Hiddentruper Straße 25 (Hörste): Unterschied zwischen den Versionen

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|Hausnummer1901=037
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}}Hier am Nordostrand des Ortskerns von Hörste liegt der Halbspännerhof Gee(r)s, früher Hörste Nr. 37.
}}Hier am Nordostrand des Ortskerns von Hörste liegt der Halbspännerhof Gee(r)s, früher Hörste Nr. 37.


[[Datei:1890 Gees Gebäudegrundrisse.jpg|mini|Gebäudegrundrisse des Hofes Gees, 1890, LAV NRW OWL, L 19 Detmold Nr. 277]]
[[Datei:1890 Gees Gebäudegrundrisse.jpg|mini|Gebäudegrundrisse des Hofes Gees, 1890, LAV NRW OWL, L 19 Detmold Nr. 277]]
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In der Volkszählung 1609 wird ''Johan Gehrs'' mit Frau, vier Söhnen und zwei Töchtern genannt. Mitte 1643 verspricht der bereits im Schatzregister von 1617 genannte Meier Arend Gee(r)s  seiner auf den Hof Müssemeier heiratenden Tochter Trineke einen Brautschatz. Zu dieser Zeit  -  um 1645  -  wird über den Hof berichtet: ''Geerß gehorett inß ampt Barckhausen, ist freÿ, ein Halbspenner, hatt Kinder  4; Dienstgelt jahrlich der Herschafft --- 3 thllr; Ist anderen schuldig --- 200 thllr; keine Zinse,'' (die Gläubiger) ''haben mehrentheilß Vnterpfandt; an Brautschatz schuldig  --- 140 ; keine Geltmittele alß auß Korn. Mangelt an Saathabern.''  1680 sind an Vieh 4 Pferde, 5 Kühe, 20 Schafe und 6 Schweine auf dem Hof.
In der Volkszählung 1609 wird ''Johan Gehrs'' mit Frau, vier Söhnen und zwei Töchtern genannt. Mitte 1643 verspricht der bereits im Schatzregister von 1617 genannte Meier Arend Gee(r)s  seiner auf den Hof Müssemeier heiratenden Tochter Trineke einen Brautschatz. Zu dieser Zeit  -  um 1645  -  wird über den Hof berichtet: ''Geerß gehorett inß ampt Barckhausen, ist freÿ, ein Halbspenner, hatt Kinder  4; Dienstgelt jahrlich der Herschafft --- 3 thllr; Ist anderen schuldig --- 200 thllr; keine Zinse,'' (die Gläubiger) ''haben mehrentheilß Vnterpfandt; an Brautschatz schuldig  --- 140 ; keine Geltmittele alß auß Korn. Mangelt an Saathabern.''  1680 sind an Vieh 4 Pferde, 5 Kühe, 20 Schafe und 6 Schweine auf dem Hof.
   
   
Mit dem Siebenjährigen Krieg beginnt eine Periode des Niedergangs auf dem Hof Gees, die bis in die 1820er Jahre anhält. Saatkornschulden 1784, Pachtkornrückstände 1787 und 1801 und erste Grundstücksverkäufe 1792 bezeichnen die Situation des Hofes. Ab 1801 kommt es für etwa 20 Jahre zur Elokation  -  amtlichen Zwangsverwaltung  -  des Hofes Gees. Der laufende Betrieb wird verkleinert, Ackerflächen verpachtet, den Gläubigern Zahlung versprochen. Um dies zu ermöglichen, werden 1801, 1806, 1812 und 1824 Parzellen des Hofes für insgesamt etwa 5000 Taler verkauft.
Mit dem Siebenjährigen Krieg beginnt eine Periode des Niedergangs auf dem Hof Gees, die bis in die 1820er Jahre anhält. Saatkornschulden 1784 <ref>LAV NRW OWL, L 84 Nr. I S 273</ref>, Pachtkornrückstände 1787 und 1801 <ref>LAV NRW OWL, L 92 G Nr. 244</ref> und erste Grundstücksverkäufe 1792 <ref>LAV NRW OWL, L 108 Lage Fach 2 Nr. 26 Bd. VI</ref> bezeichnen die Situation des Hofes. Ab 1801 kommt es für etwa 20 Jahre zur Elokation  -  amtlichen Zwangsverwaltung  -  des Hofes Gees.<ref>LAV NRW OWL, L 77 A, Nr. 198</ref> Der laufende Betrieb wird verkleinert, Ackerflächen verpachtet, den Gläubigern Zahlung versprochen. Um dies zu ermöglichen, werden 1801, 1806, 1812 und 1824 Parzellen des Hofes für insgesamt etwa 5000 Taler verkauft.<ref>LAV NRW OWL, L 77 A, Nr. 198, </ref><ref>L 92 T1 Nr. 1237</ref>
   
   
Ende 1816 äußert sich der Lagenser Amtsvogt Falkmann im Rahmen seiner Hof-Verwaltung sehr deutlich über die Besitzergenerationen auf dem Hof Gees  -  Johann Hermann Gees, † 1816, und seine Ehefrau, † 1821:  ''Der verstorbene Colonus war ein Träumer und Faulenzer, und dessen noch lebende Ehefrau ist ein boshaftes, mit der Epilepsie behaftetes Geschöpf.''  Der älteste Sohn und Anerbe Jobst Hermann Gees hingegen sei sehr tüchtig, habe im Preussischen gedient und wolle eine Tochter vom Nachbarhof Hanning Nr. 6 heiraten. Er tritt den Hof 1821 nach Tod der Mutter an und bringt ihn in den folgenden Jahrzehnten wieder voran.
Ende 1816 äußert sich der Lagenser Amtsvogt Falkmann im Rahmen seiner Hof-Verwaltung sehr deutlich über die Besitzergenerationen auf dem Hof Gees  -  Johann Hermann Gees, † 1816, und seine Ehefrau, † 1821:  ''Der verstorbene Colonus war ein Träumer und Faulenzer, und dessen noch lebende Ehefrau ist ein boshaftes, mit der Epilepsie behaftetes Geschöpf.''<ref>LAV NRW OWL, L 108 Lage Fach 2 Nr. 26 Bd. VI</ref>   Der älteste Sohn und Anerbe Jobst Hermann Gees hingegen sei sehr tüchtig, habe im Preussischen gedient und wolle eine Tochter vom Nachbarhof Hanning Nr. 6 heiraten. Er tritt den Hof 1821 nach Tod der Mutter an und bringt ihn in den folgenden Jahrzehnten wieder voran.


Sein Enkel Gottlieb Gees hat zwei Generationen später mit seiner Ehefrau Emilie Auguste Havergo von Müssen/Hüntrup Nr. 3 nur ein Kind, die 1882 geborene <u>Marie</u> Pauline, die später den Hof erbt und einen jungen Mann aus der Herkunftsfamilie ihrer Mutter, August Havergo (* 1879, † 1941), einheiraten lässt. Infolge des geänderten Namensrechts heißt der Hof bzw. die Besitzerfamilie seit dieser Heirat 1905 (bis heute) Havergo.
Sein Enkel Gottlieb Gees hat zwei Generationen später mit seiner Ehefrau Emilie Auguste Havergo von Müssen/Hüntrup Nr. 3 nur ein Kind, die 1882 geborene <u>Marie</u> Pauline, die später den Hof erbt und einen jungen Mann aus der Herkunftsfamilie ihrer Mutter, August Havergo (* 1879, † 1941), einheiraten lässt. Infolge des geänderten Namensrechts heißt der Hof bzw. die Besitzerfamilie seit dieser Heirat 1905 (bis heute) Havergo.
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Laut Salbuch 1750 sind an Gebäuden auf dem Hof Gees vorhanden ''das Wohn Hauß, die Leibzucht, der Schoppe''(n) und ''das Backhauß''. Nach in 1781 und 1829 unverändertem Bestand werden im Salbuch 1855 nur noch Wohnhaus und Leibzucht aufgeführt.
Laut Salbuch 1750 sind an Gebäuden auf dem Hof Gees vorhanden ''das Wohn Hauß, die Leibzucht, der Schoppe''(n) und ''das Backhauß''. Nach in 1781 und 1829 unverändertem Bestand werden im Salbuch 1855 nur noch Wohnhaus und Leibzucht aufgeführt.
   
   
In der Elokationszeit Anfang des 19. Jahrhunderts waren offenbar auch die Gebäude seit Jahrzehnten vernachlässigt und in desolatem Zustand. Das Haupthaus stand darüber hinaus auf feuchtem und sumpfigen Gelände, was den Administrator veranlasste, dieses im Jahre 1819 abbauen und an etwas höher gelegener trockenerer Stelle neu errichten zu lassen. An diesem Fachwerk-Längsdielenhaus wurde dann 1872 der Eingangsgiebel auf der Westseite in Bruchstein-Mauerwerk erneuert. Vermutlich zeitgleich wurde der Wohntrakt auf der Ostseite umgebaut  -  erkennbar an einem Bruchstein-Anbau mit Giebel nach Süden.
In der Elokationszeit Anfang des 19. Jahrhunderts waren offenbar auch die Gebäude seit Jahrzehnten vernachlässigt und in desolatem Zustand. Das Haupthaus stand darüber hinaus auf feuchtem und sumpfigen Gelände, was den Administrator veranlasste, dieses im Jahre 1819 abbauen und an etwas höher gelegener trockenerer Stelle neu errichten zu lassen.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Lage Fach 2 Nr. 26 Bd. VI</ref> An diesem Fachwerk-Längsdielenhaus wurde dann 1872 der Eingangsgiebel auf der Westseite in Bruchstein-Mauerwerk erneuert. Vermutlich zeitgleich wurde der Wohntrakt auf der Ostseite umgebaut  -  erkennbar an einem Bruchstein-Anbau mit Giebel nach Süden.
   
   
Leibzucht und ein Nebengebäude wurden Anfang des 20. Jahrhundert durch die auf älteren Bildern erkennbare Scheune ersetzt, deren Mauern noch stehen.
Leibzucht und ein Nebengebäude wurden Anfang des 20. Jahrhundert durch die auf älteren Bildern erkennbare Scheune ersetzt, deren Mauern noch stehen.
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* <u>Hermann</u> Gottlieb, * 1854 († 1887) (eigentlicher Anerbe)
* <u>Hermann</u> Gottlieb, * 1854 († 1887) (eigentlicher Anerbe)


* <u>Gottlieb</u> August, * 1855 (Anerbe durch Vertrag von 1882)
* <u>Gottlieb</u> August, * 1855 (Anerbe durch Vertrag von 1882) <ref>LAV NRW OWL, L 108 A, Nr. 351, S. 554 - 561</ref>


* <u>Heinrich</u> Wilhelm, * 1857
* <u>Heinrich</u> Wilhelm, * 1857
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1900/01 (AB): 37 Gees, Gottlieb, Landwirth, Steinbruchbesitzer – Siehe I n s e r a t. Hoffmann, Friedrich, Tagelöhner. Schmiedeskamp, August, Ziegler.
1900/01 (AB): 37 Gees, Gottlieb, Landwirth, Steinbruchbesitzer – Siehe I n s e r a t. Hoffmann, Friedrich, Tagelöhner. Schmiedeskamp, August, Ziegler.
   
   
1925/26 (AB): 37 Gees, Gottlieb, Landwirt; Haverjoh, August, Landwirt; Isenberg, Adolf sen. Ziegler; Isenberg, Adolf jun., Ziegler; Büker, August, Ziegler; Wind, Wilhelm, Ziegler
1925/26 (AB): 37 Gees, Gottlieb, Landwirt; Haverjoh <ref>Unterschiedliche Schreibweisen des Namens existieren: AB 1926: Haverjoh, Sterbeurkunde 1934: Havergo; vgl. auch Grabstein: Habergo (älter) und Havergo (jünger).</ref>, August, Landwirt; Isenberg, Adolf sen. Ziegler; Isenberg, Adolf jun., Ziegler; Büker, August, Ziegler; Wind, Wilhelm, Ziegler


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