Kaiser-Wilhelm-Platz (Detmold)
OrtsteilDetmold (Kernstadt)
Karte

1875 angelegter Platz westlich der Altstadt.

Charakteristik

 
Venusbrunnen auf dem Kaiser-Wilhelm-Platz, um 1900, LLB: HS A 5,26r-1
 
Denkmal für die Gefallenen Lipper des Krieges 1870/71, Ansicht von Südost, 2025, Foto: Joachim Kleinmanns

Parkähnlich angelegter Platz mit hohem Baumbestand und durch ein X-förmiges Wegekreuz gegliederten Grünflächen. Längsrechteckig, annähernd in Ost-West-Richtung. Umgeben von doppelten Lindenreihen mit einem Umlaufweg, sternförmiges Wegesystem mit zentralem Rundplatz mit einem Kranz von Eichen zwischen den Rasensegmenten. Der Platz wird begrenzt durch die Paulinenstraße im Osten, den ehemaligen Viehmarkt mit der Christuskirche (Detmold) im Norden, die Hermannstraße im Westen und die Heinrich-Drake-Straße im Süden. Dort ist ein breiter Streifen der Parkanlage durch Kraftfahrzeug-Abstellflächen in den 1970er Jahren umgestaltet worden, wozu eine Lindenreihe geopfert wurde.

An den beiden Enden befinden sich Kriegerdenkmäler, im Westen das ursprünglich zur Aufstellung vor dem Krummen Haus geplante Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Dt.-Franz. Krieges 1870/71 von Wilhelm von Meien, im Osten das 1926 aufgestellte Ehrenmal für die 1914–1918 Gefallenen des Infanterieregiments Nr. 55. Beide Denkmäler sind von symmetrisch gepflanzten Solitärbäumen eingefasst (Trauerbuchen, Ulmen). Das Wegesystem des Platzes wurde durch einen parallel zu der zentralen Querachse verlaufenden Weg am westlichen Ehrenmal ergänzt. Der nördlich angrenzende, schmalrechteckige, ehemals als Marktplatz genutzte Bereich an der Bismarckstraße, auf dessen Mitte die Christuskirche errichtet wurde, erhielt eine schlichte gärtnerische Gestaltung mit Rasenflächen, die an der Bismarckstraße und an den beiden Schmalseiten von einer bzw. von doppelten Baumreihen eingerahmt sind. Zum Kirchturm im Osten mit dem Hauptportal führt eine Allee aus Robinien von der Paulinenstraße. Der Beginn der Allee wird eingefasst von zwei Kiosken aus der Mitte der 1920er Jahre (Paulinenstraße 48 und Paulinenstraße 50), von denen ein dritter an der Ecke Hermannstraße/Bismarckstraße errichtet wurde (Hermannstraße 16). Der geplante vierte Kiosk wurde nicht realisiert. Westlich der Kirche wurde ein Kinderspielplatz angelegt, östlich KFZ-Stellplätze.

Name

Benannt nach dem deutschen Kaiser Wilhelm I., ein Umbenennungsantrag in "Wilhelm-Platz" fand 1949 im Rat ebensowenig eine Mehrheit wie spätere Umbenennungsanträge (KPD: Karl-Marx-Platz, 1997 Jungsozialisten: Nordrhein-Westfalen-Platz).[1]

Geschichte

Nach einem Kartenblatt aus dem Jahr 1867/70 bereits damals projektiert, 1875 angelegt. Die Anlage geht auf den Potsdamer Wilhelmplatz (1862) des berühmten Gartenarchitekten Peter Josef Lenné zurück. Ursprünglich wurde er von Hofbaumeister Wilhelm von Meien als Markt- und Kirchplatz konzipiert.

Der auf dem zentralen Rundplatz ursprünglich errichtete Venusbrunnen mit Schmuckbeet wurde 1926 entfernt. Um 2020 wurden hier wieder Wasserspiele installiert.

Am 14.11.1988 eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold, Nr. A292.

Hausstätten

Unter der Adresse Kaiser-Wilhelm-Platz sind keine Hausstätten vorhanden. Hier nachfolgend aufgelistet sind die Brunnen und Denkmäler sowie die auf dem Platz errichteten Gebäude:

Literatur

Lothar Kaup, Besonderes Baudenkmal. Fachstelle zur Entwicklung des Kaiser-Wilhelm-Platzes, in: Heimatland Lippe 110 (2017), S. 108.

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rüdiger Henke, Die Straßen der Detmolder Kernstadt, Detmold 2013, S. 31

Autor*innen

Joachim Kleinmanns

Seitenhistorie

Seite erstellt am 21.04.2025 von Joachim Kleinmanns

Letzte Änderung am: 13.06.2025 von Joachim Kleinmanns