Hiddentruper Straße 25 (Hörste): Unterschied zwischen den Versionen

keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 24: Zeile 24:
''Arendt '''Geerß''' ist amptfreÿ, gibt dem Kloster Marienvelde den Zehenden. Der Herrschaft gibt er in allen Posten dem Weeken gleich, allein, das er, Gerß, 2 Gfl. Landschatz und also ½ Gfl. geringer gibt.''
''Arendt '''Geerß''' ist amptfreÿ, gibt dem Kloster Marienvelde den Zehenden. Der Herrschaft gibt er in allen Posten dem Weeken gleich, allein, das er, Gerß, 2 Gfl. Landschatz und also ½ Gfl. geringer gibt.''


Die beiden Höfe stellen gemeinsam für die Dienste ein Gespann, werden deshalb als (große) Halbspänner bezeichnet. Die Zugehörigkeit dieser Höfe zum „Amt Barkhausen“, einem frühen Hofverband um das Gut Niederbarkhausen/ in der Grenzregion Lippe/Ravensberg, stellt in Hörste eine Besonderheit dar. Gemeinsam mit zwei weiteren Höfen in der Vogtei Lage, Wissmann zu Ehrentrup und Wissmann zu Wissentrup, stellen sie die Landesverwaltung vor Herausforderungen: 1640 wird im Salbuch der Vogtei Lage zu ihnen nur vermerkt, sie fänden sich in den Oerlinghausischen Registern.[1] 1664 und nochmals 1749 scheint der Abgaben-Einzug aber unzureichend zu funktionieren; die Steuer-Erhebung durch die Vogtei Oerlinghausen wird nach Gesprächen auf Beamtenebene erneut bekräftigt.[2] Dazwischen (1683 – 1685) hat sich selbst das Reichskammergericht in Wetzlar mit der korrekten Zuordnung der vier Höfe befassen müssen.[3] Erst später setzt wohl ein Umdenken ein; 1787 werden die vier von Alters her dem Amt Barkhausen zugehörigen und dadurch teils/bisher Oerlinghausischen Höfe endgültig in ihre (Standort-) Bauerschaften und damit in die Vogtei Lage umgemeindet.[4][5]
Die beiden Höfe stellen gemeinsam für die Dienste ein Gespann, werden deshalb als (große) Halbspänner bezeichnet. Die Zugehörigkeit dieser Höfe zum [https://de.wikipedia.org/wiki/Amt_Barkhausen „Amt Barkhausen“], einem frühen Hofverband um das Gut Niederbarkhausen/ in der Grenzregion Lippe/Ravensberg, stellt in Hörste eine Besonderheit dar. Gemeinsam mit zwei weiteren Höfen in der Vogtei Lage, Wissmann zu Ehrentrup und Wissmann zu Wissentrup, stellen sie die Landesverwaltung vor Herausforderungen: 1640 wird im Salbuch der Vogtei Lage zu ihnen nur vermerkt, sie fänden sich in den Oerlinghausischen Registern.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I Nr. 92,  S. 142</ref> 1664 und nochmals 1749 scheint der Abgaben-Einzug aber unzureichend zu funktionieren; die Steuer-Erhebung durch die Vogtei Oerlinghausen wird nach Gesprächen auf Beamtenebene erneut bekräftigt.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I Nr. 144, S. 87</ref> Dazwischen (1683 – 1685) hat sich selbst das Reichskammergericht in Wetzlar mit der korrekten Zuordnung der vier Höfe befassen müssen.<ref>LAV NRW OWL, L 82 / Lippische Reichskammergerichtsakten, Nr. 399</ref> Erst später setzt wohl ein Umdenken ein; 1787 werden die vier von Alters her dem Amt Barkhausen zugehörigen und dadurch teils/bisher Oerlinghausischen Höfe endgültig in ihre (Standort-) Bauerschaften und damit in die Vogtei Lage umgemeindet.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Fach 21 Nr. 2: Umschreibung der ursprünglich zum Amt Oerlinghausen gehörigen, dann aber dem Amt Detmold inkorporierten Untertanen Kolon Wißmann zu Ehrentrup, Wißmann zu Wissentrup, Gees und Weeke zu Hörste (1785 – 1787)</ref><ref>LAV NRW OWL, L 108 Oerlinghausen / Amt Oerlinghausen Nr. 91: Abtretung der Kolonate Weeke und Geers zu Hörste, Wißmann zu Wissentrup und Wißmann zu Ehrentrup an die Vogtei Lage (1780-1787)</ref>
   
   
In der Volkszählung 1609 wird ''Johan Gehrs'' mit Frau, vier Söhnen und zwei Töchtern genannt. Mitte 1643 verspricht der bereits im Schatzregister von 1617 genannte Meier Arend Gee(r)s  seiner auf den Hof Müssemeier heiratenden Tochter Trineke einen Brautschatz. Zu dieser Zeit  -  um 1645  -  wird über den Hof berichtet: ''Geerß gehorett inß ampt Barckhausen, ist freÿ, ein Halbspenner, hatt Kinder  4; Dienstgelt jahrlich der Herschafft --- 3 thllr; Ist anderen schuldig --- 200 thllr; keine Zinse,'' (die Gläubiger) ''haben mehrentheilß Vnterpfandt; an Brautschatz schuldig  --- 140 ; keine Geltmittele alß auß Korn. Mangelt an Saathabern.''  1680 sind an Vieh 4 Pferde, 5 Kühe, 20 Schafe und 6 Schweine auf dem Hof.
In der Volkszählung 1609 wird ''Johan Gehrs'' mit Frau, vier Söhnen und zwei Töchtern genannt. Mitte 1643 verspricht der bereits im Schatzregister von 1617 genannte Meier Arend Gee(r)s  seiner auf den Hof Müssemeier heiratenden Tochter Trineke einen Brautschatz. Zu dieser Zeit  -  um 1645  -  wird über den Hof berichtet: ''Geerß gehorett inß ampt Barckhausen, ist freÿ, ein Halbspenner, hatt Kinder  4; Dienstgelt jahrlich der Herschafft --- 3 thllr; Ist anderen schuldig --- 200 thllr; keine Zinse,'' (die Gläubiger) ''haben mehrentheilß Vnterpfandt; an Brautschatz schuldig  --- 140 ; keine Geltmittele alß auß Korn. Mangelt an Saathabern.''  1680 sind an Vieh 4 Pferde, 5 Kühe, 20 Schafe und 6 Schweine auf dem Hof.
Experten
1.812

Bearbeitungen