Leopoldstraße 15 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen
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Leopoldstraße 15 (Detmold) (Quelltext anzeigen)
Version vom 23. März 2024, 18:37 Uhr
, 23. März 2024→Geschichte
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Auftraggeber war die Regierung (Militärverwaltung). 1829 wurde beschlossen, in der Residenzstadt Detmold eine Kaserne mit ausreichendem Exerzierplatz zu erbauen. Sie wurde benötigt, weil ab 1831 alle norddeutschen Truppenteile verpflichtet waren, zur Vereinheitlichung nach dem preußischen Exerzier-Reglement von 1812 auszubilden.<ref>{{Vorlage:VonDewall1962}}, S. 96.</ref> Ein stehendes Heer gab es indessen in Lippe bereits seit 1697, als Graf Friedrich Adolf beschloss, ein dauerndes Militär zu halten, das "Füsilier Bataillon Lippe", eine Kompanie zu Fuß mit 115 Unteroffizieren und Gemeinen. <ref>{{Vorlage:VonDewall1962}}, S. 87.</ref> Während der Friedenszeiten war das Militär einquartiert, also in Privathaushalten untergebracht. Die Stärke wuchs allmählich an und betrug nach dem Friedensschluss 1813 ein Bataillon zu 4 Kompanien mit insgesamt 677 Mann. Diese wurden auf die Städte des Fürstentums verteilt, um die Belastung für die Bevölkerung gleichmäßiger zu halten. <ref>{{Vorlage:VonDewall1962}}, S. 89 u. 96.</ref> Zunächst sollte die Kaserne im [[Rosental]] errichtet werden. Am 5. März 1829 stellte Fürst Leopold II. den östlichen Teil des herrschaftlichen Gartens (Lustgarten) zwischen den Häusern Wülker/Piderit (heute: [[Rosental 3 (Detmold)|Rosental 3]] und [[Rosental 5 (Detmold)|Rosental 5]] ) und der Werre für das Militärgebäude zur Verfügung, mit einer Fläche von 1 Scheffelsaat 7 Metzen 13 Quadratruten, zu 800 Taler pro Scheffelsaat. Die Vermessung nahm Leutnant Reineke vor, Major von Freymann lieferte zwei Entwürfe.<ref>LAV NRW OWL, D 73 Tit. 4 Nr. 6921 f.</ref><ref>{{Vorlage:GaulStadt1968}}, S. 329, 338.</ref> Außerdem reichte Baupraktikant Wiss am 12. Mai 1829 einen Riss ein, allerdings ohne Querschnitt und ohne Angaben zur Konstruktion, was ihm mit 10 Reichstalern vergütet wurde. Die Regierung beauftragte Baukommissar Overbeck mit einem Riss und Kostenanschlag, nach Ferdinand Brunes Gutachten wurde jedoch letzterer mit den Planungen betraut, zeitweise unterstützt von Leutnant Teudt.<ref>LAV NRW OWL, L 77 C Nr. 539, fol. 163 ff., 175 ff., 190 ff. und 219 f.</ref> Im Dezember trat auch noch ein Spritzenhaus zu der Planung hinzu. Um mehr Platz zu haben, wurde der Standort im März 1830 in die Leopoldstraße verlegt. Der Bauplatz im Lustgarten blieb leer. Erst 1864 entstand hier das noch vorhandene große [[Rosental 7–11 (Detmold)|Bedienten-Gebäude]]. | Auftraggeber war die Regierung (Militärverwaltung). 1829 wurde beschlossen, in der Residenzstadt Detmold eine Kaserne mit ausreichendem Exerzierplatz zu erbauen. Sie wurde benötigt, weil ab 1831 alle norddeutschen Truppenteile verpflichtet waren, zur Vereinheitlichung nach dem preußischen Exerzier-Reglement von 1812 auszubilden.<ref>{{Vorlage:VonDewall1962}}, S. 96.</ref> Ein stehendes Heer gab es indessen in Lippe bereits seit 1697, als Graf Friedrich Adolf beschloss, ein dauerndes Militär zu halten, das "Füsilier Bataillon Lippe", eine Kompanie zu Fuß mit 115 Unteroffizieren und Gemeinen. <ref>{{Vorlage:VonDewall1962}}, S. 87.</ref> Während der Friedenszeiten war das Militär einquartiert, also in Privathaushalten untergebracht. Die Stärke wuchs allmählich an und betrug nach dem Friedensschluss 1813 ein Bataillon zu 4 Kompanien mit insgesamt 677 Mann. Diese wurden auf die Städte des Fürstentums verteilt, um die Belastung für die Bevölkerung gleichmäßiger zu halten. <ref>{{Vorlage:VonDewall1962}}, S. 89 u. 96.</ref> Zunächst sollte die Kaserne im [[Rosental]] errichtet werden. Am 5. März 1829 stellte Fürst Leopold II. den östlichen Teil des herrschaftlichen Gartens (Lustgarten) zwischen den Häusern Wülker/Piderit (heute: [[Rosental 3 (Detmold)|Rosental 3]] und [[Rosental 5 (Detmold)|Rosental 5]] ) und der Werre für das Militärgebäude zur Verfügung, mit einer Fläche von 1 Scheffelsaat 7 Metzen 13 Quadratruten, zu 800 Taler pro Scheffelsaat. Die Vermessung nahm Leutnant Reineke vor, Major von Freymann lieferte zwei Entwürfe.<ref>LAV NRW OWL, D 73 Tit. 4 Nr. 6921 f.</ref><ref>{{Vorlage:GaulStadt1968}}, S. 329, 338.</ref> Außerdem reichte Baupraktikant Wiss am 12. Mai 1829 einen Riss ein, allerdings ohne Querschnitt und ohne Angaben zur Konstruktion, was ihm mit 10 Reichstalern vergütet wurde. Die Regierung beauftragte Baukommissar Overbeck mit einem Riss und Kostenanschlag, nach [https://lippelex.de/index.php?title=Brune,_Ferdinand_(1803-1857) Ferdinand Brunes] Gutachten wurde jedoch letzterer mit den Planungen betraut, zeitweise unterstützt von Leutnant Teudt.<ref>LAV NRW OWL, L 77 C Nr. 539, fol. 163 ff., 175 ff., 190 ff. und 219 f.</ref> Im Dezember trat auch noch ein Spritzenhaus zu der Planung hinzu. Um mehr Platz zu haben, wurde der Standort im März 1830 in die Leopoldstraße verlegt. Der Bauplatz im Lustgarten blieb leer. Erst 1864 entstand hier das noch vorhandene große [[Rosental 7–11 (Detmold)|Bedienten-Gebäude]]. | ||
Die Kaserne entstand gegenüber der Einmündung der 1845 bis dorthin verlängerten [[Exterstraße (Detmold)|Exterstraße]] in die Leopoldstraße. Grundsteinlegung war am 7. Juni 1830.<ref>LAV NRW OWL, D 72 Emmighausen, Tagebuch.</ref> | Die Kaserne entstand gegenüber der Einmündung der 1845 bis dorthin verlängerten [[Exterstraße (Detmold)|Exterstraße]] in die Leopoldstraße. Grundsteinlegung war am 7. Juni 1830.<ref>LAV NRW OWL, D 72 Emmighausen, Tagebuch.</ref> | ||