Gartenstraße 6 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen

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1937 zog Selma Leffmann zum Vater nach Nieheim, der Sohn Kurt emigrierte nach England. Nach zerstörung der Detmolder Synagoge zog hier 1938 der Synagogendiener Louis Flatow mit Frau Frieda ein, 1939 auch Sohn Max und die Schwiegertochter Alma. Nutzung des Hauses als Synagoge. Louis Flatow war zeitweise im Konzentrationslager Buchenwald und wurde Ende 1938 entlassen. Zum 1. Oktober 1939 wurde eine jüdische Schule im Haus eingerichtet, bis 30. März 1942. Die Lehrkräfte Hedwig Block, Ludwig Alexander und Louis Flatow wurden damals in das Warschauer Ghetto verschleppt, noch vor dem Schulverbot vom 7. Juli 1942.
1937 zog Selma Leffmann zum Vater nach Nieheim, der Sohn Kurt emigrierte nach England. Nach zerstörung der Detmolder Synagoge zog hier 1938 der Synagogendiener Louis Flatow mit Frau Frieda ein, 1939 auch Sohn Max und die Schwiegertochter Alma. Nutzung des Hauses als Synagoge. Louis Flatow war zeitweise im Konzentrationslager Buchenwald und wurde Ende 1938 entlassen. Zum 1. Oktober 1939 wurde eine jüdische Schule im Haus eingerichtet, bis 30. März 1942. Die Lehrkräfte Hedwig Block, Ludwig Alexander und Louis Flatow wurden damals in das Warschauer Ghetto verschleppt, noch vor dem Schulverbot vom 7. Juli 1942.


Ab Februar 1942 Nutzung als jüdisches Altersheim für einen Mann und 13 Frauen (Leiterinnen: Auguste und Bernhardine Michaelis-Jena). Ende Juli 1942 Deportation der Bewohner*innen nach Theresienstadt, Ausnahme waren die drei Ehrmann-Kinder Hans, Karl und Ruth, da sie aus einer sog. Mischehe stammten.<ref>{{MüllerGartenstraße1992}}.</ref>
Ab Februar 1942 Nutzung als jüdisches Altersheim für einen Mann und 13 Frauen (Leiterinnen: Auguste und Bernhardine Michaelis-Jena). Ende Juli 1942 Deportation der Bewohner*innen nach Theresienstadt, Ausnahme waren die drei Ehrmann-Kinder Hans, Karl und Ruth, da sie aus einer sog. Mischehe stammten.<ref>{{MüllerGartenstraße1992}}.</ref> Am 28.7.1942 Transport in Bussen nach Bielefeld, Abfahrt Bielefeld 31.7., Ankunft in Theresienstadt am 1.8.1942. Einige sind bereits dort gestorben, andere in Treblinka oder Auschwitz ermordet worden. Auch Julius Rottenstein und Selma Leffmann kamen nach Theresienstadt und sind nicht zurückgekehrt.


1942 enteignet das Deutsche Reich das Haus, 1950 restituiert an Kurt Leffmann, 1953 veräußert an die Modistin Else Heine.  
Am 18.10.1942 fiel das Haus an das Deutsche Reich (durch Enteignung infolge Auslandsaufenthalts des Eigentümers Rottenstein lt. XI. Verordnung des Reichsbürgergesetzes vom 25. November 1941).
 
1950 restituiert an Kurt Leffmann, 1953 veräußert an die Modistin Else Heine.  


Eintragung in die Denkmalliste am 14.3.1989, Nr. 296.
Eintragung in die Denkmalliste am 14.3.1989, Nr. 296.
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13.031

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