Währentruper Straße 88 (Hörste): Unterschied zwischen den Versionen
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
| Zeile 31: | Zeile 31: | ||
1728 werden Henrich Behrend Niebuhr/Krawinkel und sein jüngerer Bruder Johann Tönnies in Bielefeld von preussischen Werbern mit List und/oder Gewalt dazu gebracht, in die preussische Armee einzutreten, wo der jüngere Bruder den Rest seines Lebens dient und im fernen Perleberg ansässig wird, während Henrich Behrend nach 8 Jahren desertiert und auf den Hof zurückkehrt. | 1728 werden Henrich Behrend Niebuhr/Krawinkel und sein jüngerer Bruder Johann Tönnies in Bielefeld von preussischen Werbern mit List und/oder Gewalt dazu gebracht, in die preussische Armee einzutreten, wo der jüngere Bruder den Rest seines Lebens dient und im fernen Perleberg ansässig wird, während Henrich Behrend nach 8 Jahren desertiert und auf den Hof zurückkehrt. | ||
In Vergleichsverhandlungen mit dem wohl inzwischen auch zermürbten Kapitel in Bielefeld kann er Zugeständnisse (Freijahre und Reduzierung der aufgelaufenen Pachtschulden) erreichen und wird im Februar 1737 in aller Form erneut als Meier auf dem Hof Krawinkel eingeführt. Nun endlich kann er den ererbten Hof wieder aufbauen und voranbringen. Der Begräbniseintrag nach diesem bewegten Leben im Kirchenbuch Stapelage vom 24. Februar 1751 beginnt: ''Henrich Bernhard Meyer zum Krawinkel, alt 59 Jahr weniger 2 Monathe. Weilen derselbe anfänglich in trüben et elenden Umbständen gewesen, hernach aber von Gott reichlich gesegnet worden | In Vergleichsverhandlungen mit dem wohl inzwischen auch zermürbten Kapitel in Bielefeld kann er Zugeständnisse (Freijahre und Reduzierung der aufgelaufenen Pachtschulden) erreichen und wird im Februar 1737 in aller Form erneut als Meier auf dem Hof Krawinkel eingeführt. Nun endlich kann er den ererbten Hof wieder aufbauen und voranbringen. Der Begräbniseintrag nach diesem bewegten Leben im Kirchenbuch Stapelage vom 24. Februar 1751 beginnt: ''Henrich Bernhard Meyer zum Krawinkel, alt 59 Jahr weniger 2 Monathe. Weilen derselbe anfänglich in trüben et elenden Umbständen gewesen, hernach aber von Gott reichlich gesegnet worden . . . '' | ||
Nach Henrich Bernhard übernimmt seine Witwe Anna Elisabeth für zehn Jahre die Regie auf dem Hof; erst nach ihrem Tod Anfang 1761 ehelicht der Anerbe Johann Christoph die Schwester Anna Ilsabein des Halbmeiers Gees in Hörste und tritt in die Verantwortung. | Nach Henrich Bernhard übernimmt seine Witwe Anna Elisabeth für zehn Jahre die Regie auf dem Hof; erst nach ihrem Tod Anfang 1761 ehelicht der Anerbe Johann Christoph die Schwester Anna Ilsabein des Halbmeiers Gees in Hörste und tritt in die Verantwortung. | ||
Die weitere Geschichte des Hofes Krawinkel verläuft in geordneten Bahnen, existentielle Krisen wie im Jahrhundert davor zahlreich, bleiben nach Aug. Kr. nun aus. Die Bauernbefreiung Anfang des 19. Jahrhunderts, aber auch wenig sichtbare, aber wichtige Verbesserungen wie die Installation einer umfassenden Drainage der vielen zu feuchten Flächen in der Mitte des 19. Jahrhunderts und schließlich die bauliche Erneuerung gegen dessen Ende werden von Aug. Kr. beschrieben. | Die weitere Geschichte des Hofes Krawinkel verläuft in geordneten Bahnen, existentielle Krisen wie im Jahrhundert davor zahlreich, bleiben nach Aug. Kr. nun aus. Die Bauernbefreiung Anfang des 19. Jahrhunderts, aber auch wenig sichtbare, aber wichtige Verbesserungen wie die Installation einer umfassenden Drainage der vielen zu feuchten Flächen in der Mitte des 19. Jahrhunderts und schließlich die bauliche Erneuerung gegen dessen Ende werden von Aug. Kr. beschrieben. | ||
Zur jüngeren Geschichte ist anzufügen, dass sich der Hof Krawinkel in den letzten Jahrzehnten zum Pferde-/ Reiterhof gewandelt hat. Insbesondere an Wochenenden herrscht lebhafter Betrieb. Pferde, mehr noch Pferdeliebhaberinnen und –liebhaber, auch zahlreiche Pferdeanhänger prägen das Bild. | Zur jüngeren Geschichte ist anzufügen, dass sich der Hof Krawinkel in den letzten Jahrzehnten zum Pferde-/ Reiterhof gewandelt hat. Insbesondere an Wochenenden herrscht lebhafter Betrieb. Pferde, mehr noch Pferdeliebhaberinnen und –liebhaber, auch zahlreiche Pferdeanhänger prägen das Bild. [http://reiterhof-krawinkel.de/Fotoalbum/ '''Reiterhof Krawinkel: Fotoalbum'''] | ||
<span></span> | <span></span> | ||