Bad Meinberger Straße 158 (Oberschönhagen): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 26. November 2025, 18:51 Uhr
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Das Fachwerkhaus wurde in traditioneller Zimmermannstechnik nach überlieferten Techniken als Vierständerhaus aus Eichenbalken gebaut. Der östliche Anbau mit dem flacheren Dach entstand ca. 1850, weil das Haus zu der Zeit von einer größeren Mehrgenerationen-Familie Müsse bewohnt wurde. | |||
Alle Fundamente sind aus dicken Sandsteinen vermauert, teilweise nur trocken im Erdreich versetzt. | |||
Das schmale Tor erklärt, dass Landwirtschaft eine untergeordnete Rolle spielte, sondern es ein Ziegler- und Tagelöhner-Haus – auch Leibzucht genannt - war. | |||
Dendrologische Untersuchungen im Jahr 2005 ergaben bei einigen Hölzern des Dachstuhls anhand des Abstandes und der Breiten der Jahresringe: die Bäume wurden im Winter 1731/32 gefällt. | |||
Einige der verwendeten Hölzer waren in einem Vorgängerbau verarbeitet gewesen, was an den Schlagzeichen der Zimmerleute und Löchern der Holznägel erkennbar ist, denn diese passen dort nicht zu den anderen eingebauten Hölzern. | |||
Der ehemalige Schweinestall aus Sandsteinen mit Satteldach und Hohlziegeldeckung mit eingezäuntem Auslauf aus Holzbohlen, der seit den 1970er Jahren nicht mehr vorhanden ist, befindet sich noch am Nordgiebel. | |||
An der Südwestecke des Hauses ist die zugemauerte Tür des ehemaligen Kuh- und späteren Ziegenstalles noch sichtbar. | |||
Der Deelenfussboden war bis ca. 1955 aus Lehm, danach aus Klinkerplatten auf einer Stahlbetonsohle – was heute noch vorhanden ist. | |||
Die Deelendecke besteht aus Eichenholzbalken und darauf liegenden Eichenbohlen mit einer damaligen Öffnung bis zum Jahr 1978 zum Stroh- und Heutransport auf den Dachboden. | |||
Im Nordgiebel sind noch vier Lehmgefache erhalten aus Holzstakung bzw. Lehmsteinen mit Lehmbewurf aussen und innen. Hinter der dortigen Ziegelstein-Klinkerfassade war im EG die Waschküche mit Betondecke mit rundem, holz- bzw. kohlebefeuertem Waschkessel, auch „Schweinepott“ genannt, (jetzt Bad) und im OG war darüber die Räucherkammer (Schweineschlachtung und -verarbeitung). | |||
Am Südgiebel rechts des Torbogens war bzw. ist ein Teilkeller als “Natur-Vorratskeller“ aus Natursteinen mit Lehmfussboden. Der Zugang führte über eine Betontreppe von der Wasch- küche. Die Öffnung wurde zugemauert, die Stufen aber belassen als „Abstellfläche“, nach dem ca. 1955 ein neuer Beton-Treppenzugang von der Deele geschaffen wurde. Dieser wurde ca. Mitte der 1960er Jahre auch zugemauert und zubetoniert. | |||
Im Bruchstein-Haussockel bzw. hier Keller-Aussenwand befinden sich immer noch zwei kleine Öffnungen, ca. 15 x 25 cm gross, für den Einwurf der nachstehenden Lebens- bzw. Futtermittel. Die Öffnungen waren bzw. sind mit einem herausnehmbaren Metallgitter verschlossen. | |||
In dem Keller wurden vor allem Kartoffeln, Möhren, Futterrüben für das Schwein und in Regalen jede Menge volle „Weck“-Einmachgläser mit eingekochtem Gemüse und Obst aus dem Garten gelagert. Eine besondere „Abteilung“ bildeten die Gläser mit den gekochten Schwein-Körperteilen, Sülzen, Brotaufstrichen usw. der jährlichen Hauschlachtungen. | |||
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