtis dominicalis, des [[Königstraße 2 (Heiligenkirchen)|Hofs Watermeier]]. Es könnte sich bei dieser um die im Kapitel 180 der [https://de.wikipedia.org/wiki/Vita_Meinwerci Vita Meinwerci] genannte [[Kirche in Theotmalli]] handeln. [https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_der_Große Karl der Große] hatte hier nach seiner gewonnenen Schlacht gegen die Sachsen (783) eine Kirche errichten lassen. Nach Erich Kittel muss die Bezeichnung Theotmalli für ein "sehr kleines Gebiet südöstlich von Detmold" verstanden werden, da sie im 9. bis 11. Jahrhundert im Zusammenhang mit den Vorwerken [[Hornoldendorf]] und [[Wilberger Straße 60 (Schönemark)|Beerentrup]] bei [[Schönemark]] sowie dem Bannenberg (zwischen Beerentrup und Schmedissen) genannt wird.<ref>{{KittelDetmold1953}}, S. 51.</ref>
Der heutige Bau steht an der Stelle der Eigenkirche der curtis dominicalis, des [[Königstraße 2 (Heiligenkirchen)|Hofs Watermeier]]. Es könnte sich bei dieser um die im Kapitel 180 der [https://de.wikipedia.org/wiki/Vita_Meinwerci Vita Meinwerci] genannte [[Kirche in Theotmalli]] handeln. [https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_der_Große Karl der Große] hatte hier nach seiner gewonnenen Schlacht gegen die Sachsen (783) eine Kirche errichten lassen. Nach Erich Kittel muss die Bezeichnung Theotmalli für ein "sehr kleines Gebiet südöstlich von Detmold" verstanden werden, da sie im 9. bis 11. Jahrhundert im Zusammenhang mit den Vorwerken [[Hornoldendorf]] und [[Wilberger Straße 60 (Schönemark)|Beerentrup]] bei [[Schönemark]] sowie dem Bannenberg (zwischen Beerentrup und Schmedissen) genannt wird.<ref>{{KittelGeschichte1953}}, S. 51.</ref>


===Papst Leos Altarstein===
===Bauphasen===
 
799 stiftete [https://de.wikipedia.org/wiki/Leo_III._(Papst) Papst Leo III.] anlässlich seines Besuches in Paderborn dieser Kirche in Theotmalli einen prächtigen Altarstein. "So kam das Kirchspiel (Pfarrbezirk) zu dem Namen Heiligenkirchen. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass Papst Leo III. selbst in Heiligenkirchen war".<ref>{{SchüttlerTheotmalli2001}}.</ref> 1022 musste der Altarstein jedoch an das [https://de.wikipedia.org/wiki/Abdinghofkloster Kloster Abdinghof] in Paderborn abgeben werden, wo er in der Krypta der neuen Klosterkirche seinen Platz fand. Als Grundherr konnte der Bischof dies verfügen. Erst im 11. oder 12. Jahrhundert, jedenfalls nach der Übertragung der curtis dominicalis an das Busdorf-Stift im Jahr 1036, wird die Kirche Pfarrkirche geworden sein. Die Weihe am neuen Standort nahm Meinwerk am 2. Januar 1023 vor. Leider ist der Altar wie fast die gesamte Ausstattung der Abdinghofkirche nach der Säkularisation 1803 verschwunden.


Der Frage, wo denn nun die Kirche Karls des Großen mit dem von Papst Leo geweihten Altar gestanden hat, ging zuletzt Manfred Balzer nach. Er beschäftigte sich 2017 mit den Altarweihen Papst Leos III. in Westfalen 799. Sein Argument ist, dass in der Vita Meinwerci von zwei unterschiedlichen Orten die Rede ist, von Heiligenkirchen und Detmold, man also den Ort (Thietmelle) der Altarweihe nicht mit Heiligenkirchen gleichsetzen kann.<ref> Manfred Balzer, Altarweihen Papst Leos III. 799 in Westfalen? Paderborn – Eresburg/Obermarsberg – Detmold, in: Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde, 86 (2017), S. 125–145, hier S. 138.</ref> Fraglich bleibt dann aber, warum diese Kirche bis heute nicht gefunden werden konnte, obwohl sie eine erhebliche Bedeutung gehabt haben muss. Erich Kittel vermutete in der „Kirche in Thietmelle“ einen Vorgänger der Marktkirche in Detmold, obwohl er "Thiadmelli" als Bezeichnung für ein nur kleines Gebiet südöstlich von Detmold identifiziert.<ref>{{KittelGeschichte1953}}.</ref> Auch Roland Linde will den Leo-Altar nicht in Heiligenkirchen sehen.<ref>{{LindeKirche2015}}.</ref> Doch wenn Meinwerk den Altar ohne weiteres translozieren konnte, dann musste die Kirche in Theotmalli ihm unmittelbar unterstehen. Das war bei einer Kirche auf dem Boden des bischöflichen Tafelgutes in Heiligenkirchen, dem Hof Watermeier, zweifellos der Fall. Auch der archäologische Befund einer vorromanischen Kirche an der Stelle der heutigen spricht für Heiligenkirchen. Wenn Linde als Gegenargument anführt, die Vita Meinwerci kenne nicht nur die Kirche in Theotmalli, sondern auch den Ort Heiligenkirchen, so muss dies nicht bedeuten, dass die Kirche in Heiligenkirchen eine andere als die in Theotmalli war – liegt doch Heiligenkirchen in genau diesem Gau Theotmalli. Und dass ein aufwendiger steinerner Kirchenbau seiner Reliquien beraubt wüst gefallen sein sollte, ist mehr als unwahrscheinlich.
[[Datei:DT-Hk Kirche-Bauphasen.jpg|thumb|Kirche Heiligenkirchen, Bauphasen, Zeichnung: Joachim Kleinmanns]]


In Frage käme hier lediglich eine Eigenkirche des Vorwerks [[Hornoldendorf]], an die nur noch die Flurbezeichnung "Kirchhof" erinnert, wie sie auf Heimburgs Karte des Ritterguts Hornoldendorf 1756 dokumentiert ist. Auch Stöwer<ref>{{StöwerKirchengründungen1999}}.</ref> und Schüttler<ref>{{ SchüttlerTheotmalli2000}}. </ref><ref>{{SchüttlerTheotmalli2001}}.</ref> sehen Heiligenkirchen als Standort des Leo-Altars.
[[Datei:DT-Hk KircheaußenJK2017.jpg|thumb|Kirche Heiligenkirche, Ansicht von Südosten, 2017, Foto: Joachim Kleinmanns]]


Dafür spricht auch das Alter dieser Kirche, denn archäologische Untersuchungen von Uwe Lobbedey<ref>{{LobbedeyHeiden1971}} </ref> in der Kirche haben 1969 bewiesen, dass an dieser Stelle bereits im 8. bis 9. Jahrhundert ein Vorgängerbau in Form einer steinernen Saalkirche mit halbrunder Apsis gestanden hat, der Bau I. Dessen Grundmauern konnten teilweise freigelegt werden. Sie belegen eine Ausdehnung von etwa 7,50 mal 15 Metern Fläche. Die angebaute Apsis war vermutlich schon gewölbt, der Saal dagegen flach gedeckt. Unter den vorromanischen Mauern wurde eine gut erhaltene Kulturschicht gefunden mit Holzkohleresten, verbranntem Lehm, Tierknochen und Tonscherben. Dabei dürfte es sich um Spuren der sächsischen Bauernsiedlung handeln, die in der Schlacht von 783 zerstört worden war. Bau I hatte in einer Erweiterung des 11. Jahrhundert sogar einen Turm bekommen, der dem Bau des romanischen Kirchenschiffs schon wieder zum Opfer fiel. Seine Datierung gelang anhand von Tonscherben in einem Pfostenloch. Aus dem Fehlen von Gräbern westlich von diesem Turm schloss Lobbedey, dass sich hier eine Vorhalle befunden habe. Das ist plausibel, da in der Phase der Christianisierung solche Vorhallen für noch Ungetaufte notwendig waren, da sie das Kirchenschiff erst nach der Taufe betreten durften. Noch heute befinden sich in vielen mittelalterlichen Kirchen die Taufsteine im Westen vor dem Kirchenschiff im Turm oder eigens angebauten Kapellen.
[[Datei:DT-Hk Kircheinnen2021JK.jpg|thumb|Kirche Heiligenkirchen, Innenraum mit Blick zum Chor, 2021, Foto: Joachim Kleinmanns]]
 
===Bauphasen===


Am ausführlichsten berichtet Linde <ref>{{LindeKirche2015}}.</ref> über die Kirche, worauf im Folgenden vielfach zurückgegriffen wird. Der heute vor uns stehende Bau ist in verschiedenen Bauabschnitten entstanden. Im Kern geht er zurück auf den Bau II, den romanischen Neubau aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Ihn umgibt ein ummauerter Kirchhof, der bis zur Anlegung des neuen Friedhofs an der [[Richard-Thiemann-Straße (Heiligenkirchen)|Richard-Thiemann-Straße]] im 20. Jahrhundert der Begräbnisplatz für die Bewohner des Kirchspiels Heiligenkirchen, also der Bauerschaften Heiligenkirchen, Berlebeck und Hornoldendorf war.  
Am ausführlichsten berichtet Linde <ref>{{LindeKirche2015}}.</ref> über die Kirche, worauf im Folgenden vielfach zurückgegriffen wird. Der heute vor uns stehende Bau ist in verschiedenen Bauabschnitten entstanden. Im Kern geht er zurück auf den Bau II, den romanischen Neubau aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Ihn umgibt ein ummauerter Kirchhof, der bis zur Anlegung des neuen Friedhofs an der [[Richard-Thiemann-Straße (Heiligenkirchen)|Richard-Thiemann-Straße]] im 20. Jahrhundert der Begräbnisplatz für die Bewohner des Kirchspiels Heiligenkirchen, also der Bauerschaften Heiligenkirchen, Berlebeck und Hornoldendorf war.  
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Als Hammerstein 1643 zum dritten Mal heiratete, vermachte er seiner neuen Ehefrau Leveke von Münchhausen (1616–1675) das Gut als künftigen Witwensitz. Immerhin war er 37 Jahre älter als seine Braut. Zehn Jahre nach dem Tod ihres Mannes ließ die Witwe die Familiengruft errichten. Sie war durch eine Treppe mit dem Kirchenschiff verbunden. 1685 wurde auch Hans Adams Neffe Friedrich Christoph von Hammerstein (1608–1685) hier beigesetzt. Er hatte zehn Jahre zuvor der Kirchengemeinde 400 Reichstaler geschenkt, deren Zinsen jährlich auf Haus Hornoldendorf unter die Armen verteilt werden sollten, und weitere 1.600 Reichstaler je zur Hälfte dem Pastor und den Armen der Gemeinde vermacht, um in dem Gewölbe beerdigt zu werden. Davon wissen wir, weil es ein knappes Jahrhundert später zum Streit darüber kam, ob eine Reparatur des Totengewölbes von der Gemeinde oder durch Ludwig von Hammerstein, der sie in Auftrag gegeben hatte, bezahlt werden sollte. Zur Untersuchung war eine gräfliche Kommission eingesetzt worden, deren Zuständigkeit von Hammerstein vor dem Reichskammergericht erfolglos anfocht.<ref> LAV NRW OWL, L 82 Lippische Reichskammergerichtsakten, Nr. 274 und Nr. 276. </ref>
Als Hammerstein 1643 zum dritten Mal heiratete, vermachte er seiner neuen Ehefrau Leveke von Münchhausen (1616–1675) das Gut als künftigen Witwensitz. Immerhin war er 37 Jahre älter als seine Braut. Zehn Jahre nach dem Tod ihres Mannes ließ die Witwe die Familiengruft errichten. Sie war durch eine Treppe mit dem Kirchenschiff verbunden. 1685 wurde auch Hans Adams Neffe Friedrich Christoph von Hammerstein (1608–1685) hier beigesetzt. Er hatte zehn Jahre zuvor der Kirchengemeinde 400 Reichstaler geschenkt, deren Zinsen jährlich auf Haus Hornoldendorf unter die Armen verteilt werden sollten, und weitere 1.600 Reichstaler je zur Hälfte dem Pastor und den Armen der Gemeinde vermacht, um in dem Gewölbe beerdigt zu werden. Davon wissen wir, weil es ein knappes Jahrhundert später zum Streit darüber kam, ob eine Reparatur des Totengewölbes von der Gemeinde oder durch Ludwig von Hammerstein, der sie in Auftrag gegeben hatte, bezahlt werden sollte. Zur Untersuchung war eine gräfliche Kommission eingesetzt worden, deren Zuständigkeit von Hammerstein vor dem Reichskammergericht erfolglos anfocht.<ref> LAV NRW OWL, L 82 Lippische Reichskammergerichtsakten, Nr. 274 und Nr. 276. </ref>


Friedrich Christoph von Hammerstein war kinderlos geblieben, daher stiftete der seit Levekes Tod auf dem [[Rittergutweg 1 (Hornoldendorf)|Rittergut Hornoldendorf]] sitzende Sohn Christoph Ludolf von Hammerstein (1646–1728) seinem Vetter 1686 ein steinernes Epitaph. Diese Gedenktafel ist erhalten und befindet sich heute innen an der Nordwand des Langhauses. Die von [https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_Wilhelm_Leibniz Gottfried Wilhelm Leibniz] (1646–1716) formulierte Inschrift lautet:
Friedrich Christoph von Hammerstein war kinderlos geblieben, daher stiftete der seit Levekes Tod auf dem [[Rittergutsweg 1 (Hornoldendorf)|Rittergut Hornoldendorf]] sitzende Sohn Christoph Ludolf von Hammerstein (1646–1728) seinem Vetter 1686 ein steinernes Epitaph. Diese Gedenktafel ist erhalten und befindet sich heute innen an der Nordwand des Langhauses. Die von [https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_Wilhelm_Leibniz Gottfried Wilhelm Leibniz] (1646–1716) formulierte Inschrift lautet:


"MEMORIÆ/FRIDERICI CHRISTOPHORI/DE GENTE EX ARCE RHENI/HAMMERSTEIN/NATI BOCKELHEMII IN PALATINATU/XV SEPTEMB. ANNO CHRISTI MDCVIII/PATRE IOHANNE WERNERO,/MATRE MARTA A SPONHEIM, /QUI/UBICUM GUSTAVO ADOLPHO SUECORUM REGE /IN GERMANIAM TANTUM MILES APPULIT, INDE/PER OMNES GRADUS IN EADEM LEGIONE AD/TRIBUNI ET POSTREMO IN EXERCITU AD/PRÆFECTI VIGILARUM GENERALIS/HONOREM PERVENIT/TANDEM PACE PATRIÆ REDDITA/SERERENISSIMORUM DUCUM BRUNOVICENSIUM/COPIIS CUM SUMMO IMPERIO/PRÆFUIT/OBIIT COELEBS IN OLENDORF LIPSIENS. COMITATUS/XII OCTOB. ANNO CHRISTI MDCLXXXV./SEPULCHRI MONUMENTUM/CONSOBRINO BENE DE GENTE MERITO POSUIT/CHRISTOPHORUS LUDOLPHUS/DE HAMMERSTEIN/ANNO CHR. MDCLXXXVI."  
"MEMORIÆ/FRIDERICI CHRISTOPHORI/DE GENTE EX ARCE RHENI/HAMMERSTEIN/NATI BOCKELHEMII IN PALATINATU/XV SEPTEMB. ANNO CHRISTI MDCVIII/PATRE IOHANNE WERNERO,/MATRE MARTA A SPONHEIM, /QUI/UBICUM GUSTAVO ADOLPHO SUECORUM REGE /IN GERMANIAM TANTUM MILES APPULIT, INDE/PER OMNES GRADUS IN EADEM LEGIONE AD/TRIBUNI ET POSTREMO IN EXERCITU AD/PRÆFECTI VIGILARUM GENERALIS/HONOREM PERVENIT/TANDEM PACE PATRIÆ REDDITA/SERERENISSIMORUM DUCUM BRUNOVICENSIUM/COPIIS CUM SUMMO IMPERIO/PRÆFUIT/OBIIT COELEBS IN OLENDORF LIPSIENS. COMITATUS/XII OCTOB. ANNO CHRISTI MDCLXXXV./SEPULCHRI MONUMENTUM/CONSOBRINO BENE DE GENTE MERITO POSUIT/CHRISTOPHORUS LUDOLPHUS/DE HAMMERSTEIN/ANNO CHR. MDCLXXXVI."  
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Anfang des 18. Jahrhunderts erfahren wir aus den Akten des Gogerichts, dass der vierte Stuhl hinter der Kanzel Teutmeyer gehörte. Johan Cord Teutmeyer verklagte Anthon Stockmeyer, der ihn im Kirchenstuhl auf die Seite gestoßen habe, "allwo er doch nichts zu sagen hätte".<ref> Zit. nach {{TeutmeyerChroniken2019}}, S. 55. </ref>
Anfang des 18. Jahrhunderts erfahren wir aus den Akten des Gogerichts, dass der vierte Stuhl hinter der Kanzel Teutmeyer gehörte. Johan Cord Teutmeyer verklagte Anthon Stockmeyer, der ihn im Kirchenstuhl auf die Seite gestoßen habe, "allwo er doch nichts zu sagen hätte".<ref> Zit. nach {{TeutmeyerChroniken2019}}, S. 55. </ref>


=== Renovierungen ===
===Renovierungen===


1767 wurde der Turm durch ein Erdbeben stark beschädigt.<ref>{{KleinmannsErdbeben2015}}. </ref> <ref> LAV NRW OWL, L 69 Nr. 143: Kirchen- und Pfarrhausreparaturen zu Heiligenkirchen. </ref> <ref>{{TrampelGedanken1767}}. </ref> <ref> {{AnonymWahrnehmungen1767}}.</ref> Zahlreiche Eisenanker mussten zur Sicherung eingezogen werden. Der obere Teil der Westmauer neigte sich aber bald so stark, dass er 1811 abgetragen und neu aufgemauert werden musste. Romanische Biforien gibt es an der Westseite daher nicht mehr.  
1767 wurde der Turm durch ein Erdbeben stark beschädigt.<ref>{{KleinmannsErdbeben2015}}. </ref> <ref> LAV NRW OWL, L 69 Nr. 143: Kirchen- und Pfarrhausreparaturen zu Heiligenkirchen. </ref> <ref>{{TrampelGedanken1767}}. </ref> <ref> {{AnonymWahrnehmungen1767}}.</ref> Zahlreiche Eisenanker mussten zur Sicherung eingezogen werden. Der obere Teil der Westmauer neigte sich aber bald so stark, dass er 1811 abgetragen und neu aufgemauert werden musste. Romanische Biforien gibt es an der Westseite daher nicht mehr.  


1791 wurde von der Gottsbürener [https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Stephan_Heeren Orgelbauerfamilie Heeren] eine Orgel für 400 Taler geliefert.<ref> Dieter Großmann, Orgeln und Orgelbauer in Hessen (Beiträge zur hessischen Geschichte; 12), Marburg 1998.</ref> Deren Zinnpfeifen mussten im Ersten Weltkrieg zum Einschmelzen für Rüstungszwecke abgeliefert werden. 1919 wurden sie durch neue Orgelpfeifen ersetzt. Die Gemeindemitglieder spendeten dafür innerhalb weniger Tage 5000 Mark.  
1791 wurde von der Gottsbürener [https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Stephan_Heeren Orgelbauerfamilie Heeren] eine Orgel für 400 Taler geliefert.<ref>{{GroßmannOrgeln1998}}.</ref> Deren Zinnpfeifen mussten im Ersten Weltkrieg zum Einschmelzen für Rüstungszwecke abgeliefert werden. 1919 wurden sie durch neue Orgelpfeifen ersetzt. Die Gemeindemitglieder spendeten dafür innerhalb weniger Tage 5000 Mark.  


Eine umfassende Renovierung war 1863 nach Plänen des Bau-Inspektors [https://lippelex.de/index.php?title=Merckel,_Ferdinand_(1808-1893) Ferdinand Merckel] (1808–1893) erfolgt. Er ersetzte das Spitzbogenportal durch die noch heute vorhandene Rechtecköffnung und ein Maßwerkfenster darüber, nach dem Vorbild des benachbarten. Den relativ niedrigen und dunklen Kirchenraum empfand er als "kellerartig" und wollte ihn "freundlicher und heller" gestalten. Deswegen verlängerte er einige Fenster nach unten und brach eine zusätzliche Fensteröffnung an der Nordseite ein. Dazu musste die Hammerstein’sche Familiengruft abgebrochen werden. Die Emporen im Süden und Westen wurden durch größere ersetzt, da die wachsenden Einwohnerzahlen dies erforderten. Aus diesem Grund erhielt nun auch der Chor eine Empore. Man erreichte sie nur von außen durch eine Tür, die man unterhalb des Fensters in die Ostseite brach, wo sie sich noch heute befindet. Wenige Jahre später, 1870, erhielt auch die Südempore einen Außenzugang, indem man das kleine Fenster in der Nordwand des Seitenschiffs zu einer Tür vergrößerte und außen eine Treppe anbaute. Ein Muster der hölzernen Brüstungstafeln der alten Emporen, mit offenen Maßwerksbögen, gelangte in die Sammlung des Lippischen Landesmuseums, wo es in der Dauerausstellung zu sehen ist.<ref> Lippisches Landesmuseum, Landesgeschichtliche Sammlung im Kornhaus aus Schieder, Erdgeschoss "Kirchenraum".</ref>
Eine umfassende Renovierung war 1863 nach Plänen des Bau-Inspektors [https://lippelex.de/index.php?title=Merckel,_Ferdinand_(1808-1893) Ferdinand Merckel] (1808–1893) erfolgt. Er ersetzte das Spitzbogenportal durch die noch heute vorhandene Rechtecköffnung und ein Maßwerkfenster darüber, nach dem Vorbild des benachbarten. Den relativ niedrigen und dunklen Kirchenraum empfand er als "kellerartig" und wollte ihn "freundlicher und heller" gestalten. Deswegen verlängerte er einige Fenster nach unten und brach eine zusätzliche Fensteröffnung an der Nordseite ein. Dazu musste die Hammerstein’sche Familiengruft abgebrochen werden. Die Emporen im Süden und Westen wurden durch größere ersetzt, da die wachsenden Einwohnerzahlen dies erforderten. Aus diesem Grund erhielt nun auch der Chor eine Empore. Man erreichte sie nur von außen durch eine Tür, die man unterhalb des Fensters in die Ostseite brach, wo sie sich noch heute befindet. Wenige Jahre später, 1871, erhielt auch die Südempore einen Außenzugang, indem man das kleine Fenster in der Nordwand des Seitenschiffs zu einer Tür vergrößerte und außen eine Treppe anbaute.<ref>Archiv der Lippischen Landeskirche, 04.03 Nr. 119.</ref> Ein Muster der hölzernen Brüstungstafeln der alten Emporen, mit offenen Maßwerksbögen, gelangte in die Sammlung des Lippischen Landesmuseums, wo es in der Dauerausstellung zu sehen ist.<ref> Lippisches Landesmuseum, Landesgeschichtliche Sammlung im Kornhaus aus Schieder, Erdgeschoss "Kirchenraum".</ref>


Aus dem Jahr 1937 sind zwei Fotografien des Innenraums überliefert, einmal der Blick vom Chor zur Westempore mit Orgel, zum anderen der Blick von Westen Richtung Chor. Die Aufnahmen fertigte Otto Gaul bei seinen Inventarisierungsarbeiten des Landkreises Detmold an. Sie werden im Landesdenkmalamt (jetzt: LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen) in Münster verwahrt. Gaul hatte am 1. Oktober 1935 unter Leitung des lippischen Landeskonservators und Baurats Karl Vollpracht mit der Erfassung der Kunst- und Baudenkmäler im damaligen Freistaat Lippe begonnen, die in vier Inventarbänden (Stadt Detmold, Kreis Detmold, Stadt Lemgo, Kreis Lemgo) erscheinen sollten. Obwohl das Detmolder Inventar bei Kriegsbeginn fast druckfertig war, konnte es wegen der Wirren der Kriegs- und Nachkriegszeit nicht mehr erscheinen. Wegen der umfangreichen Restaurierungen in der Nachkriegszeit wurde dann eine aktualisierende Neubearbeitung notwendig. So erschien der Band Detmold Stadt erst 1968,<ref> Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, 48. Bd./Teil I: Stadt Detmold. Bearb. von Otto Gaul, Münster 1968. </ref> der für den Kreis Detmold jedoch bis heute nicht. Auch für Lemgo ist, erst 1983, nur der Band über die Stadt erschienen.<ref> Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, 49. Bd./Teil I: Stadt Lemgo. Begonnen von Otto Gaul, fortgeführt von Ulf-Dietrich Korn, Münster 1983. </ref> Zwei weitere Fotografien des Innenraums, die das zu Pfingsten festlich geschmückte Kirchenschiff in Ost- und Westrichtung zeigen, sind 1969 kurz vor Beginn der archäologischen Untersuchung angefertigt worden.<ref>{{HegerfeldGemeindezentrum1998}}}, S. 10. </ref>
Aus dem Jahr 1937 sind zwei Fotografien des Innenraums überliefert, einmal der Blick vom Chor zur Westempore mit Orgel, zum anderen der Blick von Westen Richtung Chor. Die Aufnahmen fertigte Otto Gaul bei seinen Inventarisierungsarbeiten des Landkreises Detmold an. Sie werden im Landesdenkmalamt (jetzt: LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen) in Münster verwahrt. Gaul hatte am 1. Oktober 1935 unter Leitung des lippischen Landeskonservators und Baurats Karl Vollpracht mit der Erfassung der Kunst- und Baudenkmäler im damaligen Freistaat Lippe begonnen, die in vier Inventarbänden (Stadt Detmold, Kreis Detmold, Stadt Lemgo, Kreis Lemgo) erscheinen sollten. Obwohl das Detmolder Inventar bei Kriegsbeginn fast druckfertig war, konnte es wegen der Wirren der Kriegs- und Nachkriegszeit nicht mehr erscheinen. Wegen der umfangreichen Restaurierungen in der Nachkriegszeit wurde dann eine aktualisierende Neubearbeitung notwendig. So erschien der Band Detmold Stadt erst 1968,<ref>{{GaulStadt1968}}. </ref> der für den Kreis Detmold jedoch bis heute nicht. Auch für Lemgo ist, erst 1983, nur der Band über die Stadt erschienen.<ref> {{GaulStadt1983}}.</ref> Zwei weitere Fotografien des Innenraums, die das zu Pfingsten festlich geschmückte Kirchenschiff in Ost- und Westrichtung zeigen, sind 1969 kurz vor Beginn der archäologischen Untersuchung angefertigt worden.<ref>{{HegerfeldGemeindezentrum1998}}}, S. 10. </ref>


1942 erfolgte ein Antrag der Gemeinde, eine Heizung mit Heizkeller anzulegen. Vollpracht genehmigte dies, wollte aber die sorgfältige Unterfangung der Fundamente selbst überwachen.<ref> LAV NRW OWL, L 104 Nr. 2. Daraus auch die folgenden Angaben zu den Renovierungen bis 1950. </ref> Erneut war 1950 wieder eine Heizung im Gespräch, diesmal jedoch eine Luftheizung. Schon zwei Jahre zuvor, 1948, wollte die Gemeinde das unbequeme, viel zu schmale Gestühl ersetzen und die Dachdeckung gegen dunkelbraune Pfannen austauschen, da die Biberschwanzdeckung abgängig war. Zu einer umfassenden Renovierung und der Erfüllung dieser Wünsche kam es aber erst 1969/70. Zuvor richtete die Gemeinde 1962 im Erdgeschoss des Turms eine Gedenkstätte für die Gefallenen der beiden Weltkriege ein. Den Entwurf für die drei Namenstafeln hatte der in Lippe aufgewachsene Grafiker und Kunsterzieher Conrad von Witzleben-Wurmb (geb. 1933) 1960 gemacht. Die Mutter lebte 1962 noch im Pfarrhaus Heiligenkirchen (Adressbuch). Die Sandsteintafeln nennen die Namen und Lebensdaten der Gefallenen beider Weltkriege aus Hornoldendorf und Heiligenkirchen.<ref> Liste abgedruckt in {{WendtAmt1965}}, S. 159–164. </ref> Ein älteres Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs aus den Gemeinden Heiligenkirchen und Hornoldendorf hatte bis dahin auf dem [[Kirchhof (Heiligenkirchen)|Kirchhof]] gestanden. 1956 wurde noch eine Ansichtskarte dieses Denkmals verschickt.<ref> LLB: ME-PK-24-44, gestempelt 2.1.1956. </ref>  
1942 erfolgte ein Antrag der Gemeinde, eine Heizung mit Heizkeller anzulegen. Vollpracht genehmigte dies, wollte aber die sorgfältige Unterfangung der Fundamente selbst überwachen.<ref> LAV NRW OWL, L 104 Nr. 2. Daraus auch die folgenden Angaben zu den Renovierungen bis 1950. </ref> Erneut war 1950 wieder eine Heizung im Gespräch, diesmal jedoch eine Luftheizung. Schon zwei Jahre zuvor, 1948, wollte die Gemeinde das unbequeme, viel zu schmale Gestühl ersetzen und die Dachdeckung gegen dunkelbraune Pfannen austauschen, da die Biberschwanzdeckung abgängig war. Zu einer umfassenden Renovierung und der Erfüllung dieser Wünsche kam es aber erst 1969/70. Zuvor richtete die Gemeinde 1962 im Erdgeschoss des Turms eine Gedenkstätte für die Gefallenen der beiden Weltkriege ein. Den Entwurf für die drei Namenstafeln hatte der in Lippe aufgewachsene Grafiker und Kunsterzieher Conrad von Witzleben-Wurmb (geb. 1933) 1960 gemacht. Die Mutter lebte 1962 noch im Pfarrhaus Heiligenkirchen (Adressbuch). Die Sandsteintafeln nennen die Namen und Lebensdaten der Gefallenen beider Weltkriege aus Hornoldendorf und Heiligenkirchen.<ref> Liste abgedruckt in {{WendtAmt1965}}, S. 159–164. </ref> Ein älteres Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs aus den Gemeinden Heiligenkirchen und Hornoldendorf hatte bis dahin auf dem [[Kirchhof (Heiligenkirchen)|Kirchhof]] gestanden. 1956 wurde noch eine Ansichtskarte dieses Denkmals verschickt.<ref> LLB: ME-PK-24-44, gestempelt 2.1.1956. </ref>  
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Der Detmolder Künstler [https://lippelex.de/index.php?title=Ehlers,_Karl_(1904-1973) Karl Ehlers] (1904–1973) schuf die neue schlichte Ausstattung von Altar, Ambo und Taufbecken aus Sandstein, welche noch heute in Gebrauch ist.  
Der Detmolder Künstler [https://lippelex.de/index.php?title=Ehlers,_Karl_(1904-1973) Karl Ehlers] (1904–1973) schuf die neue schlichte Ausstattung von Altar, Ambo und Taufbecken aus Sandstein, welche noch heute in Gebrauch ist.  


Die entfernte Heeren-Orgel von 1791, deren Pfeifen im Ersten Weltkrieg abgeliefert werden mussten und eingeschmolzen wurden, konnte schon 1919 ersetzt werden.<ref> Wilhelm Butterweck, Die Geschichte der Lippischen Landeskirche, Schötmar 1926, S. 413–418, hier S. 414. </ref> Die Gemeinde brachte dazu 1918 innerhalb weniger Tage 5000 Mark an Spenden auf. Diese auf der Westempore stehende Orgel wurde 1973 durch eine Orgel auf der Chorempore ersetzt. Der laut Inschrift 1700 gebaute barocke Orgelprospekt stammt aus der Herforder Werkstatt von Hinrich Klausing. Bis 1894 stand er in der Kirche von [[Bösingfeld]], wurde dann ausgebaut und eingelagert und zuletzt im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold (jetzt: LWL-Freilichtmuseum) aufbewahrt. Die Firma Tombusch aus Ascheberg restaurierte ihn, ergänzte abgängige Teile und stellte das Orgelgehäuse am neuen Standort auf. Die neue Orgel baute die Saarbrücker Firma Walcker. Das Instrument hat 15 Register (Pfeifenreihen gleicher Klangfarbe), zwei Manuale (Klaviaturen) und ein Pedal.<ref>Westfalen 53, 1975, S. 477.</ref> "Der 1972 in den Kirchenraum übertragene und ergänzte Orgelprospekt von 1700 wurde 1974 nach historischen Vorbildern farbig gefaßt."<ref>Westfalen 1978, S. 458.</ref> Schon nach 13 Jahren, 1986, war eine Erneuerung der Orgel notwendig, welche die Firma Steinmann aus Vlotho ausführte.  
Die entfernte Heeren-Orgel von 1791, deren Pfeifen im Ersten Weltkrieg abgeliefert werden mussten und eingeschmolzen wurden, konnte schon 1919 ersetzt werden.<ref> {{ButterweckGeschichte1926}}, S. 414. </ref> Die Gemeinde brachte dazu 1918 innerhalb weniger Tage 5000 Mark an Spenden auf. Diese auf der Westempore stehende Orgel wurde 1973 durch eine Orgel auf der Chorempore ersetzt. Der laut Inschrift 1700 gebaute barocke Orgelprospekt stammt aus der Herforder Werkstatt von Hinrich Klausing. Bis 1894 stand er in der Kirche von [[Bösingfeld]], wurde dann ausgebaut und eingelagert und zuletzt im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold (jetzt: LWL-Freilichtmuseum) aufbewahrt. Die Firma Tombusch aus Ascheberg restaurierte ihn, ergänzte abgängige Teile und stellte das Orgelgehäuse am neuen Standort auf. Die neue Orgel baute die Saarbrücker Firma Walcker. Das Instrument hat 15 Register (Pfeifenreihen gleicher Klangfarbe), zwei Manuale (Klaviaturen) und ein Pedal.<ref>Westfalen 53, 1975, S. 477.</ref> "Der 1972 in den Kirchenraum übertragene und ergänzte Orgelprospekt von 1700 wurde 1974 nach historischen Vorbildern farbig gefaßt."<ref>Westfalen 1978, S. 458.</ref> Schon nach 13 Jahren, 1986, war eine Erneuerung der Orgel notwendig, welche die Firma Steinmann aus Vlotho ausführte.  


1977 wurden das Kirchturmdach an West- und Nordseite mit Schiefer neu gedeckt.<ref> Westfalen 1984, S. 499.</ref>
1977 wurden das Kirchturmdach an West- und Nordseite mit Schiefer neu gedeckt.<ref> Westfalen 1984, S. 499.</ref>
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==Baubeschreibung==
==Baubeschreibung==


Zweischiffige Hallenkirche mit Rechteckchor und quadratischem Westturm. Putzbau aus Bruchstein, Werksteingewände aus Sandstein, der Turm aus wuchtigen Sandsteinquadern mit Schiefergedecktem Zeltdach, darin nach Süden eine überdeckte Glockenöffnung, nach Osten eine flache Gaube. Das südliche Kirchenschiff wird von zwei Querhäusern mit hohen Giebeln überdacht, wie das Satteldach über Nordschiff und Chor mit Hohlpfannen gedeckt. In den Giebelwänden je ein hohes dreibahniges Spitzbogenfenster mit Rautenverglasung, unter dem westlichen Fenster der Haupteingang. Gegenüberliegende Fenster im Norden. Im Chor alle drei Seiten mit hohem Spitzbogenfenster, im Osten darunter eine Tür. An der Nordseite des Südschiffs eine Außentreppe mit Zugang zur Empore. Schräg gestellte gestufte Stützpfeiler an den Ecken.
Zweischiffige Hallenkirche mit Rechteckchor und quadratischem Westturm. Putzbau aus Bruchstein, Werksteingewände aus Sandstein, der Turm aus wuchtigen Sandsteinquadern mit Schiefergedecktem Zeltdach, darin nach Süden eine überdeckte Glockenöffnung, nach Osten eine flache Gaube. Das südliche Kirchenschiff wird von zwei Querhäusern mit hohen Giebeln überdacht, wie das Satteldach über Nordschiff und Chor mit Hohlpfannen gedeckt. In den Giebelwänden je ein hohes dreibahniges Spitzbogenfenster mit Rautenverglasung, unter dem westlichen Fenster der Haupteingang. Gegenüberliegende Fenster im Norden. Im Chor alle drei Seiten mit hohem Spitzbogenfenster, im Osten darunter eine Tür. An der Ostseite des Südschiffs eine Außentreppe mit Zugang zur Empore. Schräg gestellte gestufte Stützpfeiler an den Ecken.


Turm mit gestuftem Rundbogenportal an der Südseite. In den beiden oberen Geschossen an der Ostseite je zwei Biforien, an der Süd- und Nordseite je eine.
Turm mit gestuftem Rundbogenportal an der Südseite. In den beiden oberen Geschossen an der Ostseite je zwei Biforien, an der Süd- und Nordseite je eine.
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==Literatur==
==Literatur==


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==Quellen==
==Quellen==
LAV NRW OWL, L 69 Nr. 143: Kirchen- und Pfarrhausreparaturen zu Heiligenkirchen.


LAV NRW OWL, D 73, Tit. 4, Nr. 7793–7832: Baubestandszeichnungen lippischer Kirchen, Längs- und Querschnitte, Grundrisse. Fotos nach Zeichnungen des Amts für Denkmalpflege, aufbewahrt beim Staatshochbauamt Detmold; von Bette und Dr. Müller, Inventarisation der Bau- und Kunstdenkmäler; Blatt Heiligenkirchen: Nr. 7806: 26 x 39 Zentimeter, ca. 1:200, ca. 1935–1939, 1947–1949 [Querschnitt, Grundriss, Längsschnitt, mit Bauphasen].
LAV NRW OWL, D 73, Tit. 4, Nr. 7793–7832: Baubestandszeichnungen lippischer Kirchen, Längs- und Querschnitte, Grundrisse. Fotos nach Zeichnungen des Amts für Denkmalpflege, aufbewahrt beim Staatshochbauamt Detmold; von Bette und Dr. Müller, Inventarisation der Bau- und Kunstdenkmäler; Blatt Heiligenkirchen: Nr. 7806: 26 x 39 Zentimeter, ca. 1:200, ca. 1935–1939, 1947–1949 [Querschnitt, Grundriss, Längsschnitt, mit Bauphasen].


LAV NRW OWL, D 73, Tit. 4, Nr. 14062: Zeichnung für ein Fenster in der Kirche zu Heiligenkirchen, Handzeichnung auf Transparent 45 x 29 Zentimeter, 1:10, 1955 [Staatshochbauamt, dreibahniges Spitzbogenfenster mit großen quadradratischen Rauten].
LAV NRW OWL, D 73, Tit. 4, Nr. 14062: Zeichnung für ein Fenster in der Kirche zu Heiligenkirchen, Handzeichnung auf Transparent 45 x 29 Zentimeter, 1:10, 1955 [Staatshochbauamt, dreibahniges Spitzbogenfenster mit großen quadradratischen Rauten].
LLB: Otto Gaul, Denkmalinventar Detmold-Land, Typoskript (2. Fassung), um 1960, Bl. 177–185 [https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/titleinfo/10093449 Digitalisat]


LLB: 3 H 1,3: Ansicht der Kirche von SSO, Bleistiftzeichnung, Ludwig Menke, 1850; –3 H 1,4: Ansicht der Kirche von OSO, Bleistiftzeichnung, Ludwig Menke, 1851; –3 H 1,1: Ansicht der Kirche von SSO, Tuschezeichnung, Emil Zeiß, 1852; – 3 H 2: Ansicht der Kirche von SSO, getuschte Bleistiftzeichnung, C. Caesar, 1859; –3 H 10: Grundriss, Bleistiftzeichnung, o. A. o. J.; – 3 H 6: Romanische Säulen Heiligenkirchen und Brake, Bleistiftzeichnung, Carl Dewitz, 1882; – 3 H 5: Inschrift auf einer Schiefertafel, Bleistiftzeichnung, Carl Dewitz, 1880; – 3 H 4: desgl., Tuschezeichnung, Emil Zeiß, 1860; – 3 H 3: Romanisches Turmportal, Bleistiftzeichnung, Hugo von Donop, 1873; – 3 H 1: Ansicht der Kirche von N, Details (Portal, Säulen, Glocke), Bleistiftzeichnung, Carl Dewitz, 1880.
LLB: 3 H 1,3: Ansicht der Kirche von SSO, Bleistiftzeichnung, Ludwig Menke, 1850; –3 H 1,4: Ansicht der Kirche von OSO, Bleistiftzeichnung, Ludwig Menke, 1851; –3 H 1,1: Ansicht der Kirche von SSO, Tuschezeichnung, Emil Zeiß, 1852; – 3 H 2: Ansicht der Kirche von SSO, getuschte Bleistiftzeichnung, C. Caesar, 1859; –3 H 10: Grundriss, Bleistiftzeichnung, o. A. o. J.; – 3 H 6: Romanische Säulen Heiligenkirchen und Brake, Bleistiftzeichnung, Carl Dewitz, 1882; – 3 H 5: Inschrift auf einer Schiefertafel, Bleistiftzeichnung, Carl Dewitz, 1880; – 3 H 4: desgl., Tuschezeichnung, Emil Zeiß, 1860; – 3 H 3: Romanisches Turmportal, Bleistiftzeichnung, Hugo von Donop, 1873; – 3 H 1: Ansicht der Kirche von N, Details (Portal, Säulen, Glocke), Bleistiftzeichnung, Carl Dewitz, 1880.


LLM: 538/97: Kirche und Pfarrhaus von Osten, Bleistiftskizze, Emil Zeiß, o. J.; – 1616/93: Kirche von Südost, Bleistiftzeichnung, Emil Zeiß, o. J. (1851?); – 1197/93: Kirche und Häuser von Norden, Bleistiftzeichnung, Emil Zeiß, um 1852; – 1196/93: Kirche und Fachwerkhaus von Osten, Bleistiftzeichnung, Emil Zeiß, 1886; – 85/97: Kirche von Osten, Aquarell und Bleistift, Emil Zeiß, 1888; – 88/97: Kirche von Südost, Sepiazeichnung, Emil Zeiß, 1898.
LLM: 538/97: Kirche und Pfarrhaus von Osten, Bleistiftskizze, Emil Zeiß, o. J.; – 1616/93: Kirche von Südost, Bleistiftzeichnung, Emil Zeiß, o. J. (1851?); – 1197/93: Kirche und Häuser von Norden, Bleistiftzeichnung, Emil Zeiß, um 1852; – 1196/93: Kirche und Fachwerkhaus von Osten, Bleistiftzeichnung, Emil Zeiß, 1886; – 85/97: Kirche von Osten, Aquarell und Bleistift, Emil Zeiß, 1888; – 88/97: Kirche von Südost, Sepiazeichnung, Emil Zeiß, 1898.
Landeskirchenarchiv, 01.01 / Konsistorialregistratur, Nr. 2002: Heiligenkirchen: Die Reparatur der dortigen Kirchenuhr, 1822, 1849–1856.
Landeskirchenarchiv, 01.01 / Konsistorialregistratur, Nr. 2774: Heiligenkirchen: Die Reparatur des Kirchturms, 1813, 1827.
Landeskirchenarchiv, 01.01 / Konsistorialregistratur, Nr. 2775: Heiligenkirchen: Die Reparaturen der kirchlichen Gebäude, insbesondere der Kirche, 1835–1863, 1951–1953.
Landeskirchenarchiv, 01.01 / Konsistorialregistratur, Nr. 2776: Heiligenkirchen: Verschiedene Berichte über Reparaturen etc. der geistlichen Gebäude und der Schulgebäude, 1835–1851.
Landeskirchenarchiv, 01.01 / Konsistorialregistratur, Nr. 2777: Heiligenkirchen: Die Reparatur des dortigen Pfarrhauses, 1799–1874 (darin: Skizze Giebelseite; Grundrisse, enthält auch: Aufgang zur Prieche).
Landeskirchenarchiv, 01.01 / Konsistorialregistratur, Nr. 2778: Heiligenkirchen: Der Neubau des dortigen Pfarrhauses an Stelle des am 4. September 1872 abgebrannten Pfarrhauses, 1872, 1891, 1935, 1946 (enthält auch: Abriss eines Tagelöhnerhauses oder Backhauses von 1693 (1891)).
Landeskirchenarchiv, 01.01 / Konsistorialregistratur, Nr. 3816: Heiligenkirchen: Kirchenrechnungen und Armenrechnungen sowie deren Abnahme, 1645–1953.
Landeskirchenarchiv, 04.03 / Heiligenkirchen (ev.-ref), Nr. 119: Abbruch der Grabgewölbes von Hammerstein und Umgestaltung der Kirche, 1863–1871 (darin: Zeichnung einer Priechentür mit Freitreppe von Baumeister Merckel (1871)).
Landeskirchenarchiv, 04.03 / Heiligenkirchen (ev.-ref), Nr. 204: Kostenberechnungen für Bauten und Reparaturen
an der Kirche, 1780–1851.


==Weblinks==
==Weblinks==
[https://www.youtube.com/watch?v=nolA3OZORbg Kurzfilm] mit Blick ins Innere bis in die Turmspitze.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Kirche]] [[Kategorie:Kirchweg (Heiligenkirchen)]] [[Kategorie:Hausstätte in Heiligenkirchen]] [[Kategorie:Ferdinand Merckel]]
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