Allee 19 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen
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1781 gegründete Hausstätte (zuvor Waschhaus), Neubau 1825. Quartiernummer: C 135, alte Hausnummer: Allee 10. | 1781 gegründete Hausstätte (zuvor Waschhaus), Neubau 1825. Quartiernummer: C 135, alte Hausnummer: Allee 10. | ||
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Ursprünglich als Waschhaus zum Neuen Palais erbaut.<ref>{{PetersBaugeschichte1953}}, S. 202.</ref> Jacob Müller erwarb das Waschhaus an der Allee 1780 im Konkurs über das hinterlassene Vermögen des Grafen Friedrich Alexander zur Lippe und dessen Erben.<ref>Neustädter Rechnung 1781 und LAV NRW OWL, L 83 E I/7 Nr. 2.</ref> Der Graf hatte 1746 das mit Schulden behaftete Palais geerbt.<ref>LAV NRW OWL, D 72 Kittel, Ingeborg: Häuserbuch.</ref> | Ursprünglich als Waschhaus zum Neuen Palais erbaut.<ref>{{PetersBaugeschichte1953}}, S. 202.</ref> Jacob Müller erwarb das Waschhaus an der Allee 1780 im Konkurs über das hinterlassene Vermögen des Grafen Friedrich Alexander zur Lippe und dessen Erben.<ref>Neustädter Rechnung 1781 und LAV NRW OWL, L 83 E I/7 Nr. 2.</ref> Der Graf hatte 1746 das mit Schulden behaftete Palais geerbt.<ref>LAV NRW OWL, D 72 Kittel, Ingeborg: Häuserbuch.</ref> | ||
1809 von dem Schutzjuden Joel Herford erworben und als Lederfabrik mit einer Lohmühle am linken Ufer des Knochenbachs ausgebaut. Seit 1821 wiederholte Beschwerden über Geruchsbelästigung, Unterbringung verschiedenster Einlieger und Unordnung.<ref>LAV NRW OWL, L 92 A Nr. 4362.</ref> 1825 Bau eines (zusätzlichen) neuen Wohnhauses durch Spanier Herford. Auflagen sind Einhaltung der Bauflucht der Allee, steinfarbiger Verputz oder Ölfarbanstrich sowie Fenster aus hellem Spiegelglas. | 1809 von dem Schutzjuden Joel Herford erworben und als Lederfabrik mit einer Lohmühle am linken Ufer des Knochenbachs ausgebaut. Der Gründung der Herfordschen Lohgerberei kam in mehrfacher Hinsicht Bedeutung zu: Salomon Joel Herford versuchte die Berufsumschichtung seiner Glaubensgenossen nicht nur durch Einzelmaßnahmen, sondern 1809 auch durch die Gründung eines eigenen, an der Allee gelegenen Betriebes zu fördern. Der Lohgerberei sollte in diesem Zusammenhang eine Vorreiterrolle zukommen. Er wollte das bei seinen Glaubensgenossen verbreitete Vorurteil ausräumen, man könne durch Handwerke nichts verdienen. Jüdische Lehrlinge sollten hier ebenso wie christliche eine Lehrstelle finden. Die Gerberei stellte eine breite Palette verschiedenster Lederarten im Wert von jährlich 10 000–12 000 Rtlr. her und beschäftigte durchschnittlich 20–24 Arbeiter. Wegen Geruchsbelästigungen drohte in der Folge der Konzessionsverlust. Die Familie Herford hielt indessen so lange wie möglich an der Idee von der Vorbildfunktion des Betriebes fest. Unter seinem Enkel Meier Spanjer Herford setzte der Niedergang ein; 1833 zog er sich schuldenhalber vom Geschäft zurück. 1834 einigten sich Meiers Vater und die Rentkammer auf eine Kaufsumme von 4 700 Tlr.; später wurde das Gebäude abgerissen.<ref>{{HengstHandbuch2013}}, S. 356.</ref> | ||
Seit 1821 wiederholte Beschwerden über Geruchsbelästigung, Unterbringung verschiedenster Einlieger und Unordnung.<ref>LAV NRW OWL, L 92 A Nr. 4362.</ref> 1825 Bau eines (zusätzlichen) neuen Wohnhauses durch Spanier Herford. Auflagen sind Einhaltung der Bauflucht der Allee, steinfarbiger Verputz oder Ölfarbanstrich sowie Fenster aus hellem Spiegelglas. | |||
1834 Ankauf der gesamten Anlage durch die Rentkammer.<ref>LAV NRW OWL, L 92 A Nr. 4363.</ref> Bestehend aus | 1834 Ankauf der gesamten Anlage durch die Rentkammer.<ref>LAV NRW OWL, L 92 A Nr. 4363.</ref> Bestehend aus | ||
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{{WegemannAlter1957}}. | {{WegemannAlter1957}}. | ||
{{ GaulStadt1968}}, S. 388. | {{GaulStadt1968}}, S. 388. | ||
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==Quellen== | ==Quellen== | ||