Bad Meinberger Straße 158 (Oberschönhagen): Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei: Bad Meinberger Straße 158 NO.jpg|thumb|Bad Meinberger Straße 158, 2018 Foto: Wilfried Funke]] | [[Datei: Bad Meinberger Straße 158 NO.jpg|thumb|Bad Meinberger Straße 158, 2018 Foto: Wilfried Funke]] | ||
Der Kernbau des Fachwerkhauses wurde in traditioneller Zimmermannstechnik nach überlieferten Techniken als Vierständerhaus mit fünf Hauptgebinden aus Eichenbalken gebaut. | |||
Das Haus ist gegliedert in eine leicht nach Westen versetzte Mitteldiele, die von zwei in Zwischengeschosse aufgeteilte Seitenschiffe aufgeteilt wird. Die Dachbalken sind in die Traufwandständer eingehälst, auf denen Sparrenschwellen als Oberrähme aufgelegt sind. Das Dachwerk besteht aus einem einfachen Sparrendach mit doppelter Kehlbalkenlage ohne Unterzüge. Die verbretterten Giebeldreiecke kragen auf profilierten Stichköpfen leicht vor und sind mit Hochsäulen versehen. Die Sparrenpaare sind im Bereich der westlichen Zapfverbindungen mit den Kehlbalken von Süden nach Norden mit eingekerbten Abbundzeichen durchnummeriert.Die Hölzer im Dachwerk zeigen keine Spuren aus Zweitverwendung. Im Aussenwandbereich sind die Ständer mit einer dreifachen Riegelkette verbunden und doppelt vernagelt. In der westlichen Traufwand sind zwei nach oben gebogene Ständer in den Eckbereichen angeordnet. Das Dielentor in der südlichen Giebelseite ist mit kräftigen Kopfbändern versehen, darüber sind zwei Oberlichter angeordnet. Auf der Oberfläche der Ständer sind stark verblasste Schnitzereien erkennbar. Das schmale Tor erklärt, dass Landwirtschaft eine untergeordnete Rolle spielte, sondern es ein Ziegler- und Tagelöhner-Haus war. | |||
Das Dielentor wurde 1992 durch ein Holz-Glaselement mit Tür ersetzt. Links vom Dielentor befindet sich an der Südwestecke des Hauses im westlichen Seitenschiff die zugemauerte Tür des ehemaligen Kuh- und späteren Ziegenstalles. | |||
Der östliche Fachwerkanbau mit dem flacheren Dach entstand ca. 1850, weil das Haus zu der Zeit von der größeren Mehrgenerationen-Familie Müsse bewohnt wurde. Die Gefache waren ursprünglich mit einem hellblauen Kalkanstrich und danach mit verschiedenfarbigen Schichten versehen; eine kleine Fläche der unsprünglichen Farben ist auf der Ostseite unter einer Plexiglasplatte sichtbar. Aktuell sind die Gefache des Anbaues wieder hellblau gestrichen. | |||
Dendrologische Untersuchungen im Jahr 2005 ergaben bei einigen Hölzern des Dachstuhls anhand des Abstandes und der Breiten der Jahresringe: die Bäume wurden im Winter | Dendrologische Untersuchungen im Jahr 2005 ergaben bei einigen Hölzern des Dachstuhls anhand des Abstandes und der Breiten der Jahresringe: die Bäume wurden im Winter 1731/32 gefällt. | ||
Einige der verwendeten Hölzer waren in einem Vorgängerbau verarbeitet gewesen, was an den Schlagzeichen der Zimmerleute und Löchern der Holznägel erkennbar ist, denn diese passen dort nicht zu den anderen eingebauten Hölzern. | Einige der verwendeten Hölzer waren in einem Vorgängerbau verarbeitet gewesen, was an den Schlagzeichen der Zimmerleute und Löchern der Holznägel erkennbar ist, denn diese passen dort nicht zu den anderen eingebauten Hölzern. | ||
Alle Fundamente sind aus dicken Sandsteinen vermauert, teilweise nur trocken im Erdreich versetzt. | |||
Der ehemalige Schweinestall aus Sandsteinen mit Satteldach und Hohlziegeldeckung mit eingezäuntem Auslauf aus Holzbohlen, der seit den 1970er Jahren nicht mehr vorhanden ist, befindet sich noch am Nordgiebel. | Der ehemalige Schweinestall aus Sandsteinen mit Satteldach und Hohlziegeldeckung mit eingezäuntem Auslauf aus Holzbohlen, der seit den 1970er Jahren nicht mehr vorhanden ist, befindet sich noch am Nordgiebel. | ||
Der Deelenfussboden war bis ca. 1955 aus Lehm, danach und bis heute aus Klinkerplatten auf einer Stahlbetonsohle. | Der Deelenfussboden war bis ca. 1955 aus Lehm, danach und bis heute aus Klinkerplatten auf einer Stahlbetonsohle. | ||