Am Markt 16 (Bad Salzuflen): Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 11: Zeile 11:
==Geschichte==
==Geschichte==


Den bis heute verwendeten Namen erhielt das Gebäude durch den hier ansässigen Publizisten Heinrich Uekermann (1862-1932), der 1886 den Sitz der von ihm gegründeten und herausgegebenen Salzufler Lokalzeitung in die Stadt an der Salze verlegte. Außerdem eröffnete der gleichzeitig als Kaufmann tätige Uekermann ein Ladengeschäft in der Osterstraße, in der Bücher, Musikalien und Schreibwaren angeboten wurden. 1891 expandierte das Handelsgeschäft mit einer Filiale in das benachbarte Schötmar. Acht Jahre später zog Uekermann mit seinem Unternehmen dann in das gerade fertig gewordene Haus in der damaligen Marktstraße. Durch den mit dem Umzug verbundenen Zugewinn an Fläche konnte das Sortiment noch einmal erweitert werden und umfasste neben den genannten Produkten unter anderem auch „Galanterie“- und Lederwaren, Bilder, „Japanwaren“ und Spielzeug. Außerdem profitierte die Firma von der Bedeutung Salzuflens als Kurstadt: In einer im Kurpark errichteten Verkaufshalle konnten Gäste nicht nur Brunnen- und Reiseandenken, sondern auch in der betriebseigenen Druckerei angefertigte Ansichtskarten erwerben.<ref>Stefan Wiesekopsieker, Für Kaiser, Fürst und Vaterland. Salzuflen zwischen Reichsgründung und Novemberrevolution, in: Franz Meyer (Hrsg.), Bad Salzuflen. Epochen der Stadtgeschichte, Bielefeld 2007, S. 209-276, hier S. 228-229.</ref>
Den bis heute verwendeten Namen erhielt das Gebäude durch den hier ansässigen Publizisten Heinrich Uekermann (1862-1932), der 1886 den Sitz der von ihm gegründeten und herausgegebenen Salzufler Lokalzeitung in die Stadt an der Salze verlegte. Außerdem eröffnete der gleichzeitig als Kaufmann tätige Uekermann ein Ladengeschäft in der Osterstraße, in der Bücher, Musikalien und Schreibwaren angeboten wurden. 1891 expandierte das Handelsgeschäft mit einer Filiale in das benachbarte Schötmar. Acht Jahre später zog Uekermann mit seinem Unternehmen dann in das gerade fertig gewordene Haus in der damaligen Marktstraße. Durch den mit dem Umzug verbundenen Zugewinn an Fläche konnte das Sortiment noch einmal erweitert werden und umfasste neben den genannten Produkten unter anderem auch „Galanterie“- und Lederwaren, Bilder, „Japanwaren“ und Spielzeug. Außerdem profitierte die Firma von der Bedeutung Salzuflens als Kurstadt: In einer im Kurpark errichteten Verkaufshalle konnten Gäste nicht nur Brunnen- und Reiseandenken, sondern auch in der betriebseigenen Druckerei angefertigte Ansichtskarten erwerben.<ref>vgl. Stefan Wiesekopsieker, Für Kaiser, Fürst und Vaterland. Salzuflen zwischen Reichsgründung und Novemberrevolution, in: Franz Meyer (Hrsg.), Bad Salzuflen. Epochen der Stadtgeschichte, Bielefeld 2007, S. 209-276, hier S. 228-229.</ref>


Als Vorsitzender des „Vereins der Badeinteressierten“ setzte Uekermann sich auch für den Ausbau des Kurbetriebes ein. Die Organisation war mit der Unterstützung zahlreicher ortsansässiger Handwerker, Kaufleute und Pensionsbetreiber im Mai 1906 gegründet worden, wenige Monate nach den erfolgreichen Bohrungen für die erste Thermalquelle. Unter anderem stellte der Verein einen Antrag an den Magistrat, dass dieser sich bei der Landesregierung für die Umbenennung der Stadt in „Bad Salzuflen“ einsetzen sollte, um der Bedeutung des Kurbetriebes öffentlichkeitswirksam Rechnung zu tragen. Nach jahrelangen Diskussionen – die Stärkefabrik fürchtete bei einem Namenswechsel Schwierigkeiten im Postverkehr – leitete der Magistrat das Ansinnen schließlich an die Regierung in Detmold weiter, die dem Antrag am 14. April 1914 ihre Zustimmung erteilte.<ref>vgl. Ebd., S. 223-224.</ref>
Als Vorsitzender des „Vereins der Badeinteressierten“ setzte Uekermann sich auch für den Ausbau des Kurbetriebes ein. Die Organisation war mit der Unterstützung zahlreicher ortsansässiger Handwerker, Kaufleute und Pensionsbetreiber im Mai 1906 gegründet worden, wenige Monate nach den erfolgreichen Bohrungen für die erste Thermalquelle. Unter anderem stellte der Verein einen Antrag an den Magistrat, dass dieser sich bei der Landesregierung für die Umbenennung der Stadt in „Bad Salzuflen“ einsetzen sollte, um der Bedeutung des Kurbetriebes öffentlichkeitswirksam Rechnung zu tragen. Nach jahrelangen Diskussionen – die Stärkefabrik fürchtete bei einem Namenswechsel Schwierigkeiten im Postverkehr – leitete der Magistrat das Ansinnen schließlich an die Regierung in Detmold weiter, die dem Antrag am 14. April 1914 ihre Zustimmung erteilte.<ref>vgl. Ebd., S. 223-224.</ref>
875

Bearbeitungen

Navigationsmenü