Warweg 4 (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:Thelemann_ BA LP 24-46.jpg|thumb|Otto Thelemann, seit 1863 lippischer Konsistorialrat und Direktor des Detmolder Lehrerseminars, LLB: BA LP 24-46]] | [[Datei:Thelemann_ BA LP 24-46.jpg|thumb|Otto Thelemann, seit 1863 lippischer Konsistorialrat und Direktor des Detmolder Lehrerseminars, LLB: BA LP 24-46]] | ||
Für den Bau des Hauses wurde bis 1867 die Summe von 687 Talern gesammelt, durch Spenden auf 2.000 Taler ausgestockt. Am 23. Mai 1867 wurde der Grundstein gelegt. Nachdem der Rohbau erstellt war, richtete Konsistorialrat Otto Thelemann (20.3.1828–17.1.1898) im Namen des Vereins die Bitte an das Fürstenhaus, eine Landeskollekte für den Weiterbau bewilligen zu wollen. Erst am 20. November wurde dieser Bitte stattgegeben. Weitere folgten in den nächsten Jahren. Thelemann (geb. Hornbach 1828, gest. 1898 Detmold) stammte aus der damals zu Bayern gehörenden Pfalz, war 1863 zum Konsistorialrat und Direktor des Detmolder Lehrerseminars berufen worden und für das Volksschulwesen zuständig.<ref>{{Wilke2008}}.</ref> <ref> {{ThelemannThelemann1937}}. </ref> | Für den Bau des Hauses wurde bis 1867 die Summe von 687 Talern gesammelt, durch Spenden auf 2.000 Taler ausgestockt. Am 23. Mai 1867 wurde der Grundstein gelegt. Nachdem der Rohbau erstellt war, richtete Konsistorialrat [https://lippelex.de/index.php?title=Thelemann,_Otto_(1828-1898) Otto Thelemann] (20.3.1828–17.1.1898) im Namen des Vereins die Bitte an das Fürstenhaus, eine Landeskollekte für den Weiterbau bewilligen zu wollen. Erst am 20. November wurde dieser Bitte stattgegeben. Weitere folgten in den nächsten Jahren. Thelemann (geb. Hornbach 1828, gest. 1898 Detmold) stammte aus der damals zu Bayern gehörenden Pfalz, war 1863 zum Konsistorialrat und Direktor des Detmolder Lehrerseminars berufen worden und für das Volksschulwesen zuständig.<ref>{{Wilke2008}}.</ref> <ref> {{ThelemannThelemann1937}}. </ref> | ||
Der Neubau erfolgte nach Entwurf von Leopold Petri, Baumeister in Detmold. Die Baukosten lagen mit 5.505 Reichstalern innerhalb des Kostenanschlags. Neben den Mitgliedsbeiträgen und Spenden half auch eine vom Fürstenhaus genehmigte jährliche Kollekte in allen Kirchen des Landes, in den acht folgenden Jahren der Kredit abzutragen, vor allem auch, weil Fürst Leopold III. 1875 die Tilgung der Restschuld durch eine Spende von 400 Talern ermöglichte. Am 21. Oktober 1868 wurde der Neubau eingeweiht und im November das Gebäude von der Hausmutter Antonie Faber, der Erzieherin Marie Sauerländer sowie der Magd Malchen Böckhaus mit 14 Mädchen bezogen. Eine Besonderheit war die Badestube, wohl die einzige im gesamten Kirchspiel. Sie wurde denn auch eigens begründet: "Letzteres ist kein Luxus, sondern dient zur Reinigung der aufzunehmenden Kinder, die uns oft in unglaublichem Schmutz [...] zu Händen kommen".<ref> Zit. nach {{WendtAmt1965}}, S. 226. </ref> Die Ausstattung des Hauses erfolgte vor allem durch Sachspenden. Prinzessin Sophie zur Lippe gab Möbel, andere spendeten Kleidung und Lebensmittel. Aus dem Detmolder Zuchthaus kamen zwölf Spinnräder und zwölf Haspeln. | Der Neubau erfolgte nach Entwurf von Leopold Petri, Baumeister in Detmold. Die Baukosten lagen mit 5.505 Reichstalern innerhalb des Kostenanschlags. Neben den Mitgliedsbeiträgen und Spenden half auch eine vom Fürstenhaus genehmigte jährliche Kollekte in allen Kirchen des Landes, in den acht folgenden Jahren der Kredit abzutragen, vor allem auch, weil Fürst Leopold III. 1875 die Tilgung der Restschuld durch eine Spende von 400 Talern ermöglichte. Am 21. Oktober 1868 wurde der Neubau eingeweiht und im November das Gebäude von der Hausmutter Antonie Faber, der Erzieherin Marie Sauerländer sowie der Magd Malchen Böckhaus mit 14 Mädchen bezogen. Eine Besonderheit war die Badestube, wohl die einzige im gesamten Kirchspiel. Sie wurde denn auch eigens begründet: "Letzteres ist kein Luxus, sondern dient zur Reinigung der aufzunehmenden Kinder, die uns oft in unglaublichem Schmutz [...] zu Händen kommen".<ref> Zit. nach {{WendtAmt1965}}, S. 226. </ref> Die Ausstattung des Hauses erfolgte vor allem durch Sachspenden. Prinzessin Sophie zur Lippe gab Möbel, andere spendeten Kleidung und Lebensmittel. Aus dem Detmolder Zuchthaus kamen zwölf Spinnräder und zwölf Haspeln. | ||