Friedrichstraße (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen
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Führt von der [[Woldemarstraße (Detmold)|Woldemarstraße]] zur verlängerten [[Meierstraße (Detmold)|Meierstraße]], parallel zur Werre. | {{Straße info | ||
|Ortsteil=Detmold (Kernstadt) | |||
|Koordinaten=51.93496, 8.88204 | |||
}}Führt von der [[Woldemarstraße (Detmold)|Woldemarstraße]] zur verlängerten [[Meierstraße (Detmold)|Meierstraße]], parallel zur Werre. | |||
==Charakteristik== | ==Charakteristik== | ||
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[[Datei:DT-Friedrichstr_BA_DT-7-04.png|thumb|Blick von Süden auf die Westseite der Häuser Friedrichstraße 2–14 und den Garten sowie die Rückseite des Präsidentenhauses, Lange Straße 73, um 1912, Foto: Ferdinand Düstersiek, LLB, BA DT-7-4]] | [[Datei:DT-Friedrichstr_BA_DT-7-04.png|thumb|Blick von Süden auf die Westseite der Häuser Friedrichstraße 2–14 und den Garten sowie die Rückseite des Präsidentenhauses, Lange Straße 73, um 1912, Foto: Ferdinand Düstersiek, LLB, BA DT-7-4]] | ||
[[Datei:DT-Friedrichstr2-18_StADT-BA-20314.JPG|thumb|Friedrichstraße, Blick von Süden, rechts die Häuser Nr. 18 bis 2, links im Hintergrund Haus Grote, Lange Straße 75, kurz vor 1969, StA DT, BA 20314]] | |||
[[Datei:DT-Friedrichstr2-22_StADT-BA-20867.JPG|thumb|Friedrichstraße, Blick von Nordosten auf die Rückseite, Nr. 2 bis 22, kurz vor 1969, Foto: Karl Schütze, StA DT, BA 20867]] | [[Datei:DT-Friedrichstr2-22_StADT-BA-20867.JPG|thumb|Friedrichstraße, Blick von Nordosten auf die Rückseite, Nr. 2 bis 22, kurz vor 1969, Foto: Karl Schütze, StA DT, BA 20867]] | ||
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==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
Laut einer Aktennotiz des Archivars Falkmann von 1843 war die Friedrichstraße ursprünglich der Triftweg von der Meierei auf dem [[Schlossplatz (Detmold)|Schlossplatz]] zum Kuhkamp, einer östlich an die Stadtbefestigung anschließenden Weide. Um 1730 habe es 12 Stätten gegeben [das waren die auf der Ostseite gelegenen Häuser]. Sie waren 1669, 1672, 1682, 1686, 1693, 1725 und 1730 ausgewiesen worden. Die Straße war vermutlich seit 1722 gepflastert.<ref>LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 147, fol. 2123.</ref> | Laut einer Aktennotiz des Archivars Falkmann von 1843 war die Friedrichstraße ursprünglich der Triftweg von der Meierei auf dem [[Schlossplatz (Detmold)|Schlossplatz]] zum Kuhkamp, einer östlich an die Stadtbefestigung anschließenden Weide. Um 1730 habe es 12 Stätten gegeben [das waren die auf der Ostseite gelegenen Häuser]. Sie waren 1669, 1672, 1682, 1686, 1693, 1725 und 1730 ausgewiesen worden. Die Straße war vermutlich seit 1722 gepflastert.<ref>LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 147, fol. 2123.</ref> Das Pflaster endete beim Haus der Witwe Pecher, [[Friedrichstraße 20 (Detmold)|Friedrichstraße 20]].<ref>LAV NRW OWL, L 92 S Nr. Tit III b Nr. 1: Die hiesige Kamp- jetzt Friedrichs-Straße, 1775, 1833 ff.</ref> | ||
Bei den ausgewiesenen Plätzen handelt es sich jedoch um alle Stätten, die vor dem Lemgoer Tor angelegt wurden, z. B. auch [[Lange Straße 73 (Detmold)|Lange Straße 73]]. Die Einheitlichkeit der Häuserzeile spricht für Peters Aussage, dass die Regierung hier den Häuserbau förderte und die Bauherren auf ein Hausmodell verpflichtete. Es handelt sich daher um eine planmäßige Stadterweiterung. Einzelhäuser vor der Mauer waren noch nicht erlaubt, "sie erschwerten die polizeiliche Kontrolle und konnten herumschweifendem Gesindel Unterschlupf bieten".<ref>{{PetersBaugeschichte1953}}, S. 191.</ref> | Bei den ausgewiesenen Plätzen handelt es sich jedoch um alle Stätten, die vor dem Lemgoer Tor angelegt wurden, z. B. auch [[Lange Straße 73 (Detmold)|Lange Straße 73]]. Die Einheitlichkeit der Häuserzeile spricht für Peters Aussage, dass die Regierung hier den Häuserbau förderte und die Bauherren auf ein Hausmodell verpflichtete. Es handelt sich daher um eine planmäßige Stadterweiterung. Einzelhäuser vor der Mauer waren noch nicht erlaubt, "sie erschwerten die polizeiliche Kontrolle und konnten herumschweifendem Gesindel Unterschlupf bieten".<ref>{{PetersBaugeschichte1953}}, S. 191.</ref> | ||
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Die Uferbefestigung war immer wieder ein Thema bei der Regierung.<ref>LAV NRW OWL, L 80.20 / Regierung/Landesregierung Lippe - Domänenabteilung, Nr. 232: Unterhaltung des Ufers der Werre in und bei Detmold, 1829-1831, 1847-1871, 1903-1929.</ref> | Die Uferbefestigung war immer wieder ein Thema bei der Regierung.<ref>LAV NRW OWL, L 80.20 / Regierung/Landesregierung Lippe - Domänenabteilung, Nr. 232: Unterhaltung des Ufers der Werre in und bei Detmold, 1829-1831, 1847-1871, 1903-1929.</ref> | ||
1844/45 errichtete der Bauunternehmer Spies drei einfache Fachwerkdoppelhäuser auf der Westseite der Straße. Hier ging die Bebauung von der 1845 verlängerten [[Meierstraße (Detmold)|Meierstraße]] aus. Die Häuser reichten im Norden bis zur gegenüber liegenden Hausnr. 20. Gleichzeitig Entfernung der Abtritte und Mistgruben von der Straße, "die längst nicht mehr in Städten, besonders nicht in Residenz Städten, an Straßen und öffentlichen Plätzen geduldet, sondern als polizeiwidrig weggeschafft werden müssen".<ref>LAV NRW OWL, L 77 A / Lippische Regierung (Ältere Registratur) - Allgemeine und innere Verwaltung, Nr. 147: Beseitigung der Ställe u. Mistgruben in der Kampstraße zu Detmold, 1843.</ref> Zur Sicherung der neuen Häuser und der der ganzen Straße Regulierung des Werreufers geplant und 1845 dann auch realisiert, Planung von Ferdinand Brune, Bauträger Johann Spies, Ausführung Maurermeister Rakelmann.<ref>{{PetersBaugeschichte1953}}.</ref> | 1844/45 errichtete der Bauunternehmer Spies drei einfache Fachwerkdoppelhäuser auf der Westseite der Straße. Hier ging die Bebauung von der 1845 verlängerten [[Meierstraße (Detmold)|Meierstraße]] aus. Die Häuser reichten im Norden bis zur gegenüber liegenden Hausnr. 20. Gleichzeitig Entfernung der Abtritte und Mistgruben von der Straße, "die längst nicht mehr in Städten, besonders nicht in Residenz Städten, an Straßen und öffentlichen Plätzen geduldet, sondern als polizeiwidrig weggeschafft werden müssen".<ref>LAV NRW OWL, L 77 A / Lippische Regierung (Ältere Registratur) - Allgemeine und innere Verwaltung, Nr. 147: Beseitigung der Ställe u. Mistgruben in der Kampstraße zu Detmold, 1843.</ref> Zur Sicherung der neuen Häuser und der der ganzen Straße Regulierung des Werreufers geplant und 1845 dann auch realisiert, Planung von [https://lippelex.de/index.php?title=Brune,_Ferdinand_(1803-1857) Ferdinand Brune], Bauträger Johann Spies, Ausführung Maurermeister Rakelmann.<ref>{{PetersBaugeschichte1953}}.</ref> | ||
Der Stadtsanierung der 1970er Jahre mit dem Abbruch der Fürst-Leopold-Akademie 1977 für den Neubau des Karstadt Warenhauses (Entwurf Friedrich Spengelin, 1978/79) fielen auch die gesamte östliche Zeile (gerade Hausnummern) der Friedrichstraßen-Bebauung und die nördliche Hälfte des Doppelhauses Friedrichstraße 1 / 2 zum Opfer. | Der Stadtsanierung der 1970er Jahre mit dem Abbruch der Fürst-Leopold-Akademie 1977 für den Neubau des Karstadt Warenhauses (Entwurf Friedrich Spengelin, 1978/79) fielen auch die gesamte östliche Zeile (gerade Hausnummern) der Friedrichstraßen-Bebauung und die nördliche Hälfte des Doppelhauses Friedrichstraße 1 / 2 zum Opfer. | ||
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LAV NRW OWL, L 77 A / Lippische Regierung (Ältere Registratur) - Allgemeine und innere Verwaltung, Nr. 147: Beseitigung der Ställe u. Mistgruben in der Kampstraße zu Detmold, 1843, [https://www.archive.nrw.de/archivsuche?link=VERZEICHUNGSEINHEIT-Vz_7aebb293-9839-4b84-86f9-08ad71325835 Digitalisat]. | LAV NRW OWL, L 77 A / Lippische Regierung (Ältere Registratur) - Allgemeine und innere Verwaltung, Nr. 147: Beseitigung der Ställe u. Mistgruben in der Kampstraße zu Detmold, 1843, [https://www.archive.nrw.de/archivsuche?link=VERZEICHUNGSEINHEIT-Vz_7aebb293-9839-4b84-86f9-08ad71325835 Digitalisat]. | ||
LAV NRW OWL, L 18 Nr. 159: Häuser außerhalb der Stadt vor dem Lemgoer Thore im s. g. Kampe, 1669–1748. | |||
Detmolder Bürgerblatt, Nr. 10, 26.6.1851, Sp. 214: Umpflasterung eines Teils der Friedrichstraße 1851. | Detmolder Bürgerblatt, Nr. 10, 26.6.1851, Sp. 214: Umpflasterung eines Teils der Friedrichstraße 1851. | ||
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