Am Silberbach 3 (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen
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Nach dem Salbuch von 1721 besaß der Hoppenplöcker Johann Bartholt Plöger das Kolonat meierstättisch vom Grafenhaus, dem er leibeigen war. Er gab Weinkäufe und Sterbfälle. Die Stätte bestand aus einem Wohnhaus ohne Hofraum und einem Garten am Timmerkamp. Plöger zahlte Burgfestschatz 9 gr, Hofgerichtschatz 3 d, leistete der Herrschaft 3 Tage Burgfestdienste und zahlte zu Michaeli und Pfingsten Kuhgeld nach der Anzahl seines Viehs. An den Küster gab er 1 gr 3 d und 3 Eier. | Nach dem Salbuch von 1721 besaß der Hoppenplöcker Johann Bartholt Plöger das Kolonat meierstättisch vom Grafenhaus, dem er leibeigen war. Er gab Weinkäufe und Sterbfälle. Die Stätte bestand aus einem Wohnhaus ohne Hofraum und einem Garten am Timmerkamp. Plöger zahlte Burgfestschatz 9 gr, Hofgerichtschatz 3 d, leistete der Herrschaft 3 Tage Burgfestdienste und zahlte zu Michaeli und Pfingsten Kuhgeld nach der Anzahl seines Viehs. An den Küster gab er 1 gr 3 d und 3 Eier. | ||
1801 wurde „ein Strich Landes an den Straßenkötter Plöger Nr. 18“ ausgewiesen, denn dieser hatte bei seiner Stätte nur 1 3/4 Metze Garten, dieser sei ihm vor einigen Jahren teils von dem darunter herfließenden Wasser, teils durch die oberhalb angelegte Chaussee ganz unbrauchbar gemacht, weil alle von der Chaussee herabrollende Steine hineinfielen, so daß dieser geringe Garten gar keinen Wert mehr habe. Da der Colon Watermeier ihm das bisher als Garten genutzte andere Land genommen habe, wüßte er nicht, wie er einige Gartenfrüchte bekommen könnte. Es befinde sich nämlich bei Köllermeiers Hof ein Strich unbenutztes Land, ½ Scheffelsaat, an dem Brincke genannt, wovon niemand Anspruch machen könne, dessen Platz habe er sich zum Garten ausersehen und wolle denselben von den darauf wachsenden Dornen befreien und die Steine ausroden, auch, wenn solcher vermeßen und taxirt worden, die darauf fallenden Lasten, nach Ablauf 3 Freyjahre, davon entrichten. Dies wurde am 23.1.1801 genehmigt. Der Platz lage nahe der Watermeierschen Kirchbrede. Die Genehmigung der Benutzung solcher innerhalb der Dorfschaft Heiligenkirchen am sog. Brink gelegenen, den Eingesessenen zur Hude nicht zugeschriebenen Anger und unbedeutenden Plätze zu ungefähr 2 ½ Scheffelsaat, mit Buschwerk und Dornen bewachsen, wurde am 1.3.1801.Resolution ertheilt, dass diese zur Dorfschweinehude genutzt werden durfte, jedoch unter dem Vorbehalt, hier seitens der Kammer ohne Vergütung einen Steinbruch anzulegen. | 1801 wurde „ein Strich Landes an den Straßenkötter Plöger Nr. 18“ ausgewiesen, denn dieser hatte bei seiner Stätte nur 1 3/4 Metze Garten, dieser sei ihm vor einigen Jahren teils von dem darunter herfließenden Wasser, teils durch die oberhalb angelegte Chaussee ganz unbrauchbar gemacht, weil alle von der Chaussee herabrollende Steine hineinfielen, so daß dieser geringe Garten gar keinen Wert mehr habe. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. I, 11 </ref> Da der Colon Watermeier ihm das bisher als Garten genutzte andere Land genommen habe, wüßte er nicht, wie er einige Gartenfrüchte bekommen könnte. Es befinde sich nämlich bei Köllermeiers Hof ein Strich unbenutztes Land, ½ Scheffelsaat, an dem Brincke genannt, wovon niemand Anspruch machen könne, dessen Platz habe er sich zum Garten ausersehen und wolle denselben von den darauf wachsenden Dornen befreien und die Steine ausroden, auch, wenn solcher vermeßen und taxirt worden, die darauf fallenden Lasten, nach Ablauf 3 Freyjahre, davon entrichten. Dies wurde am 23.1.1801 genehmigt. Der Platz lage nahe der Watermeierschen Kirchbrede. Die Genehmigung der Benutzung solcher innerhalb der Dorfschaft Heiligenkirchen am sog. Brink gelegenen, den Eingesessenen zur Hude nicht zugeschriebenen Anger und unbedeutenden Plätze zu ungefähr 2 ½ Scheffelsaat, mit Buschwerk und Dornen bewachsen, wurde am 1.3.1801.Resolution ertheilt, dass diese zur Dorfschweinehude genutzt werden durfte, jedoch unter dem Vorbehalt, hier seitens der Kammer ohne Vergütung einen Steinbruch anzulegen. | ||
1839 Land von Klöpping Nr. 12 gekauft. | 1839 Land von Klöpping Nr. 12 gekauft. | ||
1873 kam es zum Verkauf verschiedener Landparzellen der Pfarre seitens des Kirchenvorstandes, u. a. an Kolon Friedrich Plöger Nr. 18, der für 100 rt 5 Quadratruten vom Pfarrgarten erhielt, die er aber nicht bebauen durfte. | 1873 kam es zum Verkauf verschiedener Landparzellen der Pfarre seitens des Kirchenvorstandes, u. a. an Kolon Friedrich Plöger Nr. 18, der für 100 rt 5 Quadratruten vom Pfarrgarten erhielt, die er aber nicht bebauen durfte. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8, Band VI, 83. </ref> | ||
1874 erwarb der Einlieger Simon Plöger beim Verkauf des Kolonats Köster Nr. 15 das Wohnhaus, den Garten beim Haus und Länderei im Sieke für 1.200 rt. | 1874 erwarb der Einlieger Simon Plöger beim Verkauf des Kolonats Köster Nr. 15 das Wohnhaus, den Garten beim Haus und Länderei im Sieke für 1.200 rt. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8, Band VI, 90. </ref> | ||
==Baubeschreibung== | ==Baubeschreibung== | ||
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[[Datei: DT-Hk_AmSilberbach3_ME-PK-24-79.jpg|thumb|Ansicht von Osten, um 1950, LLB: ME-PK-24-79]] | [[Datei: DT-Hk_AmSilberbach3_ME-PK-24-79.jpg|thumb|Ansicht von Osten, um 1950, LLB: ME-PK-24-79]] | ||
Das Haus zwischen Pfarrhaus und Küsterhaus steht außen an die Kirchhofmauer gelehnt mit dem Rücken auf der Mauer zwischen dieser und dem Silberbach. Kleiner zweigeschossiger Fachwerkbau, Vierständerbau mit Abseite, fünf Fache lang, hohe Fußstreben. Der Westgiebel massiv ergänzt, das östliche Giebeldreieck verbrettert. Ein kleines Nebengebäude im Osten. | Das Haus zwischen Pfarrhaus und Küsterhaus steht außen an die Kirchhofmauer gelehnt mit dem Rücken auf der Mauer zwischen dieser und dem Silberbach. Kleiner zweigeschossiger Fachwerkbau, Vierständerbau mit Abseite, fünf Fache lang, hohe Fußstreben. Der Westgiebel massiv ergänzt, das östliche Giebeldreieck verbrettert. Ein kleines Nebengebäude im Osten. | ||
==Eigentümer | ==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ||
3.3.1709 Hermann Hainekamp oo Anna Ilsabein Plöger. | 3.3.1709 Hermann Hainekamp oo Anna Ilsabein Plöger. | ||
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==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
== Einzelnachweise == | |||
<references /> | |||