Krumme Straße 32 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen
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Das niedrige Vorderhaus war ursprünglich ein zweischiffiges Dielenhaus mit rechtsseitiger Diele von fünf Fachen Länge, erbaut wohl kurz nach dem Stadtbrand von 1547. Bei der Entkernung während der Sanierung 1979 waren im Wandgefüge der Traufwand zur Freiligrathstraße kurzfristig verdeckte und gekehlte Kopfbänder sichtbar, diese Gefügemerkmale sprechen für eine Datierung um die Mitte des 16. Jahrhunderts. Die rechte Außenwand ist eine massive Bruchsteinwand, die möglicherweise von einem älteren Vorgängerbau aus der Zeit vor dem Stadtbrand 1547 übernommen worden ist. Die am Torbogen 1673 datierte Fassade mit Spätrenaissance-Dekor auf den beiden Giebelvorkragungen wurde nachträglich vorgebaut und ersetzt eine ältere Fassade der Bauzeit um oder nach 1547 (vgl. [[Krumme Straße 44 (Detmold)|Krumme Straße 44]] von 1547). | Das niedrige Vorderhaus war ursprünglich ein zweischiffiges Dielenhaus mit rechtsseitiger Diele von fünf Fachen Länge, erbaut wohl kurz nach dem Stadtbrand von 1547. Bei der Entkernung während der Sanierung 1979 waren im Wandgefüge der Traufwand zur Freiligrathstraße kurzfristig verdeckte und gekehlte Kopfbänder sichtbar, diese Gefügemerkmale sprechen für eine Datierung um die Mitte des 16. Jahrhunderts. Die rechte Außenwand ist eine massive Bruchsteinwand, die möglicherweise von einem älteren Vorgängerbau aus der Zeit vor dem Stadtbrand 1547 übernommen worden ist. Die am Torbogen 1673 datierte Fassade mit Spätrenaissance-Dekor auf den beiden Giebelvorkragungen wurde nachträglich vorgebaut und ersetzt eine ältere Fassade der Bauzeit um oder nach 1547 (vgl. [[Krumme Straße 44 (Detmold)|Krumme Straße 44]] von 1547). | ||
Grundriss: Ehemals linksseitige Diele, rechts Seitenschiff mit straßenseitiger Stube und anschließender Kammer, dahinter vermutlich ursprünglich offene Küchenlucht von zwei Fachen (später durch verlängerte Seitenschiffwand geschlossen). Barocke Stuckdecke der rechten, älteren Stube mit ovalem Stuckprofil unter moderner Verkleidung erhalten, Stubenschornstein mit Heizöffnung ("Vorgelege") für Hinterladerofen | Grundriss: Ehemals linksseitige Diele, rechts Seitenschiff mit straßenseitiger Stube und anschließender Kammer, dahinter vermutlich ursprünglich offene Küchenlucht von zwei Fachen (später durch verlängerte Seitenschiffwand geschlossen). Umbau zum Mittelflurhaus mit einer zweiten, schmaleren Stube links und zweiflügeliger Haustür mit Oberlicht anstelle des Dielentores wohl im späten 18. oder frühen 19. Jahrhundert. Barocke Stuckdecke der rechten, älteren Stube mit umlaufendem Stuckrahmen und ovalem Stuckprofil unter moderner Verkleidung erhalten, früherer Ofenstandort in der Wand zum Flur mit Fliesenspiegel (holländische Fliesen? - vgl. Foto von F. Düstersiek) wohl schon früher beseitigt. Größerer Stubenschornstein der späteren linken Stube mit Heizöffnung ("Vorgelege") für einen Hinterladerofen noch vorhanden. Wände zum früheren Flur bei Sanierung 1979 weitgehend aufgebrochen und durch historisierende Unterzüge mit Kopfbändern erseetzt, um einen größeren Ladenraum zu schaffen. Verglaste Trennwände zwischen den beiden Stuben und dahinter liegenden Kammern (vgl. die Fotos von F. Düstersiek) wohl schon vorher beseitigt. | ||
Das deutlich höhere, zweistöckige Hinterhaus von acht Fachen Länge ist in die erste Hälfte bis Mitte des 18. Jahrhunderts zu datieren, der südliche Giebel wurde möglicherweise später abgewalmt. Auffällig ist | Das deutlich höhere, zweistöckige Hinterhaus von acht schmalen Fachen Länge ist in die erste Hälfte bis Mitte des 18. Jahrhunderts zu datieren, der südliche Giebel wurde möglicherweise später abgewalmt. Auffällig ist die über vier Kopfbändern zur Freiligrathstraße weit vorkragende Dachtraufe im Bereich der rückwärtigen Säle, das einen Wetterschutz für den früheren hofseitigen Hinterausgang des Treppenhauses bildet. Das Hinterhaus enthält ein seitliches Treppenhaus neben der früheren Kaminküche (Doppelkamin von Küche und Saal erhalten), die Küche ist durch spätere Kammereinbauten verbaut (vgl. Grundriss). Dahinter liegen zwei rückwärtige Säle mit je einer westlichen Nebenkammer im ersten und zweiten Obergeschoss, die bis heute über die barocke Treppe mit Brettbalustergeländer erschlossen werden. | ||
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ||